Jedes Jahr kurz nach Weihnachten und Neujahr das gleiche Drama:
Der Tannenbaum, der über die Feiertage als willkommenen Gast und fein geschmückt in unserem Wohnzimmerstand muss wieder raus, obschon wir uns inzwischen so an ihn gewohnt hatten und er sich auch noch nicht durch rieselnde Nadeln unangenehm bemerkbar gemacht hat.
Und das natürlich am Besten auf kürzestem Wege. Schliesslich muss es ja auch nicht sein, das anschliessend auch noch eine Treppenhausreinigung notwendig wird.
Allerdings solte man sich dabei nicht unbedingt Jochen aus der Werbung zum Vorbild nehmen und möglichst keinen Flurschaden anrichten, damit nicht auch noch ein Besuch beim Möbelschweden fällig wird:
Zum Glück ist mir das heute gelungen:
Obschon ich sonst durchaus für gewisse Ungeschicklichkeiten bekannt bin, ist nichts umgefallen und auch nichts zerbrochen.
Und auch der Baum hatte einen angenehmen Flug – vom Balkon in den Innenhof – und ruht nun am Strassenrand, um seiner Anschlussverwendung bei der Mulchproduktion zugeführt zu werden.
Also alles gut – auch ohne Besuch im Möbelhaus
Apropos:
Tatsächlich muss man auch in Schweden nicht damit rechnen, von fliegenden Tannen getroffen zu werden, wie uns die Werbung eines Möbelhauses glauben machen will:
Der folgende Hinauswurf des Weihnachtsbaumes bildet den Abschluss des Knuttages. Glaubt man der deutschsprachigen Möbelwerbung, werfen die Schweden dann ihre Tannen am St.-Knut-Tag einfach aus den Fenstern auf die Straßen und Passanten, um Platz für neue Möbel zu schaffen. Die Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen am Knuttag im deutschen Weidenthal in der Pfalz ist vermutlich von dieser Darstellung inspiriert worden.In Schweden wirft allerdings niemand so weit.
Badische Zeitung
Ein Wurf auf die Straße kann Geldbußen und gar eine Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr nach sich ziehen, warnt etwa die Rentnerzeitung Senioren ihre Leser.
……..
Tatsächlich wirbt etwa die Müllabfuhr Stockholm um die ordnungsgemäße Abgabe der Tannen. Denn die werden nach ihrem Dekorationszweck zu Biokohle umgewandelt. „Ein Weihnachtsbaum kann so vier volle Waschmaschinen mit Strom versorgen“, wirbt die Müllabfuhr der schwedischen Hauptstadt.
Man sollte halt nicht alles glauben, was einem so als Wahrheit präsentiert wird
Auch wenn es im Prinzip ganz praktisch ist
Euch allen einen schönen Abend und eine gute neue Woche – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns
(Für den Sankt Knut samt Weihnachtsbaumflug dennoch ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit ist, auch wenn das in der schwedischen Tradition ganz anders ist)
-487-
Auch unser Baum ist nun wieder weg. Zerlegt in drei Teile wartet er auf das nächste Zusammensetzen. Wir haben unsere Bäume meistens in der Wohnung zerkleinert und in die Biotonne getan. Fensterwurf ist bei uns leider nicht möglich. Was mir am künstlichen Baum definitiv fehlte, war der Tannengeruch (den ich aber nicht auch noch künstlich erzeugen wollte).
Liebe Grüße,
Elvira
Wir haben ja auch einen zerlegbaren Baum ohne Geruch. Als wir noch eine echte Nordmanntanne in der Wohnung hatten, dachte ich immer, dass früher mehr Gerucht war, nicht nur mehr Lametta. Damals, als ich noch ein kleiner Junge war, gab es wohl nur Fichten. Da war mehr Geruch in der Wohnung. Und der vermischte sich wunderbar mit dem Aroma der Schokokringel, die in den Baum gehängt wurden.
Ein bissel gesunder Menschenverstand kann sicherlich auch in solchen Fällen helfen