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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das geheime Leben der Bäume – Sachbuch

Dass ich mal ein reines Sachbuch in die Hand nehme, ist ein eher seltenes Ereignis und kommt vielleicht ein mal im Jahr vor, wohingegen ich reine Fachliteratur (gerne auch im Netz) schon öfter mal bemühe, um – zielgerichtet – besondere Kenntnisse zu erlangen, die ich zur Lösung eines technischen Problemes brauche oder – früher – aus beruflichen Gründen benötigte.
Und wenn ich mich schon mal zu einem Sachbuch durchringe, dann lese ich es meist nicht mal zu Ende, sondern klappe es irgendwo mittendrin zu, weil das Thema mich zu langweilen beginnt….

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Ganz anders aber mit dem Buch, das ich heute vorstellen möchte, nachdem ich es innerhalb knapp einer Woche zu Ende gelesen habe (und es schon lange Zeit auf meiner Leseliste stand):

Das geheime Leben der Bäume
von Peter Wohlleben

Verbinden sich doch in seinem Text die grosse Liebe des Autors zu seinen Schützlingen, den Bäumen mit seinem sehr ausgeprägten Fachwissen (kein Wunder, er ist Förster von Beruf) und und seiner Fähigkeit zu einem durchaus lockeren und unterhaltsamen Erzählstil, so dass aus der trockenen Materie plötzlich eine spannende und mitziehende Geschichte wird.
Daran haben auch die immer wieder gezogenen Parallelen zwischen der Welt der Bäume und unserer Menschen-Welt einen grossen Anteil und vermitteln die zugrundelegenden wissenschaftlichen Ergebnisse auf eine Art und Weise, dass sie schon auf Anhieb (selbst für mich als absoluten Laien ) absolut nachvollziehbar und plausibel sind – wie auch die Visionen des Autors bezogen auf Umweltschutz und eine Zukunft der Forstwirtschaft, welche im Grossen und Ganzen darauf hinauslaufen, auf menschliche Eingriffe weitgehend zu verzichten und die Natur ihre Dinge selbst regeln zu lassen, statt sie weiterhin bis an die Grenzen des möglichen auszubeuten.
Was aber in der Fachwelt auch auf einigen Widerstand trifft, weil damit natürlich auch kommerzielle Interessen getroffen werden.

Dennoch erscheint mir Wohllebens Sichtweise der bessere Weg zu – analog zu ähnlichen Überlegungen, die in den letzten Jahren im Bezug auf Nutztiere zu mehr und mehr Bedeutung gelangen. Denn auch Bäume sind sicher nicht nur Teil der Schöpfung, um uns Menschen als Material zum Möbelbau, zur Papierherstellung oder zum Verheizen zu dienen, sondern haben einen weit darüber hinausgehenden festen Platz im Ökosystem dieser Welt, von dem auch alle anderen Geschöpfe abhängig sind – nicht nur, was ihre Produktion von Sauerstoff oder die Regulation des Klimas angeht.

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Kurz zusammengefasst also:

Ich habe mich beim Lesen gut unterhalten und nebenher auch noch eine Menge gelernt, so dass am Ende nur eine Spitzenbewertung stehen kann:

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Der Klappentext (naja :-( ):

Ein neuer Blick auf alte Freunde

Erstaunliche Dinge geschehen im Wald: Bäume, die miteinander kommunizieren. Bäume, die ihren Nachwuchs, aber auch alte und kranke Nachbarn liebevoll umsorgen und pflegen. Bäume, die Empfindungen haben, Gefühle, ein Gedächtnis. Unglaublich? Aber wahr! –
Der Förster Peter Wohlleben erzählt faszinierende Geschichten über die ungeahnten und höchst erstaunlichen Fähigkeiten der Bäume. Dazu zieht er die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ebenso heran wie seine eigenen unmittelbaren Erfahrungen mit dem Wald und schafft so eine aufregend neue Begegnung für die Leser: Wir schließen Bekanntschaft mit einem Lebewesen, das uns vertraut schien, uns aber hier erstmals in seiner ganzen Lebendigkeit vor Augen tritt. Und wir betreten eine völlig neue Welt …


Habt einen angenehmen Nachmittag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:


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