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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss? Wirklich?


Triggerwarnung:

Dieser Beitrag könnte bei zart besaiteten Lesern Kopfkino oder Übelkeit auslösen. Denn er wird sich mit einem Thema beschäftigen, das manchem von Euch wohlmöglich ein wenig zu unappetitlich oder zu schüpfrig vorkommen mag.

Aber das liegt nun mal in der Natur der Sache und wird deshalb auch leider nicht ganz zu vermeiden sein. Und ausserdem sind wir ja auch alle erwachsen, oder?

Guten Morgen, Ihr alle!

Manchmal treibt der Männlichkeitswahn meiner Geschlechtsgenossen ja schon komische Blüten, wie etwa bei dem griechischen Schnulzensänger, der lange nach seiner grossen Zeit in den deutschen Hitparaden anlässlich seines Aufenthaltes im unsäglichen Dschungelcamp eines noch unsäglichen Privatsenders vor allem dadurch Schlagzeilen machte, dass er strahlend berichtete, wie er sein „bestes Stück“ täglich mit Olivenöl baden und massieren würde.
Wobei ich mich damals schon gefragt habe, wen das wohl interessiert, obwohl ich schon aus beruflichen Gründen eine ganzheitliche Form der Hautpflege für durchaus angebracht halte.

Allerdings nicht unbedingt mit Olivenöl (auch wenn Olivenöl von guter Qualität unzweifelhaft nicht die schlechteste Wahl dafür ist ) und auch nicht nur bezogen auf so eng begrenzte Körperregionen….

Aber gut, der Typ ist ja Geschichte und ich weis nicht einmal, ob er noch lebt (und bin auch zu faul, um das googlend herauszufinden) – und ausserdem ist diese Anekdote ja auch nicht mehr als ein Randnotiz zu dem Thema, mit dem ich mich eigentlich beschäftigen wollte:

Denn auch in den vereinigten Staaten von Amerika treibt der Männlichkeitswahn ja immer wieder mal merkwürdige Blüten, womit ich jetzt mal nicht den Unsinn meine, dass es dort wohl zum guten Ton gehört, eine Waffe zu tragen, wenn man „ein ganzer Kerl“ sein möchte – oder glaubt, Frauen ungestraft zwischen die Beine greifen zu dürfen, wenn man genug Kohle hat – und trotzdem noch zum Präsidenten gewählt werden kann.

(Und als solcher zur Bekämpfung einer tödlichen Pandemie völlig ungestraft hanebüchene Ratschläge erteilen, wie etwa sich einfach Sagrotan zu injizieren oder Clortabletten zu schlucken – Ihr wisst sicher, wenn ich meine)

Was mich zu einem Zitat aus einer Zeitungskolumne führt, das ich in dem Zusammenhang gerade gefunden habe – einer Äusserung eines (inzwischen aus anderen Gründen wohl geschassten) Lieblings-Journalisten eben jenes Präsidenten, der ganz ernst gemeint einen Vorschlag gemacht hat, wie man als guter Amerikaner wohl noch „dickere Eier“ bekommen kann:

Zu den großen Themen des rechten Amerika gehört der Verlust der Männlichkeit. Tucker Carlson, der frisch gefeuerte Star   des Fernsehsenders »Fox News«, hat den Rückgang des Testosteronspiegels im Blut amerikanischer Männer zur nationalen Krise erklärt. Er riet dazu, Hoden mit Rotlicht zu bestrahlen, um die Virilität zu steigern – eine Methode, die noch der wissenschaftlichen Überprüfung bedarf.

Spiegel.de

Nun, die dicken Eier wird es damit wohl geben, wenn man das ernsthaft umsetzen würde – vermutlich in Form einer heftigen Hodenentzündung, allerdings ziemlich sicher ohne Steigerung des Testosteronspiegels und der Zeugungsfähigkeit…..

Aber immerhin erklärt das nun mal, warum Cowboys gerne so breitbeinig stehen…. B-)

Schliesslich hat die Natur die Testikel bei allen männlichen Säugetieren nicht ohne Grund aussenbords angebracht, obwohl sie damit deutlich ungeschützer sind als die innenliegenden Fortpflanzungssorgane ihrer weiblichen Pendants. Denn die Dinger mögen es nun mal nicht, wenn ihnen zu warm wird und werden deshalb umso unproduktiver, je höher die Umgebungstemperatur ist. Und ab 42 Grad ist ohnehin Schluss mit jeglicher Produktion von irgendwas – zumindest vorübergehend (und vermutlich auch auf Dauer, wenn man sie längerfristig mit Rotlicht grillt).
Das kann man also zwar trotzdem machen, aber so wird das wohl nichts mit dem

„Make America great again“

– egal, was der „nette Moderator von nebenan“ und möglicherweise auch bald der grossmäulige Ex-Präsident empfehlen – die beide eventuell mal jemanden fragen sollten, der sich wirklich mit der Sache auskennt:

Beispielsweise den griechischen Schnulzen-Barden, dessen Empfehlung ( bis auf die Fettflecke in der Wäsche) sicher weniger schädliche Nebenwirkungen hat. B-)

Bleibt noch die Anmerkung, dass ich für Euer Kopfkino auch jetzt keine Haftung übernehme. Schliesslich hatte ich Euch ja vorher gewarnt B-)


Habt also alle eine wohltemperierte Woche und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich auch ohne Olivenöl, Wumme und Rotlicht durchaus dem Leben gewachsen fühlt…


-942-

- 6 Bemerkungen zu “Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss? Wirklich?

    1. Dem kann ich eigentlich nur beipflichten – obwohl es da auch schnellere und ebenso wirksame Lösungen gäbe.
      Zwei kleine herzhafte Schnitte unter klinischen Bedingungen beispielsweise oder den Griff zur Wumme samt kurzen Zug am Abzug, wenn man es etwas lauter und mit Knalleffekt mag…

  1. Ich habe die Stelle mit dem „Triggeralarm“ nicht so richtig gefunden – und kann weder ahnen, wer in irgendwelchen dubiosen RTL-Sendungen mit seinen Ratschlägen aufgetreten ist. Und ich weiß 100%ig, dass der gemeinte Ex-Präsidenten-Kandidat dumm bis blöd ist, so dass es da kaum noch eine Steigerung gibt. Der sollte insgesamt gegrillt werden, nicht nur seine Eier – da wäre dann endlich Ruhe mit ihm.

    1. Mag sein, dass der Sänger mit den Initialen CC bei Euch auch überhaupt nicht bekannt war.
      Seine grosse hatte er ja auch schon in den Siebzigern mit Hits wie „Anita“. (das musste ich jetzt tatsächlich googlen) Doch damit war es mit Beginn der neuen deutschen Welle vorbei – ab da hat er wohl hauptsächlich nur noch auf dem Ballermann, bei Schützenfesten und bei Möbelhauseröffnungen getingelt.
      Insofern hat man auch nicht wirklich was verpasst, wenn man den nicht kennt…

  2. Sollen die das nur machen, solche Menschen da hinterm Teich. Und sie sollen früh damit anfangen, bevor sie überlegen, Kinder auf die Feld zu setzen.

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