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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Ich glaube, es hackt

Bei manchen Nachrichten fragt man sich ja unwillkürlich, ob der Wahnsinn eigentlich Methode hat, den sie dokumentieren. So auch bei dieser gestern erschienenen Meldung aus dem Tagesspiegel, der sich wieder einmal mit den „besonderen“ Verfahrensweisen der Polizei des Bundeslandes beschäftigt, welches ganz rechts unten auf der Karte unserer Republik zu finden ist:

Denn es ist ja dort nicht wirklich ungewöhnlich, was gerade vorgestern erst wieder passiert ist:
Rechte Spinner und Schwurbler dürfen sich frei entfalten, ja, haben quasi Narrenfreiheit, während auch ordentlich angemeldete und sich an alle Regeln haltende Gegenveranstaltungen durch die Polizie mit fadenscheinigen Begründungen eingeschränkt und sanktioniert werden:

Gegen 18:15 Uhr formierten sich dutzende Studenten in weißen Arztkitteln vor dem Gelände des Krankenhauses und drückten mit selbst gebastelten Pappschildern ihren Proteste gegen die Corona-Demonstranten aus. Was dann geschah, sorgt mittlerweile für eine Empörungswelle in den sozialen Netzwerken. Während sich die Polizei mit hunderten Impfgegnern ein Katz-und-Maus-Spiel durch Dresden lieferte und es den Beamten nur mit Mühe gelang, die unangemeldete Versammlung zu verhindern, wurde gegen 19:45 Uhr ein Teil der Gegendemonstranten eingekesselt. Der Vorwurf: Verstoß gegen die sächsische Corona-Verordnung und das Versammlungsgesetz.

Tatsächlich berichtet aber ein Teilnehmer des Studenten-Protestes dem Tagesspiegel, dass die Protestaktion spontan vor Ort angemeldet wurde und offenbar ein Kommunikationsproblem unter den Beamten dazu führte, dass eine andere Polizeieinheit davon ausging, dass es sich um einen unangemeldeten Protest handelt. Die Fachschaft hatte zuvor eigens dazu aufgerufen, dass sich die Medizinstudenten in Gruppen von Personen aufteilen, da laut aktueller sächsischer Corona-Verordnung lediglich Versammlungen mit zehn Teilnehmern erlaubt sind.

Dennoch ergingen schließlich 22 Ordnungswidrigkeitsanzeigen gegen die Gegendemonstranten, wie die sächsische Polizei am Abend mitteilte. Mehrere Studenten berichten dem Tagesspiegel außerdem davon, dass sich einzelne Polizisten an den weißen Arztkitteln gestört hätten, da diese angeblich gegen das Uniformierungsverbot auf Demonstrationen verstoßen würden.

Tagesspiegel.de

Und das auch, wenn diese Gegenveranstaltungen selbst vom zuständigen Ministerpräsidenten gewünscht und ausdrücklich begrüsst werden

Ähnliches lässt sich ja in Sachsen schon seit Jahren beobachten, mit besonderen „Höhepunkten“ noch zu Zeiten von Pegida, als sich im Rest der Republik der Eindruck immer mehr verstärkte, dass sächsische Polizei und Politik auf dem rechten Auge blind sei müssten – unterstützt seinerzeit sogar noch vom Vorgänger des aktuellen Ministerpräsidenten, Herrn Tillich, der jahrelang steif und fest behaupte, sein Bundesland habe kein „Nazi-Problem“ und erst wach wurde, als es 2015 und 2016 „plötzlich“ zu den rechtsextremen Aktionen in Heidenau und Causnitz kam, also als das Kind schon tief im Brunnen lag…

Schade, dass man daraus offenbar immer noch nichts gelernt hat – insbesondere was die Polizeiführung angeht, die sich jetzt nach dem aktuellen Debakel mit Kommunikationsproblemen herausreden und den Studenten und einer „aushelfenden“ Polizeieinheit aus Berlin den schwarzen Peter zuschieben will:

Bei der Räumung eines Straßenabschnittes seien Teilnehmer in einer «unübersichtlichen und dynamischen Situation» von Beamten aus Berlin festgesetzt worden. Wenn man eine solche Aktion plane, sei es besser, im Vorfeld Kontakt zur Versammlungsbehörde und Polizei wegen eines Kooperationsgespräches aufzunehmen.

Zeit.de

Schuld sind halt immer die anderen :-(


Habt trotz allem ein wunderbares Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

(der gerade nicht nur ziemlich dicke Rheuma-Finger, sondern auch wieder mal einen mächtig dicken Hals hat)


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