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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Sitzen am grossen Fluss

Eigentlich – mal rein unter dem Umweltschutz-Gedanken betrachtet – ist es ja relativ unsinnig, auf einem uralten Motorroller ohne konkretes Ziel durch die Gegend zu gurken und Benzin als stinkende CO² Wolke in die Luft zu blasen.

Anderseits gibt es aber für mich persönlich dabei auch noch den Aspekt, dass ich so an Orte komme, die in gewisser Weise immer noch etwas besonderes für mich sind, obwohl ich nun schon seit 15 Jahren in Hamburg lebe – Orte am grossen Fluss, die ich manchmal rein zufällig entdeckt habe und zu denen ich seither gerne immer wieder zurückkehre, weil ich mich dort absolut wohl fühle.
Bieten sie doch mit ihrem weiten Blick übers Wasser einen mir immer willkommenen Anlass, mich eine Zeitlang niederzulassen und meine Gedanken schweifen zu lassen, dabei weniger die Details im Blick als vielmehr die Weite und die Perspektive.

Beispielsweise an der Elbfähre in Hoopte, zu der ich genau aus diesem Grund immer wieder gerne fahre (obschon auch die leckeren Fischbrötchen ein Anreiz sind, die es dort gibt):

Zum Vergrössern einfach mal die Bilder anklicken

Wobei ich zugeben muss, dass dieses Bild natürlich nur die halbe Wahrheit erzählt:
Würde man sich umdrehen, geriete der stets gut gefüllte Parkplatz samt Imbissbude in den Blick und meist auch dutzende Motorräder samt Fahrer, die diesen Hotspot genauso mögen wie ich.

Ganz anders dieser Ort, den ich ebenfalls sehr schätze, auch wenn er momentan nur auf weiten Umwegen zu erreichen ist:

Der kleine alte Hafen von Borstel im alten Land, wo es unter der Woche eher ruhig ist, wenn nicht die Massen an Wochenend-Touristen dort unterwegs sind. Auch dies ein Ort, an dem ich länger verweilen kann, ohne das es mir langweilig werden würde – selbst, wenn er nicht den weiten Blick bietet, wie man ihn in Hoopte hat.

Und dann gibt es auch noch eine Stelle auf unserer Insel, die ich zwar schon lange kenne, bei der ich aber gestern erst entdeckt habe, dass sich auch dort so eine Perspektive eröffnet, wenn man sich etwas abseits der Strasse bewegt:

In der Nähe der Bunthäuser Spitze

Grund genug also, mal wieder mein Header-Bild auszuwechseln, nachdem mein Blog ja lange Zeit ohne auskommen musste. Denn inzwischen weiss ich es durchaus zu schätzen, mich gleich beim Öffnen meins Blogs an so eine Stelle zurück zu beamen und mich damit gedanklich in die gleiche Stimmung versetzen zu können wie ich sie auch an dem Ort hatte, wo das Bild entstanden ist…..
Deshalb gehe ich jetzt auch einfach mal davon aus, dass Bilder dieser Art noch öfter hier zu sehen sein werden, zumal ich auch noch eine ganze Reihe ähnlicher Motive in meinem Fundus habe.
Also genug Vorrat für die Zeit, wenn das Wetter wieder schlechter wird und Rollerfahren ausfallen muss, weil mir dabei einfach zu kalt wird.

Aber soweit ist es ja noch nicht – ergo ich werde gleich das gute Wetter nutzen, um auf weitere Motivsuche zu gehen … und eventuell mal wieder ein Fischbrötchen zu essen…. B-)


Also:
Ich bin dann mal weg – aber nicht ohne Euch noch vorher das zu wünschen, was ich Euch immer wünsche:
Habt einen angenehmen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:


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- 11 Bemerkungen zu “Sitzen am grossen Fluss

  1. Danke für’s zeigen dieser schönen Plätze. Ich glaube, nur wenn man einfach so ins Blaue hinein durch die Lande fährt, entdeckt man solche Schätze. Als ich noch in HH wohnte, sind mein damaliger Lebensgefährte und ich auch immer auf unserem Motorrad entlang der Elbe gefahren und haben wunderschöne Eckchen entdeckt.

    Das Headerbild passt prima! Da verweilt man doch gerne eine Weile und schaut einfach nur.

    Liebe Grüße
    Maksi

    1. Genau das ist der Punkt:
      So einfach ins Blaue hinein und auch irgendwie einer inneren Eingebung folgend.

      Auf die Art habe ich schon eine Reihe solcher Plätze entdeckt – nicht nur am Wasser :-)

    1. Tatsächlich war die Zielfrage heute schon vor dem Losfahren geklärt, weil mir der Sinn nämlich nach einem kleinen Imbiss stand:

      Und ja: Es war ausgesprochen lecker B-)

  2. Wenn ich mich doch nur öfter aufraffen könnte. Klar, ich müsste etwas weiter und mit den Öffis unterwegs sein. Seen gibt es hier ja auch. Aber – sieht Anfang.
    Umso lieber sehe ich mir deine Bilder an. Mir fehlt jetzt nur noch ein Mensch, der aus dem Gebirge bloggt. Dann wäre mein virtuelles Glück vollkommen.
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Mit Öffies würde ich da wohl kaum hin fahren, weil mir das viel zu umständlich wäre.
      Und wohl auch nicht mit dem Auto, weil das für mich inzwischen eher ein Vehikel für zielgerichtete Unternehmungen ist, während ich mit dem Roller tatsächlich meistens ohne konkretes Ziel unterwegs bin und einfach gucke, wo mich die Strasse hin führt.

      Und tatsächlich habe ich einige meiner Wasserorte erst „entdeckt“, seit ich wieder Roller fahre, obwohl wirklich alle an Strecken liegen, auf denen ich auch immer wieder mit dem Auto unterwegs bin.

  3. Ich finde das voll i.O.
    Du fährst doch da hin, um dich an der Natur ( …und am Fischbrötchen) zu erfreuen und weißt das so sehr zu schätzen. Andere fahren mit Motorrädern oder Rennwagen im Kreis … nur um erster zu sein. Ganz ohne Fischbrötchen.
    Immer gute Fahrt und genieße die Momente!

    1. Da hast Du sicher auch wieder recht :-)

      In der Tat hält sich mein umweltpolitisches Gewissen da auch sehr in Grenzen – besonders, wenn mir auf einen Ausflügen ein dicker Diesel-SUV begegnet – als Mutti-Taxi auf dem Weg zur Reitstunde oder zur Kita…..

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