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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Musik: Gordon Lightfoot

Guten Morgen am Dienstagmorgen!

Damit fing alles an, damals im Sommer ’72, auf einer Jungscharfreizeit, auf der ich zum ersten mal C. begegnete, meiner ersten grossen Liebe, die gerade ganz frisch in unser Dorf gezogen war:

Gordon Lightfood – If You Could Read My Mind

Denn die spielte dieses Lied des Kanadiers Gordon Lightfoot auf ihrem Casettenrecorder immer rauf und runter im Wechsel mit Stücken von Donovan, Cat Stevens und wie sie alle hiessen, die englischsprachigen Schmusebarden jener Zeit – und ich fands ziemlich doof – genau wie C. mit ihrer flapsig-frechen Art, mit der sie nicht nur bei mir ständig aneckte – und genau das habe ich ihr dann auch irgendwann gesagt, dass sie alle nervt damit. Woraus sich erst mal ein ziemlicher Zoff entwickelte, der beinahe damit geendet hätte, das wir beide nach Hause geschickt worden wären, wenn wir nicht lernen würden, ohne Streit miteinander umzugehen…
Aber das wollten wir nun beide nicht.
Also gabs dann erst mal ein gemeinsames (heute würde man sagen: moderiertes) Gespräch mit unserem Gruppenleiter, um sowas wie einen Burgfrieden herzustellen (auch dabei haben wir uns noch ziemlich angegiftet und angezickt) und für uns beide einen Ausschluss aus der Gruppe für den Rest des Tages mit der Ansage, uns entweder miteinander zu einigen oder am nächsten Tag die Heimreise antreten zu müssen – abgeholt von einem unserer Väter, die ja auch Arbeitskollegen waren.
Das fanden wir nun wirklich beide oberpeinlich, da waren wir uns einig, später im Garten der Jugendherberge, während die anderen irgendeine verstaubte Burg besichtigten…..
Und darüber sind wir dann ins Gespräch gekommen, erst zaghaft, dann immer offener, so dass wir am Abend schon fast sowas wie ein Herz und eine Seele waren.

Was am nächsten Tag sogar soweit ging, dass ich C. dem Rest der Gruppe gegenüber vehement in Schutz genommen habe, als sie wieder mit Gordon Lightfoot’s Musik anfing und wieder etliche Jungs ob der „Schnulzen“ die Augen verdrehten. Denn erstaunlicherweise fand ich die Musik plötzlich gar nicht mehr so doof, nachdem ich wusste, warum C. die immer wieder hörte – im Gegenteil….
Denn irgendwie fingen sie an, mir zu gefallen – die Musik genauso wie C, die ich anfangs so gar nicht mochte. Und C. gings wohl genauso, denn ein paar Tage später, kurz vor Ende der Freizeit stellte sie mir dann die entscheidende Frage, die ich mich nie getraut hatte, ihr zu stellen….

Woraufhin Gordon Lightfoot’s Musik zum festen Teil des Soundtracks der fast fünf wunderbaren Jahre wurde, die wir in der Folge mal mehr, mal weniger fest zusammen waren.

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Wie ich darauf plötzlich komme?

Nun, heute morgen las ich in der Zeitung, dass Gordon Lightfoot gestern gestorben ist – mit 84 Jahren soll er ganz friedlich eingeschlafen sein. Und damit fiel mir dann auch wieder ein, was damals im Sommer ’72 begann und nun schon ewig Geschichte ist, nachdem C.’s und meine Lebenswege nach dem Beginn unserer Ausbildungen in ganz unterschiedliche Richtungen verliefen und wir uns auch schon lange aus den Augen verloren haben.

Geblieben davon ist lediglich die Musik – und insbesondere ein Album, ein „Best-Of“, das ich gelegentlich immer noch gerne höre –

und ein Lieblingsstück daraus, dass ich schon damals sehr mochte:

Gorden Lightfood – Minstrel Of The Dawn

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Wie immer: der Klick aufs Bild….usw.usw.


Habt alle einen zauberhaften Rest der Woche und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der bei aller Nostalgie trotzdem nicht nochmal in der Zeit von damals leben möchte…..


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- 2 Bemerkungen zu “Musik: Gordon Lightfoot

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