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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Nicht fragen – machen!

Einfach affig finde ich das, was die UEFA da gerade veranstaltet:
Um den Fussball „frei von politischen Statements“ zu halten darf das Münchener Stadion heute nicht in Regenbogenfarben beleuchtet werden, so wie es von verschiedenen Seiten angeregt wurde, um gegen die homophobe Gesetzgebung der Ungarischen Regierung zu protestieren:

Dabei sollte doch eigentlich klar sein, dass jeder lieben darf, wen er mag – und das sexuelle und emotionale Ausrichtung auf das eigene Geschlecht  genauso ihre Berechtigung hat wie das, was in manchen eher konservativen Kreisen als „normal“ bezeichnet wird.
Was ja nicht nur auf die UEFA zutrifft – Fussball ist nun mal nicht der Nabel der Welt – sondern in gleicher Form auch für alle Staaten, Parteien  und religiösen Vereinigungen  gilt.
Wobei sich auch die Katholische Kirche bekanntlich nicht mit Ruhm bekleckert, was dieses Thema angeht – wie sich ganz aktuell mal wieder an der versuchten Einflussnahme auf die italienische Gesetzgebung zeigt.

Immerhin, scheint man das wenigstens im deutschen Fussball  abseits des allmächtigen  – und in dem Zusammenhang  geradezu feige auftretenden – DFB etwas anders zu sehen und so werden wohl heute Abend einige Stadien in den Regenbogenfarben erstrahlen – immer frei nach dem Motto:

Wer nicht fragt, kann auch keine negative Antwort kassieren

Und es wäre schön, wenn sich dem viele anschliessen würden – nicht nur, wenns um Fussball geht.
Auch katholische Kirchen lassen sich bunt beleuchten, öffentliche Gebäude und noch viel mehr….
Und selbst seinen Blog kann man mit kleinem Aufwand umgestalten –  auch ohne Fussballfan zu sein.  Dazu braucht es nur ein wenig „Mut zur Farbe“


Und nochmal:
Euch einen schönen Tag – bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns


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- 18 Bemerkungen zu “Nicht fragen – machen!

  1. Vor dem Stadion sollen heute 10.000 Regenboggenflaggen verteilt werden. Wenn schon das Stadion nicht bunt ist, dann vielleicht hoffentlich viele der Besucher. Ich glaube, ich werde heute Abend tatsächlich mal reinluschern, obwohl mich Fußball ja nicht die Bohne interessiert.
    Immer wieder gut sind in solchen Zusammenhängen ja die BVG:null

    1. Ich habe auch mal in der ersten Halbzeit reingeschaut und wurde doch bitter enttäuscht. Kaum Regenbögen zu sehen. Ich habe mich gefragt, was das, nach all den Kampagnen in den sozialen Netzwerken, wohl aussagt. Im Radio hörte ich heute, dass viele dieser an die Zuschauer verteilten Fahnen dem Wetter zum Opfer gefallen wären, da sie aus Papier waren. Das hat mich dann doch etwas beruhigt.

      1. Ich war auch enttäuscht, als ich mal reingeguckt habe. Allerdings hat es ja wirklich geschüttet wie aus Eimern.

        1. Immmerhin hat die UEFA mit dr ganzen Aktion – neben einem veritablen Shitstorm auf der eigenen Seite – damit eines erreicht:
          Dass das Thema Homosexualität und Homophobie mal wieder richtig auf die Tagesordnung gekommen und damit ist. – und zwar ganz anders, als die Herrschaften sich das wohl gewünscht haben.

          Und das finde ich nur gut und würde mir wünschen, dass das auch lange nachwirkt – nicht nur im Zusammenhang mit Füssball. Denn da sind ja auch noch andere Baustellen, wie in meinem Beitrag schon angesprochen. Etwa im Zusammenhang mit dem Vatikan, der ähnlichen Wind von vorne verdient hätte…. inclusive Regenbogenfahnen bei einer Papstaudienz

  2. Manche Liebe zwischen gleichgeschlechtlichen Menschen ist tiefer, inniger und ehrlicher als manche Liebe zwischen gegengeschlechtlichen Menschen. Was hat Menschlichkeit überhaupt mit dem Geschlecht zu tun???

  3. Das Münchner Rathaus ist mit Regenbogenfahnen beflaggt, auch die Trambahnen sind mit bunten Wimpeln geziert. Und etliche Gebäude sollen heute Abend regenbogenfarben angeleuchtet werden. Meine Wenigkeit hat einen großen Regenbogen-Regenschirm auf dem Balkönchen stehen. ;-) Da ich in meiner beruflichen Laufbahn sehr viel mit queeren Menschen zusammengearbeitet habe, und auch gute Freund:Innen hatte, die lesbisch, homosexuell, bi, transgender etc. waren, ist mir diesbezüglich die Akzeptanz immer schon am Herzen gelegen.

        1. Ich muss gerade etwas grinsen angesichts des Gedankens, dass ein Regenschirm keinen Regen abkann.
          Aber in der Tat war es ja wohl ein heftiges Unwetter, was da niederging?

          1. Das war eigentlich kein Regen – das Wasser fiel in Strömen vom Himmel drückt es besser aus… Gestern am späten Abend gab es so etwas noch einmal. Man muss sich das vorstellen, der Regen fiel so dicht und in so schweren Tropfen, dass ich die Front des ca. 15 Meter entfernten Nachbarhauses nicht mehr richtig erkennen konnte.

            1. Ich habe vorhin Bilder gesehen, wie es gestern in anderen Teilen der südlichen Bundesländer geunwettert hat.
              Schon heftig, was da in kürzester Zeit an Wasser vom Himmel fiel….

  4. Seit ich bei Twitter bin, gehört zu meinem Profil schon immer die Regenbogenfahne. Mein Bruder und meine zwei allerbesten Freunde sind schwul. Für mich gehört das zum normalsten der Welt! Leider werde ich es nicht mehr erleben, dass das so selbstverständlich wird, dass es keines Kommentars mehr bedarf. Dass jeder Mensch so leben und lieben darf, wie er es will.
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Leider werden wir das wohl alle hier nicht mehr erleben. Mein Chef ist schwul, ich habe einige schwul/lesbische/bi Freunde.

  5. Nach 8 Volksschuljahren kam ich in die Ausbildung in einem Buero als Groß- und Außenhandelskauffrau. Im gleichen Büro saß ein Kollege der häufig über homosexuelle Menschen sprach. Er machte dumme Bemerkungen darüber und ich hatte damals keine Ahnung was er meinte. Irgendwann habe ich zu meiner Mutter gesagt ich fände es überhaupt nicht in Ordnung dass sie mir über *sowas* nie etwas berichtet hätte. Viele Jahre später sprach mich meine Mutter (Jahrgang 1917) noch mal darauf an und sagte ich hätte ihr mal vorgeworfen, dass sie mir zu der Thematik Homosexualität nie etwas berichtet habe. Meine Mutter hatte darüber auch nichts gewusst so sehr wurde dieses Thema früher totgeschwiegen.
    Das finde ich sehr traurig.
    Kürzlich sprachen wir im Freundeskreis über diese Thematik da habe ich noch gesagt normal ist Homosexualität erst dann für die Menschen wenn niemand sich mehr outen muss sondern es einfach selbstverständlich ist, dass es Männer gibt mit männlichen Partnern und Frauen mit weiblichen Partnern. Dazu muss sich auch in Deutschland noch viel tun. Da müssen wir nicht über andere Länder die Nase rümpfen.
    Auf einer Bahnreise kam ich einmal mit einem jungen Mann ins Gespräch: er berichtete, dass er junge Männer betreute die, weil sie sich zu Hause als homosexuell geoutet hatten und rausgeflogen waren dann erstmal keine Bleibe hatten.
    Besonders häufig seien es die Väter die ihre Söhne dann rauswerfen. Einfach schrecklich!
    Da muss sich auch bei uns weiterhin noch viel ändern.

    1. Du hat völlig Recht.
      Da muss sich noch einiges ändern. Unter anderem auch, es als “ normal“ zu betrachten, dass „nur“ Männer und Frauen in Partnerschaften leben.
      Denn im Grunde geht es doch niemanden was an, wer mit wem eine Beziehung hat. Da sollte jeder ohne Ängste und Nachteile für sich alleine entscheiden können, wen er liebt und mit wem er leben will….

  6. Sich zu outen ist eigentlich völlig unnötig. Wenn man zu seinem Privatleben gefragt wird oder was erzählen möchte, reicht es, wenn man von meinem Mann/meiner Frau oder meinem Partner/meiner Partnerin spricht – das wäre der normale Weg, so wie es unter heterosexuellen Menschen auch üblich ist.

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