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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Alles nur Fake?

Welcher Fotograf kennt das nicht:
Da hat man ein schönes Motiv gefunden und auch mit Glück gelungen auf den Chip gepackt, aber später beim Betrachten auf dem Rechner zeigt es dann doch nicht so ganz , was man beim Knipsen im Kopf hatte.
Wie zum Beispiel mein aktuelles Headerbild, aufgenommen am Arlau-Schöpfwerk am letzten Freitag während unseres Kurzurlaubes in Nordfriesland.
Da hätte ich mir beim Betrachten dann doch gewünscht, dass es nicht ganz so grau ist, was den Himmel angeht, sondern etwas freundlicheres Wetter zeigt:

zum Vergrössern bitte anklicken

Aber wenn der Wettergott nicht liefert, dann muss ich halt selber ran und das Bild so umgestalten, dass es dem etwas näher kommt, was ich damit eigentlich gerne hätte zeigen wollen.
Bilder mit wunderblauem Himmel habe ich ja schliesslich genug, um das Himmelsgrau des Originals zu vertreiben. Beispielsweise dieses hier, welches genau den Himmels-Farbton liefern kann, den ich gerne für mein Headerbild gehabt hätte.

und nochmal klicken

Ausserdem ist Bildbearbeitung ja auch keine Zauberei…. ein paar Klicks und der Grauschleier ist weg:

ja – auch hier nochmal klicken :-)

Und schon sieht das Bild so aus, wie ich es gerne von Anfang an geknipst hätte…
Auch wenn es – bei genauer Betrachtung – nur ein Fake ist. B-)

Aber ich hoffe, die kleine Mogelei werdet ihr mir nachsehen ……

-_-_-_-

Mehr Bilder unserer wunderbaren Tage in Nordfriesland gibt es übrigens bei der Liebsten zu sehen – darunter auch einige aus meiner Kamera:

Ein kurzer Gruß von der Nordsee
Vögel, Meer und Kunst
Längerer Photostop in Lüttmoorsiel


Euch allen einen wunderbare neue Woche – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:


-400-

- 12 Bemerkungen zu “Alles nur Fake?

  1. Na ja fake ist es ja nun nicht. Nur ein bisschen aufgehübscht :-) Das finde ich auch okay. Manche Photobearbeitung ist mir zu viel, aber ein bisschen nachbessern tue ich ja auch.

  2. Deine Schummelei sei dir verziehen ;-)
    Fotos im Internet glaube ich schon lange nichts mehr. Es gab vor Monaten mal einen Beitrag im Fernsehen, bei dem gezeigt wurde, was alles möglich ist (auch für Otto Normalverbraucher) und was auch gemacht wird. Und das sogar bei Beiträgen, in denen man eigentlich genauestens informiert werden möchte und in denen nicht alles zugunsten einer Person geschönt wurde.
    Sich wirklich objektiv zu informieren wird immer schwieriger.

    LG Maksi

    1. Ich bastele ja öfter mal mit Fotos rum und passe sie an das an, was ich zeigen will.
      Als reine Illustration halte ich das auch für gerechtfertigt, solange damit nicht eine (falsche) Realität dokumentiert werden soll…

  3. Das komfortable Himmeltauschen ist doch in einer der jüngsten Photoshop-Versionen sogar als besondere Neuigkeit beworben worden – du bist mit dem Bedürfnis offensichtlich nicht allein :)

    Ich denke wahrscheinlich noch zu sehr vom Analogen her (mit dem kleinen Sortiment von Farbfiltern in der Fototasche); wenn ich davon ausgehe, dass der Himmel auch mit einem kontraststeigernden Verlauf zu öde bleibt, mache ich oft erst gar kein Foto. Aber in Gegenden, in die man nicht täglich kommt, ist das natürlich Quatsch.

    Ob das nun Fake ist, wenn man Wolken oder sonstwie Drama reinmontiert? Solange man einen Himmel verwendet, der in derselben Region fotografiert wurde, könnte es ja zumindest echt sein und ist dann nur die Abkürzung von tagelanger Warterei. So viel Einsatz müsste man sich ja auch erst mal leisten können … Und wenn man dann drei Wochen später das perfekte Himmelsszenario hat, hat mittlerweile womöglich jemand ein Baugerüst in die Landschaft gestellt :) Neenee, wenn es nur um das Bild geht, ist so ein „Fake“ völlig legitim, finde ich. Die Alternative, der meditativ-geduldige Weg dahin, ist ihr eigener Selbstzweck, wobei dann das Bildergebnis zweitrangig ist.

    1. Als ich seinerzeit (vor fast einem halben Jahrhundert) in der Schule Teilnehmer der Foto-AG war, haben wir uns auch immer wieder mit der Retusche von Bildern (auf den Negativen!!) beschäftigt (und mit dem ineinander Kopieren von Bildern)
      Und auch damals hatte unser Lehrer das schon drauf, beim Ausbelichten der Abzüge Wolken in Bilder zu manipulieren, wo vorher keine waren. Wenn ich mich recht erinnere, wurden dafür wechselweise Teile des Fotopapiers abgedeckt und erst der Wolkenhintergrund und danach das eigentliche Motiv belichtet und „abgewedelt“…

      „Gefaked“ wurde also schon damals…. B-)

  4. Fotos sind doch auch kreative Tätigkeit. Der Fotograph zeigt seine Anschauung, seine Wahrnehmung, seine Schwerpunktsetzung. Und er möchte ja auch etwas rüberbringen. Dann dient die Nachbearbeitung diesem Rüberbringen. Ich denke, dass Fotos in Foto-Ausstellungen auch alle entsprechend nachbearbeitet sind.

    1. Nachbearbeiten gehört schon seit je her zur Gestaltung guter Fotos.
      Oder auch um bestimmte Inhalte darzustellen oder zu entfernen (und damit Inhalte oder politische Meinungen zu manipulieren)

      Ein berühmtes Beispiel dafür sind die Retusche-Aktionen, mit denen Stalin seinen Widersacher Trotzkis aus vielen Bildern entfernen lies….

  5. Ein und dasselbe Insekt sieht je nach Beleuchtung oft dramatisch anders aus.
    Das macht manchmal die bildersuche schwierig.
    Von daher: die Grenze ist fließend.

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