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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Kurz & Schmerzlos

Hallo nochmal, ihr Alle!

Wenn doch nur alles so einfach und schnell zu regeln wäre wäre, wie im Umgang mit meiner Rheumatologin, dann könnte das Leben deutlich unanstrengender sein:

Gestern Morgen hatte ich ja in der Praxis angerufen, weil ich meinen Termin für Ende des Monats absagen und gleichzeitig erfahren wollte, wie ich mich bezogen auf die Rheuma-Medikamente rund um meine Operation herum am Besten verhalte.
Woraufhin die Sprechstundenhilfe am Telefon meinte, dass man das wohl am Einfachsten per Video-Visite klären könne und sie deshalb einen entsprechenden Termin mit meiner Ärztin blocken wolle.
Zugangsdaten und Termin würde ich dann in den nächsten Tagen per Mail bekommen.

Und heute gings dann Schlag auf Schlag:

Kurz vor zehn war die Mail in meinem Postfach und um 14:15 wartete Frau Doktor schon auf mich, als ich mich zum Termin einloggte, der ansonsten genauso ablief wie meine üblichen Termine in der Praxis.
Erst ein paar Sätze zur aktuellen Befindlichkeit und dann gemeinsames überlegen, wie das nun bis zum Op-Termin und darüber hinaus weiter laufen soll:

Was nun für die nächsten Wochen bedeutet, dass ich meine Rheumatabletten eine Woche vor der OP absetzen muss und deren Wirkstoff in den folgenden Tagen „ausspülen*“ sollte – und parallel dazu in der Zeit bis zum Ende der Wundheilung auch nur eine reduzierte Dosis meiner Spritzen bekomme. Anschliessend kann ich dann wieder mit der Therapie so weitermachen, wie sie jetzt ist – in der Hoffnung, dass es in der Zwischenzeit ohne allzu grossen Rheumaschub abgehen wird, solange ich nicht den gewohnten Schutz meiner üblichen Medikation habe….

Klare Kante also und genauso wie ich es schätze – und wieder ein Grund mehr, warum ich mich in der Rheumapraxis so gut aufgehoben fühle.:-)

-_-_-_-

*) „Ausspülen“ heisst in dem Fall, dass ich mittels eines weiteren Medikamentes möglichst viel des Wirkstoffes (der sich im Körper anlagert) wieder über die Nieren ausscheiden muss. Deshalb macht es wahrscheinlich auch Sinn, in der Zeit immer ein Klo in greifbaren Nähe zur Hand zu haben. Aber da ich das Haus ja kaum mal verlasse, sollte das wohl kein unüberwindliches Problem sein…


Habt alle noch einen schönen Restnachmittag und einen ruhigen Abend – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der gerne einen Hausarzt hätte, welcher ähnlich „tickt“……..


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Herzfaden – Roman

Guten Morgen zusammen!

Bei diesem Buch habe ich mich wieder einmal gefragt, ob es einfach zu dünn ist oder ob es an meinem Lesetempo liegt, weshalb ich für die knapp dreihundert Druckseiten wieder einmal kaum mehr als ein paar Stunden gebraucht habe:

Herzfaden
Von Thomas Hettche

Allerdings – und das hatte ich seinerzeit schon festgestellt, als ich die Pfaueninsel gelesen habe – macht der Autor es mir auch sehr leicht mit seinem gut lesbaren Schreibstil und einer Geschichte, die sich einerseits an realen Ereignissen orientiert und diese anderseits (quasi als Nebenhandlung) in eine sehr phantasievolle Rahmenhandlung einbindet.
Oder umgekehrt, weil manchmal eben auch nicht klar ist, welcher der beiden Erzählstränge eigentlich die Haupthandlung darstellt:

Denn die Geschichte beginnt, als ein kleines, namenloses Mädchen eher zufällig durch eine geheime Tür auf den Dachboden des Augsburger Marionettentheaters (Der Augsburger Puppenkiste) gerät und dort , auf die Grösse der Marionetten geschrumpft, den Helden unserer Kindheit begegnet – dem gestiefelten Kater, dem Urmel, dem kleinen König Kalle Wirsch und wie sie alle heissen, die losgelöst von ihren Fäden dort ein Eigenleben führen .
Und auch der schon lange verstorbenen Schöpferin der Marionetten, Hatü (Hannelore Oemichen-Marschall), deren Lebensgeschichte den zweiten Teil der Handlung bildet und erzählt, wie aus einer kleinen Idee und mit viel Leidenschaft diese Marionettenbühne entstanden ist und welche Widerstände es dabei kurz nach dem Krieg und in der jungen Bundesrepublik zu überwinden gab….

Wobei die beiden Handlungsstränge kunstvoll miteinander verwoben sind und die Übergänge manchmal nur spürbar, weil jedem Strang eine eigene Schriftart zugeordnet wurde.
Was dem Buch streckenweise eine fast märchenhafte Note verleiht, die beim Lesen wirklich Spass macht und mich als Leser förmlich gefesselt hat.
Wie auch der Gedanke, der wohl dahinter steckt und sich in der Person der Hatü kristallisiert:
Das es wichtig ist, seinen Traum zu leben – und sei er auch noch so phantastisch – und dass es manchmal auch Zufälle sind, die einen dabei auf den richtigen Weg leiten können.

Womit sich auch ein Stück weit erklären mag, warum ich dieses Buch nicht aus der Hand legen mochte, bevor ich es zu Ende gelesen hatte. Und auch, dass es dafür natürlich die volle Punktzahl von mir gibt:

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Der Klappentext:

Ein großer Roman über ein kleines Theater: die Augsburger Puppenkiste.
Ein zwölfjähriges Mädchen gerät nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste durch eine verborgene Tür auf einen märchenhaften Dachboden, auf dem viele Freunde warten: die Prinzessin Li Si, Kater Mikesch, Lukas, der Lokomotivführer. Vor allem aber die Frau, die all diese Marionetten geschnitzt hat und nun ihre Geschichte erzählt. Es ist die Geschichte eines einmaligen Theaters und der Familie, die es gegründet und berühmt gemacht hat. Sie beginnt im 2. Weltkrieg, als Walter Oehmichen, ein Schauspieler des Augsburger Stadttheaters, in der Gefangenschaft einen Puppenschnitzer kennenlernt und für die eigene Familie ein Marionettentheater baut. In der Bombennacht 1944 verbrennt es zu Schutt und Asche. »Herzfaden« erzählt von der Kraft der Fantasie in dunkler Zeit und von der Wiedergeburt dieses Theaters. Nach dem Krieg gibt Walters Tochter Hatü in der Augsburger Puppenkiste Waisenkindern wie dem Urmel und kleinen Helden wie Kalle Wirsch ein Gesicht. Generationen von Kindern sind mit ihren Marionetten aufgewachsen. Die Augsburger Puppenkiste gehört zur DNA dieses Landes, seit in der ersten TV-Serie im westdeutschen Fernsehen erstmals Jim Knopf auf den Bildschirmen erschien.

Amazon

Habt alle einen märchenhaften Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der jetzt wohl gleich mit dem nächsten Buch des Autors beginnen wird……


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