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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

„Er ist halt alt,
er hat’s halt mit den Nerven“

Hallo nochmal in die Runde!

Nein, die Überschrift stammt nicht von mir, sondern ist ein Zitat einer älteren Dame aus dem Ostwestfälischen , die damit den Gesundheitszustand ihres Mannes beschrieb, der in seiner rechten Hand kein Gefühl mehr hatte und folglich auch nicht mehr richtig zupacken konnte.

Sicherlich kein schönes Krankheitsbild und hier auch jetzt nicht Thema, aber diese Bemerkung fiel mir gerade spontan wieder ein, als ich endlich den Fehler an unserem Auto gefunden hatte, der zum permaneten Leuchten dieser merkwürdigen gelben Warnleuchte mitten im Tacho führte:

Nun wissen wir ja alle, dass die Begriffe „Warnleuchte“ und „Auto“ zusammengenommen unter Umständen ziemlich teuer werden können, insbesondere, wenn es sich um eine Warnleuchte handelt wie diese, die vor allen möglichen Fehlern warnen soll (angefangen von einem kaputten Standlicht bis hin zu richtig schwerwiegenden Fehlern an der Motorelektronik. z.b. an der Abgassteuerung oder am Öldrucksensenor) – meist in Verbindung mit dem lapidaren Hinweis, man möge doch bitte schnellstmöglich den nächsten Servicepartner des Herstellers aufsuchen.

Hmmm…. :-(

Aber vorher kann man (und darf man) natürlich auch selbst nach dem Fehler suchen – und das hab ich dann auch gemacht und mögliche Fehlerquellen nach dem Ausschlussverfahren „abgearbeitet“. Schliesslich hat Fiat die ja in der Gebrauchsamweisung dankenswerterweise auch alle aufgeführt.

Die „billigsten“ Fehlerquellen waren damit auch schnell abzuhaken, denn alle Glühlampe waren heile, blieben also am Ende nur noch die Fehler an der Motorelektronik, die ich nicht selbst beheben kann…*grummel*

Aber eins gabs trotzdem noch, was ich in meinem früheren Leben in meiner Ausbildung zum „Telefoner“ mal gelernt habe:

„Bevor du irgendwas grösseres machst, guck Dir erst mal alle Kabelverbindungen an!“

Und genau daran lag es dann auch, wie sich im weiteren Verlauf herausstellte.

(Womit sich mal wieder beweisen hat, dass ich diese Ausbildung doch nicht „ganz umsonst“ gemacht habe):

Nachdem ich alle in Frage kommenden Stecker im Motorraum mal abgezogen, mit Kontaktspray eingesprüht und wieder aufgesteckt hatte, war die gelbe Lampe nämlich aus (und wird es hoffentlich auch erstmal bleiben):

Da traf also wieder mal zu, was auch Grundlage des oben zitierten Merksatzes ist – zumal ich auch unter der Motorhaube schon gesehen hatte, dass einige der Steckverbindungen schon reichlich angegammelt (also oxidiert) waren, was der elektrischen Leitfähigkeit nicht gerade förderlich ist und beim hohen Alter unseres Autos nicht weiter verwundert, also als „normale Alterserscheinung“ betrachtet werden kann.
Und ausserdem war es in den letzten Wochen ja auch ziemlich feucht, weshalb Kondenswasser als weiteres Hindernis für den Stromfluss möglicherweise ebenfalls noch eine Rolle gespielt haben dürfte…
Beides nicht weiter schlimm und mit Kontaktspray an der richtigen Stelle auf einfache und billige Weise zu beheben.

In der Werkstatt wäre das wohl allerdings dann doch „etwas“ teurer geworden, wo wenig Zeit eine Menge Geld kostet und schnell mal eine halbe oder ganze Stunde für die Fehlersuche auf der Rechnung steht…

Aber – lange Rede, kurzer Sinn:
Wenn alles so einfach zu „reparieren“ wäre wie diese kleine „Störung“, dann hätten wir alle eine Menge Probleme weniger, oder?

Fehlt noch die Erklärung, was das jetzt mit der Überschrift zu tun hat:

Vergleicht man die Sensoren und Kabelverbindungen im Auto mit dem menschlichen Nervensystem, dann hat beides die gleiche Funktion, nämlich „Erfühltes“ an eine übergeordnete Schaltstelle weiter zu leiten. Beim Menschen ans Gehirn und beim Auto an die zentrale Elektronik
Rein technisch gesehen, sind die Warnlampen im Auto also nichts anderes als das menschliche Schmerzempfinden – schliesslich kann ein Auto ja auch nicht „aua“ sagen oder anderweitig mitteilen, wenn etwas kaputt ist, was man normalerweise nicht merken würde – und die Kabel dienen dabei analog der menschlichen Nerven lediglich der Reizweiterleitung.
Sind sie unterbrochen, dann macht sich das halt irgendwie bemerkbar – durch Funktionsausfälle oder im Zweifelsfall auch mal durch eine gelbe Lampe wie im vorliegenden Fall
Da haben Menschen und Autos tatsächlich eine gewisse(wenn auch entfernte)Ähnlichkeit, denn solche Probleme treten mit zunehmendem Alter erwartungsgemäss bei beiden Spezies häufiger auf.
Da macht unser altes Auto auch keine Ausnahme.


Bleibt noch, Euch allen einen friedlichen Abend und eine ruhige und gute Nacht zu wünschen – und wie immer auch, dass ihr gesund und behütet bleiben möget.
Wir lesen uns :bye:

Eurer Wilhelm,

der sich durchaus im Klaren ist, dass unser Auto mal wieder einen „Hausputz“ nötig hätte….


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- 8 Bemerkungen zu “„Er ist halt alt,
er hat’s halt mit den Nerven“

  1. Na dann kannst Du Morgen gleich weitermachen.. am Roller leuchtet es nämlich auch und ausserdem macht der Geräusche, die mir nicht gefallen. :cry:

    1. Da wirds aber schwieriger, schon weil da möglicherweise auch etliche Verkleidungen abgebaut werden müssten. – und dann komme ich leider auch nicht mehr weiter. :scratch:

      Ausserdem muss ich mich ja auch noch mal als Rohrputzer betätigen – das läuft schon wieder nicht mehr richtig mit den Abflüssen in Küche und Badezimmer :-(

  2. Ist doch immer wieder gut, wenn man sich selbst zu helfen weiß, solange es die Geräte noch zulassen.

    1. Das stimmt.
      Und mir graut es in dem Zusammenhang schon vor unserem nächsten Auto, das vermutlich noch mehr elektronischen Schnickschnack eingebaut haben wird :scratch:

      1. Ich hoffe, das wird mit der (Rück-)Besinnung auf Nachhaltigkeit (wieder) etwas besser. Wäre ja ein Anfang, wenn man eine Batterie austauschen könnte…

        1. …oder Leuchtmittel und nicht gleich ganze Scheinwerfer, wie an meinem letzten Firmenwagen:

          Da war das Standlicht links kaput – so eins, was auch als Tagesfahrlicht funktioniert – und das hat kein extra Leuchtmittel, sondern ist fest im Scheinwerfergehäuse integriert.
          Ergebnis: Mein Chef durfte über 200 Teuronen (zuzüglich Arbeitszeit und Märchensteuer) für einen komplett neuen Scheinwerfer blechen – während eine Standlichtlampe für unsere alte Karre keine fünfzig Cent kostet und in zwei Minuten von jeder Oma ausgestauscht werden kann, ohne mehr Werkzeug als die eigenen Finger zu brauchen….

          Wenn das kein Fortschrittt ist – was dann? :wacko:

    1. Tja….
      Wobei – das wollte ich nicht mit oben in den Beitrag packen – der Gatte , ein Kunde von mir, tatsächlich viel mehr konnte, als sie ihm zugetraut hat… Beispielweise, sich von oben bis unten waschen und sogar nass rasieren, ohne dabei Probleme zu haben.
      Aber er war halt auch ein wenig faul und seiner Frau sehr dankbar, dass sie schon immer mit Sätzen wie in der Überschrift „vorgebaut“ hat, damit er ja nichts selber machen müsste – und wenn die beiden alleien waren, dann hat sie ihn sogar teilweise gefüttert, obwohl er gut selbst und ohne Hilfe essen konnte.

      Auf diese Marotte sind wir Pflegekräfte anfangs auch reingefallen, bis die Dame für drei Wochen zur Kur musste und wir ihn in der Zeit rundum versorgt haben…
      Da konnte dann plötzlich vieles selbst, was vorher nicht ging….


      @ Frau Momo: nein, dass war keine aktivierende Pflege, sondern er hat das ganz aus eigenem Antrieb gemacht… (nicht ohne uns vor Rückkehr seiner Gattin zu bitten, ihr nichts davon zu erzählen B-) )

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