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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Endspurt, Ausschwemmen & so

Moin ihr Lieben!

Ihr merkt es sicherlich:
So recht nach „Schreiben“ ist mir gerade nicht, obschon es durchaus Themen gäbe, über die ich mich auslassen könnte: Selbstgespräche etwa, meine ersten Versuche mit der künstlichen „Intelligenz“ von ChatGPT, zu dem ich endlich auch Zugang gefunden habe und noch ein paar Dinge mehr, die mir in den letzten Tagen so über den Weg gelaufen sind.

Aber alles zu seiner Zeit und dann, wenn es dran ist.
Und diese Themen sind gerade nicht dran, zumal mein Kopf sich gegen meinen Willen auch mehr und mehr mit dem beschäftigt, was heute in einer Woche hoffentlich schon in einem wesentlichen Punkt hinter mir liegt:

Der nahenden Operation und dem sich daran anschliessenden Krankenhausaufenthalt. Wobei neben rein hypothetischen Fragen und den damit verbundenen Hoffnungen, Zweifeln – und ja: auch einigen Ängsten – auch schon ganz praktische Dinge eine Rolle spielen:
Die Beschaffung neuer Puschen (Möbeln also, das ich bisher immer für völlig überflüssig gehalten habe) und anderer unabdingbarer Kleinigkeiten per Online-Shopping (wie auch sonst? Ein wahrer Segen, dass es das gibt!) oder das von meiner Rheumatolgin angesetzte und gestern begonnene Absetzen des Leflunomids, weil das die Wundheilung zu stark behindern könnte:

Stattdessen gibts jetzt in den nächsten Tagen dreimal täglich einen aus kleinen Tütchen mit einem ominösen Pulver selbst zusammenzubrauenden Smoothie, der genauso widerlich schmeckt, wie er aussieht:

Ziemlich chemisch, grisselig , voller künstlicher Aromen und viel zu süss :wacko:

Damit soll nun der Wirkstoff des Leflunomides wieder ausgepült werden, der sich im Körper eingelagert hat und ansonsten über mehrere Wochen brauchen würde, um abgebaut zu werden…

Mal blos gut, dass ich das Zeug nicht auf Dauer nehmen muss, was ich wirklich nur mit zugehaltener Nase und „auf Ex“ runterbekomme.

Immerhin: zumindest bezogen auf das Rheuma geht es mir momentan ganz gut – und das ist ja auch schon was, zumal deswegen auch ein wenig die Hoffnung besteht, dass es mit dem Absetzen der Tabletten und der Reduktion der Spritzen nicht gleich wieder zu einem heftigen Schub kommen wird.

Aber dafür stehen halt die anderen „Baustellen“ gerade sehr im Vordergrund, die ich selbst für wenig geeignet halte, damit tägliche Blogbeiträge zu bestreiten. Oder anders formuliert:

Hin und wieder ein kurzer Statusbericht (so wie in diesem Beitrag) muss da einfach genügen, auch wenn in meinem Kopf diese Themen natürlich deutlich präsenter sind und gelegentlich sehr in den Vordergrund rücken….. Jedenfalls, solange es mir nicht gelingt, mich erfolgreich davon abzulenken und meinen Gedanken eine andere Richtung zu geben :

Meist auf konsumierende Art und Weise, wie ich zu meiner Schande bekennen muss – Vormittags nach meiner Hausarbeit mit ellenlangen Youtube-Sessions und anderweitigen Recherchen

Über Lego- (ja, immer noch!) oder andere Technik-Spielereien (erstaunlich, was es da alles gibt) oder zum (schon länger angedachten) Projekt eines Home-Servers als interne Cloud – und Backup-Lösung für die immer zahlreicher werdenden Bilder meiner Liebsten und eine Reihe andere wichtiger Daten, die ich nicht so gerne extern in der Dropbox lagern möchte, die aber auch anderseits langsam zu umfangreich werden, um sie nur auf unseren Arbeitsrechnern zu speichern.

und Nachmittags meist vor dem Fernseher mit dem Programm des ZDFs, also mit Küchenschlacht, Horst Lichters Trödelsendung und den Rosenheim-Cops.

Manchmal hadernd mit mir selbst, wie tief man eigentlich sinken kann?

Und lesen tue ich ja auch noch, genauso exzessiv, wie das Tempo meiner Buchvorstellungen es erahnen lässt. Manchmal tagsüber, aber meist abends und nachts, wenns aus den bekannten Gründen mit dem Schlafen nicht so recht klappen will.

Nur sind das halt alles auch Themen, über die ich nicht unbedingt bloggen würde, von den Buchvorstellungen mal abgesehen.

Die Hauptsache dabei: es sollte nur ja nichts mit meinem „hier und jetzt“ zu tun haben!

Immerhin:
So geht die Zeit auch irgendwie rum und meist gelingt es mir auf die Art wirklich, mich nicht mit dem auseinander setzen „zu müssen“, was in einer Woche sein wird. Und so werde ich wohl auch die paar Tage noch irgendwie rum bekommen, bis es soweit ist…. So gesehen ist es also wirklich gut, dass ich mich auf die Art auch „abschiessen“ und „zudröhnen“ kann, um halbwegs „im Gleichgewicht“ zu bleiben.

Und danach kommen dann auch hoffentlich wieder andere Zeiten, sobald ich wieder Roller fahren und mir den Fahrtwind um die Nase wehen lassen kann.


Bis „die Tage“ also – und bleibt solange gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der wohl auch in den nächsten Tagen hier eher still bleiben wird und sich gerade Gedanken über eine kleine „Blogpause“ macht, bis die Krankenhausgeschichte hinter ihm liegt….


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- 10 Bemerkungen zu “Endspurt, Ausschwemmen & so

  1. Das Gesöff sieht wirklich nicht sehr lecker aus. Ich bin für meinen Teil jetzt einfach mal optimistisch, dass es Dir nach der OP wieder besser geht und Du zumindest wieder Roller-und Autofahren kannst und so mal wieder etwas mehr raus kannst und mal was anderes siehst als unsere vier Wände.

    1. Meist sehe ich das ja genauso wie Du.
      Aber manchmal gelingt mir das eben auch nicht.
      Und dann ist es gut, dass ich mich einigermassen gut davon ablenken kann – und sei es durch den Genuss des nachmittäglichen Fernsehprogrammes….

  2. Die ganze Aufzählung hört sich ja fast schon wieder stressig an ;-)
    Eine private Cloud haben wir auch für all das, was nichts im öffentlichen Internet zu suchen hat. Aber eines gewissen Umfangs muss man sich darüber tatsächlich Gedanken machen. Und dann beschäftigt einen das recht ausgiebig…
    Ich bin sicher, dass Du auch noch die nächsten Tage bis zur OP schaffst, und finde es toll, dass Du so voller Hoffnung bist. Die Daumen sind und bleiben gedrückt.

    1. Stressig? Ja, ein wenig schon.
      Zumal ich, obschon sonst eher ein geduldiger Mensch, momentan eher zur Ungeduld neige. Sowohl mit mir selbst, als auch teilweise mit meiner Umwelt und ganz besonders, was die immer näher rückenden Termine angeht, die ich am liebsten schon hinter mir hätte….

  3. Die Beschreibung des Gesöffs erninnert mich an das Abführmittel für eine Darmspiegelung.
    Hier in der kleinen Stadt an der Elbe sind alle Daumen für die bevorstehende OP und die Rekonvaleszenz danach gedrückt. Toi! Toi! Toi!

  4. Ach Martin, wahrscheinlich sind diese drei Gläser täglich noch das harmloseste an dem ganzen „Prozess“ – für dich kann ich wirklich nur hoffen und die Daumen drücken, dass keiner der beteiligten Ärzte irgendwo einen Denkfehler macht und am Ende nicht das rauskommt, was rauskommen sollte.
    Ich bin ja nicht so der „sammelnde“ Typ. Gerade bei meiner gestorbenen Nachbarin kann ich sehen, wie der Mann mit der wahnsinnigen Überfülle zu kämpfen hat. Zwei Fächer im Schrank sind mit Schuhkartons voller HörCDs gefüllt, dazu noch ein riesiges Arsenal im Keller. – Von den Sachen, die ich mal gekauft habe, habe ich bei jeder passenden Gelegenheit was verschenkt. – So ist auch meine Meinung zu Fotos – bevor ich die irgendwo fest abspeichere (bisher nur auf externer Festplatte), sortiere ich derart stark aus, dass wirklich nur die allerbesten oder -wichtigsten übrigbleiben, alles andere wäre für mich nur Ballast. Aber natürlich geht jeder mit dem, was er aufhebt, anders um.
    Aber noch mal: Halte die Ohren steif, du kommst da durch und es wird besser!!!
    Herzlichst Clara

    1. Tatsächlich dürften die drei Gläser täglich noch das harmloseste an der ganzen Geschichte sein, auch wenn der Ekelfaktor dabei nicht ohne ist.
      Was das Sammeln angeht: Gerade die Fotos sind in weiten Teilen auch wertvolle Erinnerungen und deshalb des Aufhebens wert – was für die anderen Daten eher weniger zutrifft. Aber im Lauf der Zeit sammelt sich da halt doch einiges an – von medizinischen Befunden über Schriftwechsel, Renten-und Steuerbescheide, verschiedene Backups usw. bis zu Gebrauchsanweisungen, was wir elektronisch gespeichert haben, statt die Papiere aufzuheben.
      Davon würde ich das eine oder andere nicht ausserhalb unseres eigenen Netzwerkes speichern wollen, weshalb es sich bis jetzt auf dieverse externe Festplatten und unsere Arbeitsrechner verteilt, was die Suche ggf. genauso auwändig macht wie das Durchforsten althergebrachter Ordner . Dafür wäre ein zentraler Ort halt ganz gut.
      Und mal abgesehen davon hilft mir auch die bisher rein theoretische die Beschäftigung damit gerade auch ein Stück weit, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen.

      Danke für Deine guten Wünsche!

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