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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Irgendwas mit Büchern machen …..

Hallo kurz vor dem Wochenende!

Gestern war für mich mal wieder „Tag des Buches“ in Form einer kleinen Auftragsarbeit, nachdem ich gefragt wurde, ob ich ein nur noch antiquarisch erhältliches Buch in ein E-Book verwandeln könne..

Nun – nichts leichter als das!
Also hab ich dieser Bitte gerne entsprochen. Zumal es dabei um ein Buch ging, das mir genau wie der Autor bisher noch völlig unbekannt war.
Und so habe ich mich gestern ans Werk gemacht, nachdem besagtes Buch bei mir eingetroffen war:

Dazu musste dann auch mal wieder mein guter Fünf-Euro-Scanner* herhalten, den ich vor einiger Zeit extra für solche Aktionen angeschafft habe. Unter Windows läuft der zwar nicht mehr so richtig gut, aber unter Linux ist er perfekt, weil er sehr kontrastreiche Scans mit hoher Auflösung schafft und gleich auch als mehrseitige PDF-Dateien ausliefern kann, die dann Vorstufe für den nächsten Schritt, die Texterkennung sind:

gImageReader: kostenlos, schnell und unter Linux sehr gute Ergebnisse liefernd :-)

Beides zusammen hat bei dem in zehnseitige Stücke aufgeteilten Buch mit seinen 175 Seiten parallel arbeitend übrigens gerade mal anderthalb Stunden benötigt. Was aus dem Scanner kam, ging direkt in die Texterkennung.
Das funktioniert tatsächlich ziemlich gut, wenn man sich mal dran gewöhnt hat und der Workflow sich eingespielt hat. Man muss halt nur darauf achten, wo man was hin speichert.

Der Rest ist dann reine Handarbeit in der Textverarbeitung – wobei ich mal wieder froh über die Masse an Bildschirmen auf meinem Schreibtisch war:

Links Textverarbeitung, rechts PDF-Reader mit den Scans als Vorlage und im Hintergrund meine momentane Lieblingsmusik – so lässt sich gut arbeiten :-)

Fehlerkorrektur (was diesmal kaum nötig war, weil ich eine perfekte Scanvorlage hatte), überflüssige leere Absätze entfernen, formatieren und die Abschnitte montieren, bevor alle Einzelteile und das Titelbild zusammengefügt sind und der letzte Schritt, der Export in die E-Book-Formate erfolgen kann.

Calibre, das Schweizer Taschenmesser in Sachen E-Book-Bearbeitung :-)

Alles kein Hexenwerk, sondern lediglich Fleissarbeit und zeitlich mit knapp vier Stunden der aufwändigste Schritt. Im Ergebnis entsteht so perfekter Lesestoff, ohne sich später bei der Lektüre um schlechte Beleuchtung oder zu kleine Schrift kümmern zu müssen…

Und ich hoffe, der „Besteller“ wird auch mit meinem Werk zufrieden sein ;-)

-_-_-_-

Nebenher bemerkt:
Natürlich kommt man zwangsläufig bei diesem Job nicht umhin, Teile (also kleine Abschnitte) des zu bearbeitenden Werkes auch zu lesen. Was in diesem Fall keineswegs langweilig war, sondern dazu geführt hat, dass dieses Buch direkt auch in meiner BTR-Liste gelandet ist.
Und damit in nächster Zeit auch dazu führen wird, dass ich es irgendwann nochmal ausführlicher vorstellen werde B-)


*) ein steinalter Canon CanoScan Lide 110 – für 5 Euro inklusive Versand (!) vor Jahren bei Ebay geschossen, nachdem der Verkäufer ihn wegen Treiberproblemen unter Win10 nicht mehr nutzen konnte B-)


Habt also alle ein erfolgreiches Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der gestern einen kurzweiligen Tag hatte und es sehr genossen hat. :-)
(und sich nun die Frage stellt, was er als nächstes dieser Prozedur unterziehen kann)


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- 6 Bemerkungen zu “Irgendwas mit Büchern machen …..

    1. Da geht sogar noch mehr, wenn man es drauf anlegt.
      Denn im Grunde ist das auch nicht mehr als sich ein wenig klug zu lesen und die Kombination verschiedenen Arbeitsgängen, die alle schon lange Standard sind, bei mir noch unter dem zusätzlichen Aspekt, das alles mit freier , kostenloser Software zu realisieren.
      Denn Zeit habe ich ja genug, um auch noch Zwischenschritte zu machen, die man sich mit professionellen und teuren Lösungen sparen kann, wo beispielsweise das Scannen, die Texterkennung und Rechtschreib-Korrektur/Formatierung in einem einzigen Arbeitschritt zusammengefasst sind, während ich vier dafür brauche…

  1. Finde ich gut gelungen, zumal ich als blinde Person sowieso keine normalgedruckten Bücher auf Papier lesen kann, aber sehr wohl mittels Screenreader/Sprachausgabe mir EBooks vorlesen lassen kann. Wirklich toll! :-)

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