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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Sonntagszitat 9


Einfach so, aus dem Zusammenhang gerissen und – soweit es mich betrifft – ohne aktuell konkreten Anlass:

“Das heißt, wir halten die Augen offen und sehen, was um uns herum geschieht.
Wir halten die Ohren offen und hören, was für uns wichtig ist.
Wir halten die Sinne wach und entdecken, was für uns neu ist.
Damit haben wir genug zu tun.“

(aus „Altwerden ist nichts für Feiglinge – Autobiographie “ von Joachim Fuchsberger)

Aber sagt, wie sehr Ihr das?


Euch allen einen wunderbaren letzten Sonntag im Jahr.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


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- 7 Bemerkungen zu “Sonntagszitat 9

  1. Alt werden ist nichts für Feiglinge. ist ein Zitat der Schauspielerin Mae West. Heute ist es in aller Munde. Von der unterschwelligen Aussage leben ganze Wirtschaftszweige. Alter wird von diesen nämlich als vermeidbar beschrieben. Alt und Weise, ist OUT. Alt und fit wie ein Turnschuh ohne Fältchen und jeglichen Einschränkungen ist IN. Kein Wunder, dass viele Mut brauchen zu realisieren und akzeptieren, dass sich ihr Körper unvermeidlich verändert. Das ist eben der Kreislauf dem alles Leben hier folgt.

    1. Genau das ist das Problem, Isa.
      Der „Jugendwahn“, der inzwischen qua Werbung auch den alten Aufgezwungen werden soll.

      Wenn ich so darüber nachdenke:

      Als ich ein junger Berufsanfänger war, galten Menschen meines Alters durchaus als alt und wurden in ihren nachlassenden körperlichen Leistungen dennoch akzeptiert.(Wobei auch das Thema „Erfahrungen“ eine grosse Rolle spielte) Allerdings war auch der Grenzbereich sehr schmal, wenn es darum ging, jemanden als altes Eisen abzustempeln….

      Heute wird (beispielsweise beim Thema Rentenalter) vorausgesetzt, dass jeder bis zum Erreichen der Altersgrenze seine volle Leistungsfähigkeit behält. Wenn er/sie das nicht schafft (egal aus welchen Gründen) muss er mit Sanktionierung in Form von Rentenkürzungen rechnen…..
      Da nützt es auch nichts, wenn die steigende Lebenserwartung als Argument angeführt wird, denn der Alterungsprozess bleibt ja der gleiche und wird teilweise sogar noch durch steigende Leistungsanforderungen und stärkeren Stress beschleunigt.
      Womit das Bild der „dynamischen Alten“ schon wieder Risse bekommt.

      Folgt man den Darstellungen der Werbung, dann müssten alle „Alten“ lockere Bürojobs mit sehr guten Einkommen gehabt haben, was ja nachweislich nicht zutrifft.

      Denn es ist eher das Gegenteil der Fall:
      Die Frauen mit der Mini-Rente, der Dachdecker mit dem verschlissenen Rücken und der kleine Angestellte mit dem stressbedingten BurnOut (nur ein paar Beispiele, welche sicher statistisch gesehen viel häufiger vorkommen) sind nun mal keine werbeträchtigen Figuren…..

  2. Heute habe ich die Ohren und mein Herz ganz weit auf gemacht für einen lieben Freund. Er hat so großen Kummer, trägt den schon Jahre mit sich rum und geht fast kaputt daran, Immer und immer wieder habe ich ihm gesagt…lass uns reden. Nie hat er darüber sprechen wollen, doch heute ist der Knoten geplatzt. Vielleicht, weil ich gesagt habe, wir sind und bleiben Freunde,aber ich werde nie mehr nachfragen, ich möchte dich nicht quälen. Dann sprudelte es aus ihm raus, er konnte nicht aufhören. Viele Jahre wollte er mit niemandem darüber reden. Ich hoffe, ich habe ihm durch zuhören und reden einen Teil seiner Last genommen.Ich bin sehr erschüttert, aber auch sehr froh, ihm jetzt einen Weg aus seiner Verzweiflung gezeigt zu haben. Wir werden noch viele Gespräche führen… wir sind doch Freunde.
    Euch ganz liebe Grüße und eine gute neue Woche.

    1. Das ist doch auch mal eine schöne Weihnachtsgeschichte – wenn auch der etwas anderen Art.
      Dir auch eine gute Woche – und natürlich einen guten Rutsch ins neue Jahr :-)

  3. Herr Fuchsberger hat damit nicht Unrecht…wenn wir mit offenen Sinnen durch die Welt gehen, haben wir zu tun.

    1. Genau! Mit offenen Augen sind wir zwar ein manches Mal schockiert und traurig. Besonders zu Weihnachten. Aber es zeigt uns auch, dass wir für die Zukunft Aufgaben haben.

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