– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Was in der Zeitung steht – mal ohne viele Worte (I)

Moin zusammen!

Ein kleiner Versuch in Form eines Drabbles, das in Worte zu fassen, was mir heute morgen bei meiner Zeitungslektüre spontan zu einigen der Schlagzeilen einfiel:

Last mich kurz beschreiben, was mir gerade durch den Kopf geht:

Gedanken an einen Haufen starrköpfiger Männer, die sich in ihrer Verklemmtheit immer noch als Nabel der Welt sehen – und an eine Partei, die eine „abgestufte Frauenquote“ als riesigen Erfolg feiert.
Beide nicht begreifend, dass sie damit nur beweisen, wie weit sie gedanklich im vorgestern leben.


Das würde ich gerne in Worte fassen, weil ich etwas ratlos davorstehe.

Wie auch vor der Frage, was das alles mit dem zu tun hat, als dessen Stellvertreter auf Erden sich die Einen verstehen und dessen Namen die anderen im Parteinamen führen?

Aber vielleicht fallen Euch ja ein paar mehr Worte dazu ein?


Habt noch einen schönen Restnachmittag und einen zauberhaften, gemütlichen Samstagabend – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der heute mal gewollt sparsam mit Worten ist :-)


-717-

Die Angst des Hausmanns vor dem Braten
– ein Alltagsdrabble

Und nochmal: Moin zusammen!

Vorbemerkung:
Neulich schrieb ich schon mal über eine kleine Wortspielerei, die mir wirklich viel Spass gemacht hat:
Drabblen, also eine kleine Geschichte in hundert Worten zu erzählen – wobei die Regeln eigentlich so sind, dass in dem Text drei vorgegebene Worte vorkommen sollten…
Allerdings (und das finde ich gerade wirklich schade) ist der Initiator dieser kleinen Spielerei wohl gerade aus Gründen nicht in der Lage, die nächste Runde dafür einzuläuten, so dass die Geschichte momentan zwangsläufig ruht….
Wäre da nicht eine Idee, auf die @Myrade mich eben gebracht hat: Nämlich sich einfach ein Bild vorzunehmen und darauf einen Text mit hundert Worten aufzubauen….

Immerhin: ein Bild habe ich (Veganer bitte weg gucken!)

– und natürlich auch eine wahre Geschichte dazu, die mir durch den Kopf ging, nachdem ich mich gestern ans Werk gemacht hatte um die geschenkte Lammschulter zu verarbeiten – hier verpackt in Drabbleform:

Da köchelt sie nun also, unsere Lammschulter.

Mitgebracht vom Wochenendbesuch bei der Freundin und auf der Fahrt im Roller aufgetaut konnte man sie sicher nicht mehr einfrieren.
Immerhin waren wenigstens auch die anderen Zutaten da – Suppengemüse, Knoblauch, Rosmarin und Thymian und sogar die Brühe und der Rotwein für die Sauce.
Also habe ich
mich vorhin ans Werk gemacht – nicht ohne Lampenfieber, denn das wird nun eine echte Premiere werden! Schliesslich ist es in diesem Leben mein allererster Versuch einen Braten zu schmoren.

Aber was wird sein, wenn ich das gute Stück verderbe?
Mit zu viel Salz, zu wenig Pfeffer?

Bleibt nur noch zu Eurer Beruhigung anzumerken, dass meine Sorgen zum Glück völlig unbegründet waren. Denn selbst meiner schärftsten Küchenkritikerin hat mein Erstlingswerk geschmeckt…. :redheart:

Will sagen:
Nun werde ich vermutlich auch für den nächsten Sonntagsbraten zuständig sein, der sonst immer in ihren Aufgabenbereich fiel…..


Und nochmal:
Habt einen wunderbaren Tag und bleibt behütet und gesund!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der jetzt ernsthaft über den Erwerb einen Kochmütze nachdenkt…..


-712-

Kleine Spielerei mit hundert Worten

Guten Tag zusammen!

Normalerweise sind Textspiele ja nicht so mein Ding, aber gerade habe ich bei Myriade (ursprünglich von Klapperhorn ) etwas gefunden, was mich spontan gereizt hat, es auch mal zu probieren:
Einen Text aus hundert Worten zu basteln, in dem drei feststehende Begriffe vorkommen sollen , ein sogenanntes Drabble.
Diese Woche mit den Worten:

Abwehr – Stock – Ruine,

die so oder in abgewandelter Form in den Text eingebaut werden sollten.

Sehr weit bin ich dabei im ersten Versuch aber nicht gekommen, will mir scheinen:

Drabble I:

Nun sitze ich also hier und tüftele an einem Text herum, in dem die drei Wörter Abwehr, Stock und Ruine vorkommen sollen – oder zumindest Variationen davon. Hundert Wörter werden dafür verlangt, was mir eigentlich nicht so schwer fallen sollte, denn normalerweise gehöre ich ja zu den Menschen, die eher zuviel als zu wenig schreiben. Und meine Phantasie sollte dafür auch reichen…..
Also mache ich mich mal ans Werk und bin selbst gespannt, was dabei herauskommt.
Wobei ich gerade merke, dass hundert Wörter fast ein wenig knapp sind, denn ehe ich mich versehe habe ich schon alle mit meinem Vorwort verschwendet.

Tja, so kanns gehen :-(
Vielleicht sollte ich mal lernen, mich kürzer zu fassen und nicht mit langen Vorworten aufzuhalten?
Also mache ich noch einen zweiten Versuch, der hoffentlich besser gelingt:

Drabble II:

Aus dem ersten Stock des Hotels fällt mein Blick auf den Berg gegenüber und auf die alte Burg auf seiner Spitze, deren Bergfried nur noch eine Ruine ist. Der wurde wohl vom Zahn der Zeit schon reichlich benagt, aber er steht trotzdem noch stolz und aufrecht.
Romantisch sieht das aus, und ich bekomme Lust, die Burg mal näher anzusehen.
Allerdings wurde mir erzählt, dass es auf dem Weg dorthin von Mücken wimmelt und es gut sei, sich eine Strategie zur Abwehr dieser Biester zu überlegen. Mückenspray etwa – und langärmlige Kleidung wäre wohl zu bevorzugen….
Und das bei der Hitze!

Na also – etwas holprig, aber geht doch ;-)
Und Spass gemacht hat es auch – soviel Spass, dass mir im Nachgang noch eine dritte Geschichte eingefallen ist – diesmal sogar mit allen Worten in der vorgegebenen Reihenfolge:

Drabble III:

Alles in mir schaltete auf Abwehr, als mitten im Wald plötzlich dieser grosse, schwarzbärtige Mann vor mir stand:
Vierschrötig, ungepflegt und bedrohlich wirkend mit seinem riesigen Stock in der Hand, der aussah, als habe er ihn gerade erst vom Baum gerissen.
Am liebsten hätte ich umgedreht und Fersengeld gegeben.


Dabei wollte er mich doch nur warnen:
„Die Brücke da vorne, die gibt es nicht mehr. Die hat das Hochwasser im Frühjahr weg gerissen.
Nicht dass Sie jetzt weiterlaufen und nach zwei Kilometern wieder umkehren müssen, weil da nur noch eine Ruine ist!“

So kann man sich in einem Menschen täuschen….

Und ich stelle fest:
Drabbeln kann wahrlich süchtig machen B-)


Habt alle einen schönen Dienstag, nehmt das Leben nicht zu ernst und bleibt wie immer: gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

mit dem gerade sein inneres Spielkind etwas durchgegangen ist …..


-693-

Rentner*Innen-Sommer ?

Goldener Schein einer tiefstehenden Morgensonne,
schon leicht sich färbendes Laub,
ein Spinnennetz, taubeperlt  im Gegenlicht,
im Hintergrund ein Schleier wallender Nebel,
ein wunderbarer Spätsommertag kündigt sich an.

-_-_-_-

So etwa könnte das Bild aussehen, welches Ihr Euch jetzt einfach mal vorstellen müsst, weil ich kein passendes im Fundus habe und spontan auch nicht losziehen konnte, um nach so einem Motiv zu suchen. Aber das macht auch nichts, denn Ihr wisst ja, was ich meine und habt sicher schon eine ganze Reihe solcher Bilder gesehen, wie sie oft verwendet werden, um die letzten schönen Tage des Sommers zu symbolisieren, bevor der Herbst mit Macht hereinbricht.

Altweibersommer halt, wie er im Buche steht.

Wobei ich gerade ein wenig stolpere, denn dieser schöne alte, recht bildhafte Begriff für diese Jahreszeit ist ja „politisch nicht mehr so ganz korrekt“ ,  ja mag sogar als diskriminierend empfunden werden:
Nicht nur, weil alte Frauen damit  leicht abschätzig verstanden zum „Weib“ herabgewürdigt werden , sondern auch, weil er beim allerbesten Willen nicht geschlechtsneutral ist, was in modernen Zeiten wohl gar nicht mehr geht. Schade, denn eigentlich ist das ein schönes anheimelndes Wort, bei dem jeder sofort weiss, was damit gemeint ist.

Eine Gelegenheit also, sich Gedanken über die Alternativen zu machen:

Altmännersommer  scheidet schon mal aus, weil sich ebenfalls nur auf ein Geschlecht beziehend und alte Menschen diskriminierend und – zumindest bei mir – auch ein Kopfkino auslösend, welches sich mit romantischen Frühherbstnebel und taubedeckten Spinnweben nur schwer in Einklang bringen  lässt.

Altmenschensommer wäre zwar geschlechtsneutral, da bliebe aber trotzdem noch das Problem mit dem explizit erwähnten  Alter…

Rentnersommer – oder in der jetzt gewünschten Form Rentner*Innensommer – das könnte vielleicht gehen, denn Rentner gibt es ja in jedem Alter.
Aber wie klingt das? Und steckt da nicht trotzdem eine Diskriminierung drin, weil alle Nicht-Rentner*Innen ausgenommen sind?

Hmmm….

Das wird wohl darauf hinauslaufen, in Zukunft nur noch die andere Bezeichnung  zu nutzen, die zwar ähnliches (das Selbe?) meint, aber doch nicht ganz das Gleiche bedeutet:

Spätsommer!

Zumal der inzwischen in unserem alltäglichen Sprachgebrauch angekommene Anglizismus Indian Summer ja auch wieder mit Makeln behaftet ist, welche amerikanische Ureinwohner betreffen, also auch nicht wirklich geht, wenn man es ernst meint mit politisch korrekter Sprache und nicht aus den verschiedensten Ecken angegangen werden will. (Was mir durchaus auch ein Anliegen ist, selbst wenn ich nicht an jedes „verdächtige“ Wort ein  „*In“ oder „*Innen“ anhängen muss und meist die alte Schreibweise wähle, damit aber beide Geschlechter meine.)

Gut, das ist jetzt zwar kein Problem, was die Welt bewegt, aber ich gebe zu: Etwas ratlos bin ich deswegen manchmal schon.

Wie öfter mal im Leben, wenn ich Wortungetüme lese, die Produkte gut gemeinter Versuche sind, einen geschlechtsneutralen  und diskriminierungsfreien Sprachgebrauche zu praktizieren – aber eben doch mit einer gewissen Unbeholfenheit, ja sogar Peinlichkeit glänzen.
Und manchmal überlege ich dann, ob ich das eine oder andere althergerbrachte Wort überhaupt noch so unbedarft schreiben darf, wie jetzt das Wort Altweibersommer, welches Anlass zu meinen Gedankengängen gab…..

Aber sagt, wie haltet Ihr das?
Benutzt ihr solche „zweifelhaften“ Wörter noch, oder schifft ihr irgendwie darum herum?

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


-14-