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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Sie habe ich ja lange nicht gesehen!

So langsam liess es sich nicht mehr vermeiden, also musste  ich heute mal auf eine kurze Stipp-Visite bei meinem Doc vorbei schauen, um mir neue Rezepte für meine Pillen ausstellen zu lassen. Dabei ging mir dann durch den Kopf, dass ich da ja schon länger nicht mehr vorgesprochen habe – das letzte mal wohl Mitte Februar.
Was in der Tat eine sehr erfreuliche Entwicklung ist, denn offensichtlich geht es mir zur Zeit so gut, dass ausser den regelmässigen Blutkontrollen bei meiner Rheumatologin Arztbesuche nicht notwendig erscheinen. Aktuell kann ich jedenfalls nicht klagen, denn bis auf die üblichen  – gelegentlichen – Beschwerden beim Laufen fühle ich mich wirklich gut und komme mit einer absoluten Minimaldosis an Schmerztabletten aus.
Ganz anders als noch vor ein paar Monaten, als Rückenschmerzen und Rheuma eine echte Plage waren und wesentlich höhere Pillendosen erforderlich machten – und  ich deswegen alle Nase lang bei irgendwelchen Weisskitteln vorgesprochen habe.

Wie sagte doch die Sprechstundehilfe vorhin?

„Sie habe ich ja lange nicht gesehen!“

Stimmt auffallend!
Was soll ich denn auch beim Arzt, wenn ich nichts habe?

Wobei ich inzwischen ja  wirklich  denke, dass  die verlorenen Sechsundreissig Pfunde sich da deutlich bemerkbar machen, wie wohl  auch die seinerzeit geänderte Rheuma-Medikation ihren Teil dazu beiträgt, dass es mir gerade so gut geht –  und dazu kommen dann auch noch als zusätzliche Stimmungsaufheller die kleinen Fluchten auf zwei Rädern, seit das Wetter wieder besser und wärmer ist. Da steigt nach jeder noch so kleinen Tour das Wohlbefinden gleich um etliche Prozentpunkte

Und deshalb habe ich auch gleich die Gelegenheit noch genutzt, um eine kleine ländliche Inselrunde zu drehen, nachdem ich mein Rezept in Händen hatte und die Pillen aus der Apotheke geholt waren. Denn dankenswerterweise war die Liebste ja heute morgen mit dem Auto ins Büro gefahren und „der grosse Rote“ stand mir für ein weiteres kleines Abenteuer zur Verfügung.
Also Helm auf, Mucke an und auf den Roller geschwungen, um bei strahlendem Sonnenschein zuerst mal bei der Mühle Johanna vorbeizuschauen,den Inselkühen einen Besuch abzustatten, denen das Gras ausserhalb der Weide offensichtlich besser schmeckt: Anschliessend gings nach einem kurzen Blick über den Deich  vorbei an den Deichschafen weiter zur östlichen Inselspitze in Moorwerder,dahin, wo Hamburg wirklich ländlich ist und alle Wege nur noch nach Westen führen…. also in „Richtung Heimat, wo meine häuslichen Pflichten auf mich warten.

„Was muss, das Muss!“

wie wir hier in Hamburg sagen, weshalb ich mich dann auch brav auf den Heimweg gemacht habe.

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Und ja – so kann es jetzt ruhig ein Weilchen bleiben, nicht nur was das Wetter angeht.
Denn schliesslich wird die Oma ja hoffentlich  auch bald genesen sein – und dann habe ich ja noch die eine oder andere längere Tour in Planung.
Wobei der nächste Arztbesuch sicher ganz weit unten auf der Liste steht


Also:
Habt es schön, bleibt gesund und behütet und geniesst einfach, was die Tage Euch an Gutem bieten!
Wir lesen uns


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- 10 Bemerkungen zu “Sie habe ich ja lange nicht gesehen!

  1. Nach über 14 Jahren in Hamburg solltest Du inzwischen wissen, das es wat mutt, dat mutt heißt :-)

  2. Mein Freund wohnt in Hamburg Langenhorn und hat sehr viel grünes Land fast vor der Tür. Das vergisst man oft, wenn man von Großstädten spricht, dass es an den Stadträndern sehr ländlich sein kann.
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Da wollen sie allerdings jetzt viel Grün platt machen, aber es regt sich Widerstand. Hamburg braucht Platz für Wohnungen und da wird zur Zeit relativ gnadenlos Grün für geopfert. Wir sind hier umgeben von Naturschutzgebieten, Deichen und Wasser

        1. Und trotzdem sind wir nicht weit von der City weg, wobei es uns da selten hinzieht. Arbeiten tue ich im Westen, in Hamburg-Altona. Da kann ich die Mittagspause an der Elbe verbringen.

    2. Auf der westlichen Seite unserer Insel sieht es allerdings ganz anders aus, denn da ist schon Hafengelände mit vielen Speditionsbetrieben, Bahngelände und riesigen Containerstapeln – keine 200 Meter von unser Wohnung entfernt

    1. Das ist bei unserem ganz sicher nicht der Fall. Chronisch Kranke sind Dank Fallpauschale immer ein ganz schlechtes Geschäft. Da zahlt der Arzt schnell mal drauf

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