Und nochmal: Moin zusammen!
Wer mich ein wenig besser kennt, der wird sicher wissen, dass ich mit den gekrönten Häuptern dieser Welt nicht gerade viel an Hut habe – weil ich denke, dass die Welt solche Institutionen nun wahrlich nicht mehr braucht und es gut ist, dass es in unserem Land keinen Monarchen mehr gibt, seit dieser Firlefanz bei uns vor mehr als hundert Jahren mit der Abdankung des letzten Kaiser endete.
Aber: Andere Länder, andere Sitten!
Beispielsweise in England, wo es ja seit Neustem wieder einen gekrönten König (und Hoffnungsträger?) gibt, der – selbst schon in betagten Jahren – angetreten ist, es seiner Mutter nachzumachen, auch wenn er ihre gefühlt ewig dauernde Regierungszeit sicherlich nicht mehr übertreffen kann.
Was Anlass gab für eine aus meiner Sicht völlig aus der Zeit gefallene Krönungszeremonie mit viel Pomp und Tschingderassabum und anschliessender Militärparade, der ein wenig mehr Bescheidenheit sicher gut getan hätte angesichts der wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten, in denen das langsam zerbröckelnde Reich des frisch gebackenen Königs sich gerade befindet.
Aber gut, man wird in England wissen, warum man das so und nicht anders gemacht hat – und deshalb werde ich mir jetzt auch jegliche despektierliche Äusserung dazu ersparen, auch wenn mir zu diesem Thema eine Menge an kleinen Spötteleien einfallen würde.n
Wobei (ja, auch wir haben den Samstag vor der Glotze verbracht, obwohl eigentlich anders geplant war) es während des Krönungsgottesdienstes in der ehrwürdigen Westminster Abbey tatsächlich zwei musikalische Momente gab, die ich um nichts in der Welt hätte verpassen mögen, weil es die in dieer Qualität so schnell wohl nicht wieder zu sehen gibt:
Zum Einen das vom Bass-Bariton Sir Bryn Terfel auf walisich gesungene Kyrie, mit dem er ohne Mikrofon-Verstärkung scheinbar mühelos den gesamten Kirchenraum füllte
Was für einen Stimme!
…. und zum Anderen die südafrikanische Sopranistin Pretty Yende, die ihn sowohl gesanglich als auch modisch noch toppen konnte und mit ihrem beeindruckenden sonnengelben Kleid sicher jeden weiblichen Krönungsgast locker ausgestochen hat:
Was für einen Sängerin!
Beides aus meiner Sicht Momente für die Ewigkeit – im Gegensatz zum Rest der Veranstaltung, auch wenn der es rein historisch betrachtet wohl eher in die Geschichtsbücher schaffen wird als diese beiden musikalischen Darbietungen.
Aber das kann eigentlich nur ein Grund mehr für mich sein, den beiden Künstlern wenigstens hier ein kleines Denkmal zu setzen…..
In diesem Sinne:
Euch allen noch einen wunderbaren Abend!
Wir lesen uns
Euer Wilhelm,
der Euch natürlich auch mit diesem Beitrag das wünscht, was er Euch immer wünscht….
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