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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Zitat 09/23: späte Erkenntnisse

Guten Morgen an diesem Sonntagmorgen!

Schon seit ein paar Tagen – irgendwo hatte ich das Wort „Unfug“ aufgeschnappt – geisterte mir ein Zitat dazu durch den Kopf, von dem ich mich weder an den genauen Wortlaut noch an den Urheber erinnern konnte – sondern lediglich wusste, dass es mir wahrscheinlich vor vielen Jahren schon mal begegnet ist, als ich meinen Kinder etwas vorgelesen habe.
Denn eine Zeitlang wurde das damals zum geflügelten Wort und musste in verkürzter Form auch gerne mal als Entschuldigung für irgendwelchen Mist herhalten, den die Träger meine Gene seinerzeit verzapft haben.
Sinngemäss etwa so:

„Dass das jetzt blöd/doof/Unfug/Mist/Schiete/nicht gut war, das wusste ich doch vorher nicht“

Also hab ich dem mal nachgespürt und es mit ein wenig googlen tätsachlich auch im Original gefunden, in einem Text, der in seiner ganzen lakonischen Schlichtheit sicher nicht nur für Kinder gilt, sondern auch gut für uns Erwachsene als Erkenntnis aus eigenen Fehlern herhalten kann:

“Unfug denkt man sich nicht aus, Unfug wird’s von ganz allein.
Aber dass es Unfug war, weiss man erst hinterher.”

Aus Michel aus Lönneberga – Kinderbuch von Astrid Lingren

Logisch, wer denn auch sonst, wenn nicht der Michel, der kleine blonde neugierige Junge, der alles ausprobieren muss und dabei auch oft genug daneben greift oder ganz ungewollt das grösste Chaos anrichtet? (und damit zum wahren Helden meiner Kinder wurde)
Man denke nur mal an die Geschichte mit der Suppenschüssel:

Und mal ehrlich – sowas passiert doch uns Erwachsenen auch gelegentlich noch?
Das wir völlig daneben liegen oder ungewollt übers Ziel hinaus schiessen – auch ohne absichtlich Köpfe in Suppenschüsseln zu stecken oder unbeabsichtigt Fenster einzuwerfen ?

Mir jedenfalls „gelingt“ das auch heute noch oft genug, wenn ich etwas vorher nicht gut überlegt habe, sondern „einfach drauf los mache“.
Etwa, wenn ich beim Kochen spontan was neues ausprobiere und das Experiment missglückt (meine Liebste kann davon einige Lieder singen) – oder bei meinen Computerbasteleien oder auch bei anderen Dingen, bei denen ich mich nachher in den Popo beissen könnte, weil eigentlich schon vorher absehbar gewesen wäre, dass das wohl in die Hose gehen würde….
Beispiele dafür gäbe es viele.

Aber so ist das halt, wenn man Probleme gerne – und in gewisser Weise auch immer noch ganz kindlich – nach der Methode „Try & Error“ zu lösen versucht. Das kann dann mal gut gehen und mal auch eben nicht.
Und dann war es halt Unfug, wie man nachher feststellen darf :-)


Habt alle einen wunderfeinen und pannenfreien Sonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der auf manche „spätere Erkenntnis“ in seinem Leben auch gut hätte verzichten können…..


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- 8 Bemerkungen zu “Zitat 09/23: späte Erkenntnisse

  1. Danke, dass Du das Zitat gesucht hast.
    Den Michel kenn‘ ich nur vom Hörensagen – den gab’s in meiner Kinderzeit bei uns nicht. Dafür habe ich die Kinder aus Bullerbü und Lotta aus der Krachmacherstraße geliebt.
    So wie Du liebe ich „try and error“ – und so geht auch bei mir nicht nur beim Kochen und Backen mal so Einiges schief…. – aber wer nicht probiert, kann auch nichts Neues entdecken.

    Ich wünsche Euch und allen Bloglesern einen schönen Sonntag – noch scheint die Sonne, für später sind Regen und Gewitter angesagt. Deshalb haben wir früh unseren Spaziergang genossen.

    1. Ich hab den Michel tatsächlich auch erst durch meine Kinder kennen gelernt – nachdem mein Lindgren-Held in meiner Jugend „der kleine dicke Mann in seinen allerbesten Jahren“ (der mit dem Propeller auf dem Rücken) Karlsson vom Dach war, der am liebsten Fleischklösschen ass:

  2. Ich kenne den Michel von früher, konnte mich aber nicht an das Zitat erinnern, werde es mir aber für die Zukunft merken. Auf den Unfug, den wir noch vor uns haben :-)!

    1. Der Michel wurde sogar zum Namenspaten für den zweiten Vornamen meines jüngsten Sohnes, nachdem meine älteren Kinder vehement darauf bestanden haben…

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