– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

An Tagen wie diesem…

…frage ich mich schon seit längerem , ob ich nicht besser einfach im Bett bleiben sollte?

Denn irgendwie scheint momentan Stagnation das grosse Thema zu sein:
In den Nachrichten die täglich gleichen Meldungen zum C-Problem – Warnungen und Androhung kommender Massnahmen, die dann doch wieder zerredet werden auf der einen Seite – und das Gejammer derjenigen, die sich wie immer ungerecht behandelt fühlen auf der anderen – wie nunmehr seit über einem Jahr. Wobei ich zwar nachvollziehen kann, dass bestimmte Branchen wirklich gerade leiden, nicht aber, was sich denn nun durch das ständige Rumgewunder und gebetsmühlenartiges Wiederholen der immer gleichen Argumente ändern soll.Kreativ ist das nicht und konstruktiv schon gar nicht, ausser dass es die Pandemiemüdigkeit noch weiter verstärkt.

Auch dass der Laschet nun der Heilsbringer werden soll, stimmt mich nicht nur in dem Zusammenhang nicht gerade positiver…. jedenfalls nicht, solange bei seinen Denkorgien  (wie über Ostern) nichts anders herauskommt als zum x-ten mal die Kehrtwendung zu proben – dagegen ist das Schauspiel der Kackblauen bei ihrem Parteitag am letzten Wochenende schon fast lachhaft:
Raus aus Europa! forden die – wie üblich ohne jede Vorstellung, wie es dann weiter gehen soll.

Was fehlt, ist also allenthalben eine Perspektive – und das geht mir gerade gewaltig auf den Keks.

Also Nachrichten wieder aus, nicht ohne vorher noch zu registrieren, dass Hamburg „überraschend “ mehr Impfstoff erhalten hat, sich aber nicht in der Lage sieht, den an den an den Mann ( oder die Frau) zu bringen, weil es die kassenärztliche Vereinigung mal wieder nicht gebacken bekommt, die Termine für die neu aufgerufenen Zielgruppe zu koordinieren. Auch das nichts neues, aber die Stimmung verbessert sich damit natürlich auch nicht (selbst, wenn ich noch lange nicht dran bin)

-_-_-_-

Wäre ich mal doch im Bett geblieben, in meinem Traum, an einem Ort, ganz weit weg:Wind gab es da, Möwen, Meer und ein paar Schafe, aber keine Nachrichten, kein Internet und niemanden, der mir irgendwas erzählen will, was ich nicht mehr hören mag.
Und schön war es da, so ganz auf mich gestellt, nur mit ein paar guten Büchern, netten Schallplatten und reichlich heissem, starkem Tee – ich hätte gerne länger da verweilen mögen…..


Nichts desto trotz:
Euch noch einen schönen Abend  – und bleibt weiter gesund und behütet.
Wir lesen uns!

Euer – heute etwas frustrierter –


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- 19 Bemerkungen zu “An Tagen wie diesem…

  1. Ich kümmer mich im Urlaub auch nicht um die Nachrichten aus aller Welt. Auf unseren Kreuzfahrten bekamen wir immer eine Minizeitung auf die Koje gelegt. Die landete immer ungelesen im Papierkorb. Ich will im Urlaub von alledem nichts wissen. Ich habe mir in anderen Urlauben auch noch nie eine Zeitung gekauft, an Geschäften mit ausgestellten Zeitungen gehe ich immer wie mit Scheuklappen vorbei. Die Welt außerhalb meines Urlaubsortes, egal ob auf See oder an Land, existiert für mich überhaupt nicht.

    1. Wenn das jetzt ja Urlaub wäre…
      Aber das ist es leider nicht, sondern sozusagen Alltag.

      Da hilft wohl nur eins: mal wieder eine Woche Nachrichtenfasten.

  2. Wilhelm, ich kann das gut nachvollziehen, denn es geht mir ähnlich. Irgendwie fühle ich mich gerade verdammt stark ausgebremst. Und dann möchte ich weit weg und wünsche mir einen Hühnerstall. Hühner schaffe ich noch. Ich müsste sie versorgen und mich um die Eier kümmern und würde vielleicht mal so einiges in dieser Zeit vergessen. Die K-Frage geht mir auf den Geist, weil es ja auch noch einige wichtigere Dinge gibt, nicht nur, wie mein seine Macht behält. Ich habe das Gefühl, dass gerade nichts vorwärts geht, nichts geklärt wird. Perspektiven muss man selber suchen. Wenn man kann.
    Was sage ich dir denn nun mal Aufmunterndes? Vielleicht, dass du bald eine neue Hose brauchst, wenn deine Pfunde weiter so purzeln. (Ich weiß, wie gerne du Klamotten kaufst.) Und dass ich mir dich zum Vorbild genommen habe. Mal sehen, wie weit ich komme.

    1. Das mit den Hosen….
      Naja.
      Im Moment bin ich ganz froh, dass ich noch welche aus Hamsterrad-Zeiten habe, die nun wieder passen.

      Ansonsten ist es halt eher so, dass das wohl mal wieder nur so eine Phase ist, wie ich sie immer mal habe, wenn mir der tägliche Quark in den Nachrichten auf den Keks geht….Irgendwann kann ich das dann einfach nicht mehr ab.

        1. Nee.
          Da war ich noch nicht. Das Bild gabs unter freier Lizenz auf einer Seite mit Computer-Bildschirmhintergründen.
          Und es entspricht ziemlich gut dem, was ich heute nacht geträumt habe B-)

          1. Wir waren 2015 im Rahmen einer Kreuzfahrt 1 Tag auf den Färöern, in der Hauptstadt Thorshavn und vorgelagerte Inseln. Sehr beeindruckend. Typisch sind die begrünten Dächer der kleinen Häuser. Leider sind die Inseln wegen des Walfangs sehr negativ behaftet und werden deswegen inzwischen von den Kreuzfahrtreedereien boykottiert.

  3. Im dem Leichtturm würde ich gerne wohnen. Jetzt! Sofort! Ohne Nachrichten, ohne TV. Allerdings könnte ich schwer aufs Internet verzichten. Wenn hier mal etwas stundenweise ausfällt, fühle ich mich amputiert. Ich weiß, das ist erstens besorgniserregend.
    Deinen Frust kann ich nachvollziehen. Mein Mann fuhr mich heute zur Magenspiegelung und im Auto lief, wie immer, das Radio. Als der erste Nachrichtenjingle ertönte, musste er es ausschalten. Wo sind wir gelandet, dass wir keine Nachrichten mehr ertragen können?
    Ich werde mich jetzt hinlegen, das Propofol wirkt noch etwas nach, und hoffentlich dein Bild mit in den Traum nehmen und weiter träumen.
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Ich hoffe, dass Ergebnis Deiner Untersuchung war ein erfreuliches?

      Was nun die Nachrichten angeht, so übe ich wirklich gerade Nachrichtenfasten:
      Morgens kurz die Schlagzeilen Online überfliegen und abends die Tagesschau. das muss genügen – und ist manchmal schon mehr als genug …..

      1. Ein Polyp im Duodenum muss stationär entfernt werden. Damit warte ich aber noch, bis sich die Lage auf den Intensivstationen entspannt hat. Der Arzt meint, es solle halt noch in diesem Jahr gemacht werden. Na ja, wenn die Histo ok ist, warte ich definitiv noch ab.

        1. Na Gott sei Dank.
          Das klingt ja erst mal nicht so schlimm.
          Und wenn die notwendige OP noch Zeit hat: Um so besser – jedenfalls, solange Deine Beschwerden nicht zu7 unerträglich sind.

  4. Ja, irgendwie alles nicht gerade erquicklich im Moment. Das einzig Stabile scheinen noch die selbst gesetzten C-Maßnahmen zu sein. Die zweifelt keiner an, denen folgen wir schon über ein Jahr, denen werden wir wohl noch viele Wochen folgen… Und doch geht es mir langsam ziemlich auf den Keks. Aber Besserung muss irgendwo da ganz weit hinten auf uns lauern.

    1. Besserung muss irgendwann ganz weit hinten lauern.

      Ja – aber irgendwie auch noch völlig ausser Sichtweite.
      Um vom „Licht am Ende des Tunnels“ sprechen zu können ist es wohl noch viel zu früh…..

      1. Genau, dieses sprichwörtliche „Licht…“ sehe ich auch nicht. Ich will aber der ganz festen Überzeugung bleiben, dass es das irgendwo/irgendwann gibt. Ohne Hoffnung ist alles nichts.

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