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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Nicht fragen – machen!

Einfach affig finde ich das, was die UEFA da gerade veranstaltet:
Um den Fussball „frei von politischen Statements“ zu halten darf das Münchener Stadion heute nicht in Regenbogenfarben beleuchtet werden, so wie es von verschiedenen Seiten angeregt wurde, um gegen die homophobe Gesetzgebung der Ungarischen Regierung zu protestieren:

Dabei sollte doch eigentlich klar sein, dass jeder lieben darf, wen er mag – und das sexuelle und emotionale Ausrichtung auf das eigene Geschlecht  genauso ihre Berechtigung hat wie das, was in manchen eher konservativen Kreisen als „normal“ bezeichnet wird.
Was ja nicht nur auf die UEFA zutrifft – Fussball ist nun mal nicht der Nabel der Welt – sondern in gleicher Form auch für alle Staaten, Parteien  und religiösen Vereinigungen  gilt.
Wobei sich auch die Katholische Kirche bekanntlich nicht mit Ruhm bekleckert, was dieses Thema angeht – wie sich ganz aktuell mal wieder an der versuchten Einflussnahme auf die italienische Gesetzgebung zeigt.

Immerhin, scheint man das wenigstens im deutschen Fussball  abseits des allmächtigen  – und in dem Zusammenhang  geradezu feige auftretenden – DFB etwas anders zu sehen und so werden wohl heute Abend einige Stadien in den Regenbogenfarben erstrahlen – immer frei nach dem Motto:

Wer nicht fragt, kann auch keine negative Antwort kassieren

Und es wäre schön, wenn sich dem viele anschliessen würden – nicht nur, wenns um Fussball geht.
Auch katholische Kirchen lassen sich bunt beleuchten, öffentliche Gebäude und noch viel mehr….
Und selbst seinen Blog kann man mit kleinem Aufwand umgestalten –  auch ohne Fussballfan zu sein.  Dazu braucht es nur ein wenig „Mut zur Farbe“


Und nochmal:
Euch einen schönen Tag – bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns


-325-

Meine italienische Reise – Reisebericht

(Untertitel: 
oder wie ich mir in Sizilien einen uralten Cinquecento kaufte und einfach nach Hause fuhr.)

Irgendwie hab ich es ja gerade etwas mit „Reiseliteratur“ – zumindest, was meine aktuellen Vorlieben beim Lesen angeht – und dabei ist diese Buch schon „etwas besonderes“ in mehrfacher Hinsicht:

Meine italienische Reise
von Marco Maurer

Handelt es doch nicht nur von den Abenteuern, die alleine daraus entstehen, wenn man sich mit einem uralten (und zu Beginn der Reise nicht mal reparierten) Auto auf einen mehrere tausend Kilometer weiten  Weg macht, sondern  auch (und das nimmt eindeutig den grössten Anteil in diese Buch ein) von der Begegnung mit ganz besonderen Menschen im Lauf dieser Reise.
Menschen, die beinahe immer auch etwas mit den kulinarischen Genüssen zu tun haben, welche dem Autor auf dieser Reise begegnen und ihn mehr als einmal gedanklich zurückführen ins oberschwäbische Dorf seiner Kindheit und zu den Küchengeheimnissen seiner Grossmutter.
Denn interessanterweise gibt es manche als „typisch Italienisch“ bezeichnete regionale Spezialitäten in ähnlicher Form oder nur leicht abgewandelt eben auch dort…

Und so wird diese Reise für den Autor auch gleichzeitig zu einer Reise in die eigene Vergangenheit, bei der das Auto mehr und mehr zur Nebensache und zum reinen Transportmittel wird, womit sich auch der Fokus des Autors im Verlauf der Reise immer weiter verschiebt.:
Nicht mehr ankommen ist das Ziel, sondern geniessen und (kulinarische) Eindrücke sammeln…

Wobei ich zugeben muss, dass ich mich  angesichts des Untertitels (sollte es nicht um das Reiseabenteuer mit einem alten Auto gehen?) deshalb an einigen Stellen auch ein wenig schwer getan habe mit diesem Buch.

Zugegegeben:

Die beschriebenen Begegnungen und Erkenntnisse sind nicht uninteressant  und von den reichlich im Buch enthaltenen Kochrezepten wird sicher auch das eine oder andere mal den Weg auf unseren Speiseplan finden. Aber insgesamt hatte ich doch ein wenig Anderes vom Inhalt erwartet und etwas mehr „Road“ und ein paar Rezepte weniger hätte ihm wohl gut getan.
Dennoch fand ich das Buch über lange Passagen hinweg durchaus lesenswert, nachdem ich mich auf die Sichtweise des Autors einlassen konnte – eine Reise nicht am Ziel auszurichten, sondern am Weg, der dahin führt …  und sich auf das einzulassen, was einem am Wegesrand begegnet. Und damit macht dieses Buch auch Sinn, selbst wenn es am Ende ganz anders war, als ich am Anfang erwartet habe.

Allerdings erlaube ich mir,  bei meiner Bewertung einen Stern abzuziehen:

Zum einen, weil sich meine durch den Klappentext und die Promotion für das Buch geweckten Erwartungen (ich hatte kein „Kochbuch“ erwartet) nicht ganz erfüllt haben – zum anderen aber auch, weil mir die Geschichte beim Lesen zum Ende hin immer kraftloser und lustloser erschien und ich insbesondere beim letzten und weitaus schwächsten Kapitel wirklich froh war, als ich das Buch endlich zuklappen konnte…
Insofern vermag ich die euphorische Bewertung mancher Buchkritiker auch nicht ganz zu teilen.

Der Klappentext:

„Dieses Buch handelt von der Verwirklichung eines lange gehegten Traums: Mit einem uralten Fiat Cinquecento – vier kleine Reifen, ein Lenker und nicht einmal 20 PS – fährt der Reporter Marco Maurer von Sizilien, dem südlichsten Ende Italiens, nach Deutschland. Tausende Kilometer weit, Meere links und rechts liegen lassend, Berge überquerend, eine Reise gegen die Schnelllebigkeit unserer Zeit.

Auf seiner Fahrt über Landstraßen, durch Dörfer und Städte, macht der Autor immer wieder Halt, um Oliven- und Safranbauern, Ordensschwestern und Pastahersteller, Cafébesitzerinnen und Pizzabäcker, Köchinnen und Mechaniker, Großväter und Mütter kennenzulernen, ihren Geschichten zuzuhören und mit ihnen zusammen zu essen. Seine Reise führt ihn zudem immer wieder in die Vergangenheit, in das verloren geglaubte Dorf seiner Großmutter – wodurch er auch Italien immer näher kommt und am Ende eine überraschende Entdeckung macht.“


Und wie immer:
Habt eine gute Zeit und bleibt gesund und behütet

Wir lesen uns


-324-