– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Systemabsturz – Roman

Seid gegrüssst, Ihr Lieben!

Nachdem ich die ersten zwei Teile (1) (2) der Schröder-Trilogie von Constantin Gillies schon intus hatte, musste es der Vollständigkeit halber natürlich auch noch der Dritte sein, damit ich auch erfahre, wie die Geschichte zu Ende geht:

Systemabsturz
von Constantin Gillies

Und tatsächlich rundet sich die Geschichte erst mit diesem dritten Band, der fast alles auflöst, was an Fragen aus den ersten beiden Teilen offen blieb, die jeweils mit einem Cliffhanger enden.

Wieder im bewährten Muster der ersten Teile mit einer Mischung aus flapsiger Sprache, etwas Computer-Nerd-Gehabe , technischer Finessen und einem Hauch Sci-Fi, mit teils komischen Rückblenden in die Jugend des Ich-erzählenden Computer-Forensikers Schröder, mit einer zum Ende hin immer rasanter werdenden Handlung – und diesmal auch mit einem Happy End, was das Verhältnis zu seiner Kollegin Harriet angeht.

Und natürlich wird – quasi nebenher – auch wieder mal die Welt gerettet.

Soweit also fast vorhersehbar, wäre da nicht auch noch der Faden in der Handlung, der zunächst (auch schon im zweiten Teil) fast unmerklich und auch etwas selbstironisch beginnt und zum Ende hin tatsächlich dazu führt, dass Schröder sein Leben und seine Haltung dazu hinterfragt und feststellt, dass sich da wohl etwas ändern muss. Ein Faden, über den ich mich anfangs etwas gewundert habe, der aber im Aufbau der gesamten Trilogie nicht unwesentlich ist, um einen schlüssigen Abschluss hin zu bekommen, wenn auch nach Ende des dritten Buches damit wahrscheinlich kaum noch ein Ansatz bleibt, die Serie mit weiteren Büchern fortzusetzen.
Was ich durchaus ein wenig schade finde, denn Schröder, Harriet und auch die anderen Hauptakteure mit ihren Schrulligkeiten sind mir nach diesem dritten und weitaus stärksten Teil der Geschichte wirklich schon sehr ans Herz gewachsen.

Aber man weis ja nie….

Insofern zumindest logisch, dass es nun auch für die volle Punktzahl auf meiner persönlichen Bewertungsskala reicht – auch wenn es bei der Einschränkung der Zielgruppe bleibt, die ich schon in meinen Bemerkungen zum zweiten Teil der Trilogie angedeutet habe.

-_-_-_-

Der Klappentext:

Computerforensiker Schröder kann es nicht fassen: Ex-Kollegin Harriet will ihn tatsächlich in ihrer Firma einstellen! Hält er es aus, jeden Tag neben dieser Frau zu sitzen, die schlau und sexy wie Seven of Nine aus „Star Trek“ ist?
Während Schröder noch hadert, kommt plötzlich ein mysteriöser Auftrag rein: Das US-Militär bittet Harriet und Schröder, die Software eines Spionagesatelliten zu reparieren, der durch den Orbit taumelt. Die IT-Profis sagen widerwillig zu. Doch schnell wird klar, dass es sich um ein ganz besonderes Altsystem handelt. Die Spur führt zurück in die Zeit des Kalten Krieges – und der Auftrag wird zur tödlichen Falle …

Amazon

Habt alle noch einen schönen restlichen Sonntagabend und einen guten Start in die neue Woche – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der mal wieder vor der Frage steht, was er als nächstes lesen könnte :scratch:


-699-

00:01 -Roman

Ein freundliches „Moin“ Euch allen!

Nachdem das erste Buch der „Schröder“-Serie von Constantin Gillies ja mit einem gewaltigen Cliffhanger endete und die Geschichte – trotz einiger reichlich peinlich wirkender postpubertärer sprachlicher Schwächen – auch ziemlich spannend und bisweilen wirklich witzig geschrieben war, habe ich mir doch die Fortsetzung noch vorgenommen, weil ich einfach wissen wollte, wie die Geschichte des ungleichen Computer-Forensikerpaares Schröder&Harriet weiter geht:

Und tatsächlich schliesst sich dieses Buch mit etwas zeitlichem Versatz fast nahtlos an die Geschichte aus dem ersten Buch an, zumal einige Stilmittel (wie etwa die Affinität zu alten Computern und die Rückblenden auf den jugendlichen Schröder der Achtziger und seine Phantasien) auch noch vertieft werden und in diesem zweiten Buch deutlich stimmiger in die Geschichte eingepasst sind. Diesmal aber weniger mit sexistischen Anspielungen und mehr mit anderen Alltagserlebnissen, bei denen ich ( obschon sicher um einiges älter als Schröder ) durchaus öfter mal zustimmend schmunzeln musste….

Die Handlung des Buches pendelt dabei ein wenig hin und her und folgt einem ähnlichen Muster wie schon im ersten Band:
Ein mysteriöser Gift-Mord auf einem deutschen Flughafen, bei dem auch eine uralte Quartz-Uhr eine Rolle spielt, weil sie den Schlüssel zur Lösung des Falles enthält, eine furiose, abwechslungsreiche und ein wenig in Richtung Sci-Fi tendierende Geschichte, bei der man als Leser lange im dunklen tappt – und einem Ende, dass sich am ehesten mit einem Zitat aus einem Lied beschreiben lässt:

„Nur noch schnell die Welt retten“

Cliffhanger auch diesmal inclusive…. wie auch die Frage, ob der dritte Band nun endlich das erhoffte Happy-End für die Romanhelden bringen wird….

Wobei man Gillies auch zugute halten muss, dass er – wie auch schon im ersten Band – nicht wüst vor sich hin fabuliert, sondern sich bezogen auf die technischen Gegebenheiten weitgehend an reale Vorgaben hält und diese in seinen Nachworten auch mit soliden und glaubwürdigen Quellen belegt.

Alles in allem also durchaus lesbar und eine Geschichte, die mir wegen ihrer technischen Raffinesse auch eine Menge Spass bereitet hat (mehr noch als das erste Buch), weshalb ich inzwischen auch das dritte (und letzte) Buch der Serie schon angefangen habe.
Denn nun muss ich auch wissen, wie die Geschichte ausgeht.

Zu vollen fünf Sternen reicht es aber trotz der deutlichen Steigerung noch nicht, denn auch dieses Buch ist sicher nicht vollständig allgemein-kompatibel, weil es in Teilen auch wieder ein wenig „Insider-Wissen“ in Sachen „Computer“ und „Achtziger Jahre“ voraussetzt und damit vor allem eine Zielgruppe von Computer-Nerds einer gewissen Altersgruppe ansprechen dürfte…..

-_-_-_-

Der Klappentext:

Computerforensiker Schröder ist unten angekommen: bei der Firma rausgeflogen und von seiner Freundin Harriet abserviert.
Doch ein Mord ändert plötzlich alles:
Ein Mann wird am Flughafen mit einem chemischen Kampfstoff vergiftet. Einziges Beweisstück ist seine Digitaluhr, ein Modell aus den Achtzigern. Ermittlerin Harriet, die auf den Fall angesetzt wird, bittet Schröder, das Relikt zu untersuchen. Der wittert schon seine zweite Chance bei ihr und sagt zu.
Doch plötzlich läuft alles aus dem Ruder: Hacker greifen Harriets Computer an, Schröders Nachbar wird zusammengeschlagen, sein Kumpel Leines verschwindet spurlos. Die IT-Profis sind selbst ins Visier der Attentäter geraten.
Und ihre Zeit läuft ab: 00:10, 00:09 …

Amazon

Bleibt alle gesund und behütet und habt einen feinen Tag!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der die Nase nun wieder ins Buch steckt, weil es das Beste ist, was er an diesem wolkengrauen Morgen machen kann


-695-

Das Objekt – Roman

Aloha, Ihr Lieben!

Tja, bei diesem Buch bin ich nach Ende der Lektüre tatsächlich etwas zwiegespalten, was ich davon halten soll:

Das Objekt
von Constantin GillIes

Einerseits ist es ein recht solide gemachter und wirklich spannender Thriller mit einigen beinahe einzigartigen Ideen und Sci-Fi Anteilen in seinem Plot:
Schröder, ein etwas abgehalfterter Computer-Nerd und EDV-Forensiker gerät eher zufällig in eine ziemlich mysteriöse Mord- und Spionage-Geschichte, die er nur mit Hilfe seiner Kenntnisse aus der aus der Steinzeit des Computerzeitalters aufklären und auflösen kann.
Dazu ist das Buch locker und gut lesbar geschrieben und – gerade, was den nerdigen Computer-Kram und einige Reminiszenzen an meine eigene Jugendzeit angeht – durchaus amüsant, wenn man auf solche Geschichten so steht, wie ich es tue….

(jetzt fange ich auch schon an, im Achtziger-Slang zu schreiben :wacko: )

Anderseits wirkt eben jener Schröder mit seinen postpubertären sexuellen Phantasien in Bezug auf seine attraktive neue Kollegin Harriet und den immer wieder aufploppenden Reminiszenzen an seine Jugendzeit in den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts (samt Zitaten sämtlicher dämlichen Sprüche und Filmzitate aus dieser Zeit) aber auch so überzeichnet und aus der Zeit gefallen, dass damit mehr als nur einmal die Grenze der Peinlichkeit überschritten wird – insbesondere am Anfang der Geschichte. Weshalb ich zwischenzeitlich sogar überlegt hatte, das Buch endgültig zuzuklappen und nicht zu Ende zu lesen.

Dennoch, die Geschichte war spannend (und auch der Teil mit den Computer-Storys reizte mich), so dass ich sie doch bis zum wirklich furiosen Ende durchgelesen habe und für den Thrillerteil der Handlung glatte fünf Sterne vergeben würde, wenn es eben dieses peinliche Gehabe des Herrn Schröder nicht gäbe. Denn dafür muss man schon ziemlich hart im Nehmen sein, auch wenn das alles sich nur in Schröders Kopf abspielt und die eigentliche Handlung nicht berührt…

So aber muss sich das Buch aus meiner Sicht einen fetten Punktabzug gefallen lassen:

und die Erkenntnis: Kann man lesen, muss man aber nicht..

(Was mich aber trotzdem nicht hindern wird, auch den zweiten und dritten Band der Serie zu lesen, denn spannend schreiben kann GillIes ja)

-_-_-_-

Der Klappentext:

Computerforensiker Schröder steht vor dem Systemcrash.
Zum einen ist da seine neue Kollegin Harriet – klug und sexy wie Star-Trek-Schönheit Seven of Nine. Zum anderen ermittelt er in einem mysteriösen Mordfall: Ein Nerd wurde erschossen, sein Rechner zerstört. Mit einem Trick gelingt es Schröder und Harriet, die Daten zu retten. Dabei finden sie zahlreiche Bilder des Mondes, die das Opfer für die NASA restauriert hat. Was hat der Tote auf den Mondfotos entdeckt, das er nicht sehen durfte? Eine Spur führt Schröder und Harriet ins pulsierende Las Vegas und dort von einer brenzligen Situation in die nächste …

Amazon

Euch allen einen zauberhaften Tag und ein angenehmes Wochenende – und bleibt auch weiter gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der seine Nase schon tief im zweiten Teil der Serie hat…..


-688-

Der Astronaut – Roman

Guten Morgen zusammen!

Um es gleich vorweg zunehmen:
Dieses dritte und zuletzt erschienene Buch von Andy Weir ist für mich tatsächlich das Beste, was ich von ihm gelesen habe, denn es treibt seine schon aus den anderen Büchern bekannten Stilmittel im positiven Sinne wirklich auf die Spitze und steigert noch ein ganzes Stück, was beispielsweise sein Marsianer schon an Lesevergnügen zu bieten hatte:

Der Astronaut
von Andy Weir

Als da wären: eine gut konstruierte und spannende Geschichte, die darin eingewobenen und konsequent angewandten wissenschaftlichen Grundlagen der Physik, seine lockerere, flapsige Sprache, immer wieder auch überraschende Wendungen und der durchgängig hohe Lesespass, der es schwer macht, das Buch wieder aus der Hand zu legen, bevor man es zu Ende gelesen hat.

Dabei beginnt die in Ich-Form erzählte Geschichte etwas mysteriös und eigentlich recht konventionell mit einem Menschen, der nach einem langem Schlaf erwacht und sich anfangs nicht erinnern kann, wo er ist und wie er da hin gekommen ist – versorgt von Roboterarmen, die ihn am Leben halten und mit allen lebensnotwendigen Dingen versorgen.
Doch nach und nach weitet sich das Gesichtsfeld, als dieser Mensch beginnt, seine Umgebung zu erkunden und dabei feststellt, dass er sich auf einem Raumschiff befindet und der einzige Überlebende einer Besatzung ist, die ausgeschickt wurde, um die Erde zu retten. Und langsam stellen sich auch die Erinnerungen wieder ein, wie es dazu kam….
Richtig Fahrt nimmt das Buch dann aber auf, als unser Raumfahrer am Ziel der Reise angekommen Kontakt mit einem Ausserirdischen bekommt, der – ebenfalls einzig Überlebender seiner Besatzung – mit der gleichen Aufgabe losgeschickt wurde und sich als durchaus freundliches Wesen erweist – und als die Beiden feststellen, dass sie , wenn überhaupt, nur dann ihre Aufgabe lösen können, wenn sie zusammenarbeiten und ihre Fähigkeiten bündeln…

Und damit ensteht ein weiterer Spannungsbogen, der buchstäblich bis zu den letzten Seiten des Buches anhält und mich wirklich sehr begeistert hat.

Deshalb auch meine unbedingte Empfehlung für jeden der Science Fiction mag:
Lest selbst, es lohnt sich!

Logisch auch, dass ich dafür wieder fünf Sterne vergebe, die dem Buch aber trotzdem nicht ganz gerecht werden:

Denn eigentlich hätte dieses Buch noch einen Extrastern verdient ;-)

-_-_-_-

Der Klappentext (naja):

Als Ryland Grace erwacht, muss er feststellen, dass er ganz allein ist. Er ist anscheinend der einzige Überlebende einer Raumfahrtmission, Millionen Kilometer von zu Hause entfernt, auf einem Flug ins Tau-Ceti-Sternsystem. Aber was erwartet ihn dort? Und warum sind alle anderen Besatzungsmitglieder tot? Nach und nach dämmert es Grace, dass von seinem Überleben nicht nur die Mission, sondern die Zukunft der gesamten Erdbevölkerung abhängt.

Amazon

Habt alle einen wunderbare Woche und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der nach diesem Buch etwas Schwierigkeiten hat, ähnlich gute Lektüre zu finden


-682-

Artemis -Roman

Ahoi zusammen!

Wenn ich schon mal auf dem Science-Fiction-Trip bin, dann aber auch gleich richtig und mit einem Buch, dass ich schon seit längerem auf meiner Leseliste habe. Dem zweiten Buch vom Autor des Marsianers, den ich seinerzeit mit sehr viel Vergnügen gelesen habe:

Artemis
von Andy Weir

Ein Buch – diesmal mehr Thriller als Science-Fiction, obschon die Geschichte auf einer Mondstation (Artemis) spielt und die physikalischen Besonderheiten wie die geringere Schwerkraft und die Luftleere teilweise eine tragende Rolle darin spielen – das ähnlich kurzweilig und unterhaltsam geschrieben ist wie auch der Marsianer und das ich in nicht mal zwei langen Nächten förmlich verschlungen habe, obwohl es mit über vierhundertdreissig Seiten der Druckausgabe nicht gerade dünn ist.

Wobei die Handlung eigentlich schnell in Stichworten zu erzählen wäre, die (wie sollte es in einem Thriller auch anders sein?) sich mit einem Kampf zwischen Gut und Böse beschäftigt und den Verwicklungen, die daraus entstehen:

Eine junge Mondbewohnerin – Schmugglerin für Luxusgüter aller Art und auch handwerklich ziemlich begabt – legt sich mit der Mafia an, die auf der Mondbasis ein einträgliches und schwunghaftes Geschäft mit Rohstoffen betreibt und ganz nebenher auch noch für die Versorgung der Basis mit Sauerstoff zuständig ist, der lebenswichtigsten Ressource in einem ansonsten luftleeren Raum….
Klar, dass das nicht ohne Reibungsverluste, Pannen und Kollateralschäden ausgeht, die Weir auf gewohnt flapsige Art genüsslich ausschlachtet und ausmalt, was für mich den wirklichen Reiz und die Spannung an diesem Buch ausmacht.
Auch wenn das Ende trotz einiger unerwarteter Wendungen an beinahe jeder Stelle der Geschichte vorhersehbar ist.

Der Grund übrigens, weshalb ich (im Vergleich mit dem Marsianer) eine halben Stern von meiner persönlichen Bewertung abziehe, obwohl ich dem Buch wohl die volle Punktzahl gegeben hätte, wenn ich Weirs erstes Buch nicht gelesen hätte:

Aber das ist ja oft so, dass das zweite Buch eines Autors „schwächer“ ist als das erste….. und es ändert auch nichts daran, dass Weir es auch in diesem Buch meisterhaft versteht, physikalische Phänomene perfekt in seine Story einzubinden und für die Handlung zu nutzen…. so dass man bei der Lektüre ganz nebenher auch noch viel lernen kann B-)

-_-_-_-

Der Klappentext:

Jazz Bashara ist kriminell. Zumindest ein bisschen. Schließlich ist das Leben in Artemis, der ersten und einzigen Stadt auf dem Mond, verdammt teuer. Und verdammt ungemütlich, wenn man kein Millionär ist. Also tut Jazz, was getan werden muss: Sie schmuggelt Zigaretten und andere auf dem Mond verbotene Luxusgüter für ihre reiche Kundschaft. Als sich ihr eines Tages die Chance auf einen ebenso lukrativen wie illegalen Auftrag bietet, greift Jazz zu. Doch die Sache geht schief, und plötzlich steckt Jazz mitten drin in einer tödlichen Verschwörung, in der nichts Geringeres auf dem Spiel steht, als das Schicksal von Artemis selbst.

Amazon

Habt alle einen wunderbaren Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der inzwischen das dritte Buch von Andy Weir in sich hinein schlingt


– 675-

Der Klon – Roman

Hallo zusammen!

Durch eine ausführliche Buchvorstellung von Myrade bin ich darauf gekommen, mich auch mal mit diesem Science-Fiction-Thriller zu beschäftigen, weil mich die Themen darin durchaus interessieren und ich ab und an auch ganz gerne mal was aus diesem Genre lese:

Der Klon
von Jens Lubbadeh

Bevor ich zu meinen eigenen Eindrücken bei der Lektüre dieses Buches komme, lasst mich kurz umreissen, um was es darin geht:

Einem koreanischen Wissenschaftler ist es gelungen, Menschen zu klonen und er hat daraus die Geschäftsidee entwickelt, verstorbene Kinder neu zu erschaffen und so ihren Eltern wiederzugeben.
Das ist zwar nicht legal, aber dennoch hat er im Lauf der Zeit eine Menge wohlhabender Kunden bedienen können.
Diese Information wird einer Journalistin zugespielt, die daraufhin versucht, der Geschichte auf den Grund zu gehen und aufzuklären. Dabei stolpert sie eher zufällig über einen deutschen Politiker, der auf die Idee verfallen ist, den unseligen Adolf Hitler wieder auferstehen zu lassen und so dem deutschen Volk einen neuen Führer zu geben, um „wieder Ordnung im Land zu schaffen.“
Was sich als nicht ungefährlich erweist……

Aber damit genug zum Inhalt, denn vielleicht möchte ja jemand von Euch das Buch auch noch lesen, welches durchaus spannend und gut zu lesen ist.

-_-_-_-

Und nun zu meinen Eindrücken und Gedanken zu dem Buch:

Zunächst einmal:
Die Idee, Hitler zu klonen ist nicht neu, sondern tauchte schon in den siebziger Jahren in einem amerikanischen Science-Fiction-Roman auf – in „The Boys from Brasil“ von Ira Levin. Dieses Buch hatte ich seinerzeit auch gelesen und es ist ähnlich spannend wie Lubbadeh’s Klon, wenn auch in einem ganz andern Setting:
Damals waren es Altnazis, die Hitler wieder auferstehen lassen wollten – während Lubbadeh seine Geschichte im Deutschland des Jahres 2033 ansiedelt und mit einer Partei namens „Der Deutsche Weg“ verknüpft, die unzweifelhaft ihr Vorbild in der Kackblauen Partei hat, wie wir sie heute kennen.
Das trägt natürlich zu Spannung bei, erweckt in mir aber auch zwiespältige Gefühle, zumal Lubbadeh an einigen Stellen im Buch die programmatischen Gedanken dieser Partei unnötig breit auswalzt – so breit, das ich zwischendurch schon überlegt hatte die Lektüre abzubrechen, weil mich das einfach angeekelt hat – ohne dass ich Lubbadeh jetzt unterstellen würde, selbst ein Verfechter dieser politischen Einstellungen zu sein.

Ansonsten aber ist ihm die Umsetzung der gut konstruierten Geschichte wirklich gelungen – zumal sie auch Passagen enthält, die Einblicke in die Gefühlwelt geklonter Menschen zu geben versuchen – fussend auf dem Gedanken, dass diese Menschen natürlich auch Zweifel an ihrer Individualität haben und sich wie ein Abziehbild einer anderen Person fühlen könnten. Wer möchte denn schon gerne Hitler sein?

Was die übrige Handlung angeht, so ist sie in Teilen durchaus vorhersehbar, enthält aber auch Wendungen, die einigermassen überraschend kommen und meine Ansprüche an einen Thriller mehr als erfüllen, so dass ich das Buch recht zügig zu Ende gelesen habe und teilweise wirklich gefesselt davon war..

Dennoch : so wirklich glücklich bin ich mit der Geschichte halt nicht gewesen, deshalb gibts von mir auch keine volle Punktzahl dafür, sondern einen kleinen Abzug:

Der Klappentext:

Berlin im Jahr 2033. Die Journalistin Mara Erhardt hat herausgefunden, dass ein koreanischer Biologe jahrelang illegal Menschen geklont hat. Eine Spur führt nach Berlin, zu zwei Studenten. Doch als sie die jungen Männer ausfindig macht, überstürzen sich die Ereignisse. Denn es gibt noch eine Spur nach Deutschland – zu einem Klon des größten Verbrechers der Geschichte: Adolf Hitler. Und die Auftraggeber wollen nicht, dass dessen Identität zu früh enttarnt wird. Für Mara beginnt ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit – und gegen eine verhängnisvolle Wiederholung der deutschen Vergangenheit …

Heyne-Verlag

Habt alle einen wunderbaren Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der gerade mal wieder auf der Suche nach neuer Lektüre ist……


-671-

Schöne neue Welt – Roman (Sci-Fi)

Hallo, Ihr alle!

Ich kann mich noch trübe erinneren:
Ich hatte dieses Buch vor Jahrzehnten schon mal in der Hand, in Zeiten, als Science-Fiction noch den grössten Teil dessen ausmachte, was ich in gedruckter Form vor die Nase nahm:

Schöne neue Welt
von Aldous Huxley

Damals noch in einer älteren Übersetzung mit eingedeutschten Namen

(also vermutlich zurückgehend auf die deutsche Ausgabe von 1957, ursprünglich übersetzt von Herberth Egon Herlitschka, 1932, die von den Nazis verboten und nach dem Krieg Grundlage mehrer Neuauflagen war, die teils unter anderen Titeln erschienen sind)

Allerdings konnte ich seinerzeit rein gar nichts damit anfangen, so dass es kurz darauf schon auf dem Stapel der Bücher lag, die ich (beinahe ungelesen) weiterverschenkt habe.

Trotzdem habe ich es mir jetzt nochmal vorgenommen, aufmerksam gemacht durch den Klappentext eines anderen Buches und nachdem ich gelesen hatte, dass die aktuelle Ausgabe von 2018 in der Übersetzung von Uda Strätling um einiges besser zu lesen und auch inhaltlich näher am Englischen Original sei – und war schon auf den ersten Seiten total in den Bann des Buches gezogen.

Aber genug der Vorrede, kommen wir zur Sache:

in der schönen neuen Welt nimmt Huxley aus der perspektive Ende der zwanziger Jahre des Letzten Jahrhunderts heraus eine Welt aufs Korn, wie sie sechshundert Jahre in die Zukunft gesehen aussehen könnte und erweist sich dabei als ausgesprochen weitsichtig mit seinen Prognosen, was technische und gesellschaftliche Entwicklungen angeht, die es seinerzeit noch nicht gab, als er das Buch geschrieben hat:

Helikopter, Überschall-Düsenflugzeuge, Fernseher, elektronische Musik, Städte, die nur aus Hochhäusern bestehen, um nur einige zu nennen.
Und auch die Menschheit hat sich verändert: es gibt keine natürlichen Geburten mehr, Babys werden am Fliessband in der Retorte gezeugt, erleben ihr Embrionalstadium auf Flaschen gezogen, werden „dekantiert“und machen ihre kindliche Entwicklung in riesigen fabrikartigen Instituten durch, wobei nicht Liebe die Grundlage ist, sondern Konditionierung durch ständige Berieselung und Indoktrination mit Parolen, die sie auf ein Leben als Teil einer Gesellschaft vorbereiten, die aus einem schon bei der Zeugung festgelegtem Kastensystem besteht:

Einige wenige, die „Alphas“ und „Betas“, sind dabei für höhere Aufgaben vorgesehen, alle anderen darunter stehenden dienen als „Massenware“ und dumm gehaltene Klone aus einer einzigen Eizelle leglich für subalterne Aufgaben bis hin zu eintönigster Fliessbandarbeit, die notwendig ist, um den künstlich hochgehaltenen, hemmungslosen Konsum aufrecht zu erhalten, der nicht auf Nachhaltigkeit, sondern auf schnellen Verbrauch ausgelegt ist.
Das gilt sowohl für alle Waren, als auch in der Freizeit mit all ihren anspruchslosen Vergnügungen, um die Menschen bei Laune zu halten,- inklusive Sex zu jeder Zeit und mit jeder Person – immer nach dem Motte: „Jeder gehört Jedem“.
Dabei sind Gefühle wie Liebe und Treue ebenso verpönt wie Individualität oder der Wunsch, alleine zu sein. Gemeinschaft ist alles, der Einzelne ist Nichts.
Auch Gott wurde abgeschaft und durch „Ford“, den Erfinder des Fliessbandes ersetzt als Musterbeispiel für Konsum, Rationalisierung und Massenproduktion.

Aber dennoch gibt es einzelne Personen in diesem System, die trotz Konditionierung nicht glücklich sind und denen die offiziell favorisierte Droge „Soma“ nicht reicht, um ihre Unzufriedenheit zu betäuben.
Wie einer der „Helden“ des Buches, Bernhard Marx, der auf der Suche nach einem Sinn für sein Leben eine Reise in eines der wenigen Reservate unternimmt, in denen noch Menschen hermetisch abgeschottet und eingezäunt natürlich leben dürfen , in einer Gesellschaft wie wir sie auch kennen:
Ohne Konditionierung von Kleinauf , aber mit Religion, Liebe, Partnerschaft und Treue und in engem Einklang mit der Natur, wenn auch technologisch weit hinter dem Level der „zivilisierten Welt“. und von dieser als „Primitive“ angesehen, deren wirtschaftliche Ausbeutung „nicht lohnt“
Eine Reise, die zur Begegnung mit einem jungen Mann führt, dessen Mutter (eine Beta aus der zivilisierten Welt) trotz Verhütung schwanger und vom Vaters des Kindes zur Verdeckung dieser „Schande“ im Reservat ausgesetzt wurde, ohne Möglichkeit der Rückkehr in die zivilisierte Welt.
Und so entschliesst sich Marx, den Jungen mitzunehmen, der ein totales Gegenmodell zu den „zivlisierten“ Menschen ist, wie Marx sie kennt… mit fatalen Folgen für den Jungen, der schnell zur Sensation für die zivilsierte Welt wird und als „der Wilde“ Schlagzeilen macht und überall herumgereicht wird….

Der Klappentext (verkürzt):

1932 erschien eines der größten utopischen Bücher des 20. Jahrhunderts: ein heimtückisch verführerischer Aufriss unserer Zukunft, in der das Glück verabreicht wird wie eine Droge. Sex und Konsum fegen alle Bedenken hinweg und Reproduktionsfabriken haben das Fortpflanzungsproblem gelöst. Es ist die beste aller Welten – bis einer hinter die Kulissen schaut und einen Abgrund aus Arroganz und Bosheit entdeckt.

Anmerkung:

Auch wenn das Buch oberflächlich gelesen und in seinen Überspitzungen wie eine Satire wirkt und dies durch viele Anspielungen im Text immer wieder unterstreicht (alleine die vielen Fussnoten geben reichlich Stoff zum Schmunzeln), sich leicht und fliessend liest und dabei recht unterhaltsam ist, enthält es einen Kern, der viel Stoff zum Nachdenken gibt, weil er deutliche Parallelen zu unserem heutigen Leben aufzeigt, wie es sich in den neunzig Jahren nach Erscheinen der ersten Ausgabe entwickelt hat:
Denn hemmungsloser Konsum als Leitmotiv der „schönen neuen Welt“ ist ja längst auch prägend für unser Leben, in dem auch viele „alte Werte“ zunehmend an Bedeutung verlieren und Individualität oder kritisches Hinterfragen oft nicht mehr opportun sind, wenn man als „in“ und „dazugehörig“ gelten will. Vordenker (Influenzer) sind „hipp“, weil sie den Konsum noch anheizen, statt ihm kritisch etwas entgegen zu setzten und Querdenker (jetzt nicht auf die Corona-Spinner bezogen) oder Miesmacher sind nicht mehr gefragt.

Das ist im Buch so und zum Teil auch in unserem heutigen Leben.

Wobei das Buch vom Aufbau her damit ziemlich subtil umgeht – beschreibt es doch am Anfang in bunten Farben die Vorzüge dieser neuen Welt, die Frieden, Glück, Genuss und Harmonie verspricht, um dann als ersten Bruch die Person des Bernhard Marx einzuführen, der als echter Miesepeterr nur wenig mit diesen Vorzügen anfangen kann. Seine Reise ins Reservat und die Begegnung mit „dem Wilden“, John Savage, wird dann der nächste Bruch, weil John alles in Frage stellt, was die vordergründige Philosophie hinter der zivilierten Welt ausmacht, gipfelnd in einer Begegnung mit dem obersten Alpha, dem „Weltcontroller“, der nach aussen hin die Werte der Zivilisierten vertritt, aber sich auch als Philosoph erweist, der viele Gedankengänge des jungen John durchaus teilt, seine Macht aber nicht dafür einsetzen will, weil er damit „die Menschen um ihr Glück bringen würde“ – was John zur Gegenfrage veranlasst, was er denn mit „Glück“ überhaupt meint…

Für mich übrigens die Szene, die hammerhart die Essenz des Buches darstellt, auch wenn ich manche von John propagierte Moral-Vorsätze für ebenso fragwürdig halte wie die Haltung des Weltcontrollers….

Aber das mag auch daran liegen, dass deses Buch schon neunzig Jahre auf dem Buckel hat und manches damals noch anders gesehen wurde, als wir das heute tun.

Huxley selbst – also der Autor – hat daran später denn auch einiges revidiert:
So schreibt er nicht ohne Bedauern selbst im Vorwort der Ausgabe von 1946, dass er manches „zu schwarz-weiss“ gemalt habe in seiner Utopie, nicht bedenkend, dass auch Zwischentöne möglich und realistisch seinen, ja sogar zu erwarten wären, wenn er die fünfzehn Jahre seit Erscheinen seines Buches mit überdenken würde. Immerhin habe es ja einen grossen Krieg gegeben, die Atombombe und noch einige andere Ereignisse, die er nicht bedacht habe..
Dieses Vorwort findet sich im Anhang der von mir gelesenen Ausgabe und ist auch in anderen Punkten recht kritisch in der Art, wie Huxley mit sich selbst und seiner Utopie umgeht….

Bleibt als Fazit für mich, dass es sehr gelohnt hat, mir dieses Buch nochmal vorzunehmen, zumal es auch den Anlass gibt, mich noch mit weiteren Werken von Huxley zu beschäftigen, die sich ebenfalls mit Utopien und gesellschaftlichen Entwicklungen auseinandersetzten.
Eiland“ etwa oder „Wiedersehen mit der schönen neuen Welt
Schaunmermal….

Fehlt zum guten Schluss nur noch eins:

Aber das dürfe nach meiner Lobeshymne wohl klar gewesen sein ;-)


Habt einen friedlichen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm


-538-

Der Circle & Every – Romane (Sci-Fi)

Guten Tag alle zusammen!

Heute gibt es mal eine kleine Premiere: Gleich zwei Buchvorstellungen in einem Beitrag!
Aber das bietet sich auch an, stammen doch beide Bücher aus der Feder des gleichen Autors und erzählen die gleiche Geschichte aus etwas unterschiedlicher Perspektive und mit einer Unterbrechung von zehn Jahren in der Handlung:

Der Circle
Every

Von Dave Eggers

Um es gleich vorweg zunehmen:

Beide Bücher sind gut lesbar und auch durchaus spannend geschrieben, aber man sollte sie nicht allzu ernst nehmen, was die Handlung und die darin enthaltenen Fiktionen einer zukünftigen Welt angeht. Die geht zwar in vielem weiter, als Marc Elsberg das in seinem Roman Zero tut (Buchvorstellung hier), erscheint aber aus heutiger Sicht so unwahrscheinlich, dass man sie in weiten Teilen allenfalls als satirische Übertreibung bezeichnen kann.

Im zweiten Buch übrigens noch mehr als im ersten, dem man mit etwas gutem Willen noch unterstellen kann, zumindest in Teilen eine Realität abzubilden die möglich wäre…..

Anderseits reichen Eggers Vorstellungen von einer zukünftigen Welt aber auch nicht soweit, dass es für echte Science-Fiction im klassischen Sinne reichen würde, selbst wenn sie in Teilen der Handlung deutlich in diese Richtung weisen – insbesondere, was technische „Fortschritte“ und die damit verknüpfte mögliche Entwicklung der menschlichen Gesellschaft in Zeiten zunehmender Vernetzung angeht.
Das ist mir besonders in „Every“, dem zweiten Teil der Geschichte aufgefallen, der zudem auch an manchen Stellen mit dümmlichen Albernheiten glänzt, bei denen dem Autor ganz offensichtlich etwas die Pferde durchgegangen sind .

Etwa, wenn er einen Modetrend auf dem Every-Campus beschreibt, der auf hautengen Strechanzügen besteht, die besonders die männlichen Geschlechtsorgane betont und damit plötzlich zum tragenden Teil der Handlung wird – oder einen völlig überbordenden Öko-Fimmel (ebenfalls Teil der Handlung), der in sich völlig inkonsequent und unlogisch ist, aber im Lauf der Handlung immer weiter ausgemalt wird…..

Und das ist wirklich schade, denn damit macht er die wirklich guten Ansätze in beiden Büchern kaputt – etwa die beabsichtigte Kritik an den uns allen bekannten Datenkraken und globalen Monopolisten, die mit ihrem ungehinderten Wachstum und ständig steigenden Marktanteilen rücksichtlos alles kaputt machen, was sich ihnen in den Weg stellt…..

Insofern befriedigen beide Bücher auch in keiner Weise die Ansprüche, die ich an wirklich gute Sci-Fi Literatur habe:
Sie sind weder phantastisch genug, um diese zu erreichen (wie etwa Andy Weir’s „Marsianer“) noch gut genug recherchiert, um eine glaubhafte Zukunftsperspektive abzubilden (wie das oben schon mal angesprochene „Zero“ von Marc Elsberg)…

Bleibt also lediglich der unbestreitbare Unterhaltungswert, der aus meiner Sicht als einzig ernsthaftes Argument für diese Bücher spricht und sie vor einer noch schlechteren Bewertung bewahrt.

-_-_-_-

Die Büchern im Einzelnen:

Der Circle

Teil Eins der Geschichte, zeitlich angesiedelt in der Mitte des ersten Jahrzehntes des 21. Jahrhunderts erzählt die Geschichte aus Sicht von Mae Holland, einer jungen Frau aus der amerikanischen Provinz, die das Glück hat, durch Beziehungen einen Job bei einem grossen Internetkonzern, dem Circle zu bekommen.
Anfangs noch als kleines Licht in der Kundenbetreuung steigt sie aber schnell auf, nachdem sie sich – sich teils naiv auf die Wünsche ihrer Vorgesetzten einlassend, teils aber auch immer mehr aus eigener Überzeugung und Zustimmung zu den Zielen des Konzerns heraus – mehr und mehr in die Welt auf dem abgeschotten Campus der Firma hineinziehen lässt. Denn dort herrscht Ordnung und ein soziales Miteinander, wie sie es bisher nicht gekannt hat und gleichzeitig bieten sich ungeahnte Möglichkeiten mit immer neuen technischen Entwicklungen, die im Kleinen vorwegnehmen, was der „Circle“ als grosse Ziele seines geschäftlichen Handelns betrachtet und in die Welt ausrollen will – immer mit dem Argument, dass „Wahrheit“ der Schlüssel sei, um die Welt friedlicher und die Menschheit besser zu machen. Und dazu müsse jeder Mensch in der Lage sein, zu jederzeit „alles zu wissen“
Was im Gegenzug bedeutet, dass „Wahrheit“ nur erreichbar wäre, wenn es keine Geheimnisse und keine Privatheiten mehr gäbe. Somit wird „Transparenz“ das grosse Zauberwort für eine totale Überwachung, nicht nur durch zahlreiche Webcams, sondern auch durch Bodycams, die der Konzern so geschickt vermarktet, dass auch Politiker sich gezwungen sehen, diese permanent zu tragen, um nicht als „Unwahr“ diskreditiert zu werden – wobei Mae Hilland die fragwürdige Rolle zukommt, als erster Vorreiter einer totalen Transparenz auf dem Campus zu fungieren und damit gezwungen wird ihre geheimsten Wünsche entweder völlig offen zu legen oder auf deren Erfüllung zu verzichten – inclusive der Beziehungen zu ihren Eltern und zu einem Freund, der diesem Modell sehr kritisch gegenüber steht……

Der Klappentext:

Huxleys schöne neue Welt reloaded: Die 24-jährige Mae Holland ist überglücklich. Sie hat einen Job ergattert in der hippsten Firma der Welt, beim »Circle«, einem freundlichen Internetkonzern mit Sitz in Kalifornien, der die Geschäftsfelder von Google, Apple, Facebook und Twitter geschluckt hat, indem er alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die einfach alles abgewickelt werden kann. Mit dem Wegfall der Anonymität im Netz – so ein Ziel der »weisen drei Männer«, die den Konzern leiten – wird die Welt eine bessere. Mae stürzt sich voller Begeisterung in diese schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, wo Sterne-Köche kostenlose Mahlzeiten für die Mitarbeiter kreieren, wo internationale Popstars Gratis-Konzerte geben und fast jeden Abend coole Partys gefeiert werden. Sie wird zur Vorzeigemitarbeiterin und treibt den Wahn, alles müsse transparent sein, auf die Spitze. Doch eine Begegnung mit einem mysteriösen Kollegen ändert alles …

Anmerkung:

Immerhin kann man diesem ersten Teil noch zugute halten, das er Entwicklungen aufzeigt, die möglich erscheinen, wenn auch eher als unwahrscheinlich ist, dass es jemanden gelingen könnte alle heutigen Konkurrenten dieser Branche unter ein gemeinsames Dach zu zwingen.
Auch das Leben auf dem Campus als in sich geschlossene Welt (und Parallel-Universum) ist nicht wirklich unwahrscheinlich – ebensowenig wie die totale Überwachung durch Webcams, wie wir sie an manchen Orten dieser Welt auch heute schon erleben.
Anderseits versteigt sich Eggers aber auch in diesem ersten Teil schon in Szenarien, die für mein Gefühl lediglich als effekthaschende Treiber der Handlung funktionieren, aber auch bei aller Naivität vieler Menschen kaum Chancen hätten, jemals Teil des echten Lebens zu werden…. setzen sie doch voraus, dass ein Grossteil der Menschheit wirklich bereit wäre, auf jegliches Privatleben und alle Geheimnisse zu verzichten.

Dennoch hätte ich dem Buch möglicherweise sogar eine richtig gute Bewertung gegeben, hätte ich nicht vorher „Zero“ gelesen, das überdeutlich (und wesentlich realistischer) zeigt, was man aus diesem Thema hätte machen können.
Insofern reicht es also allenfalls für vier Sterne, von denen ich drei dem Unterhaltungswert des Buches zurechne und lediglich einen dem inhaltlichen „Gehalt“:

-_-_-_-

Every

Die Handlung des zweiten Teiles der Geschichte ist etwa zehn Jahre nach dem ersten Teil der Geschichte angesiedelt und wird aus dem Blickwinkel von Delaney Wells erzählt, einer Frau, die antritt, um das inzwischen aus dem „Circle“ und einem anderen Monopolisten, dem Handelsriesen „Dschungel“ (wer da wohl gemeint ist?) entstandene Internet-Imperium „Every“ zu unterwandern und letztendlich von innen heraus zu zerstören, dessen CEO und Aushängeschild eben jene Mae Holland aus dem ersten Teil der Geschichte ist.

Zu diesem Zweck bewirbt sich Delaney bei Every, um als „Everyone“(so nennen sich die Mitarbeiter der Firma selbst) mit selbst erdachten und eigentlich völlig abstrusen Apps den Konzern in den Ruin zu treiben und zieht – nach einigem Zögern und um ihrer Rolle glaubwürdigkeit zu verleihen – auf den inzwischen auf einer Insel in der San-Fransico-Bay hermetisch abgeriegelten Campus der Firma um, in eine Parallelwelt, die mit dem Leben ausserhalb, also im „Nowhere“ fast nichts mehr gemeinsam hat und in der die „No-Ones“, also die Menschen auserhalb der Firma nur noch als undeutliche Masse betrachtet werden, die nach Belieben manipuliert werden können, ohne Skrupel oder Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse einzelner Menschen.

Doch so richtig kommt Delaney mit ihrem Vorhaben nicht vorwärts, denn alle von ihr geplanten Manipulationen bewirken genau das Gegenteil von dem, was sie sich erhofft hat. Statt Proteststürme bei den Kunden zu entfachen werden die Apps mit Begeisterung aufgenommen und führen die Firma in immer weitere geschäftliche Höhen, ohne das ein Ende abzusehen ist.
Auch Delany selbst lässt sich zusehends infiltrieren und passt sich zunehmend an die auf dem Campus herrschende Philosphie an….

Der Klappentext:

Der Circle ist die größte Suchmaschine gepaart mit dem größten Social-Media-Anbieter der Welt. Eine Fusion mit dem erfolgreichsten Onlineversandhaus brachte das reichste und gefährlichste – und seltsamerweise auch beliebteste – Monopol aller Zeiten hervor: Every.

Delaney Wells ist »die Neue« bei Every und nicht gerade das, was man erwarten würde in einem Tech-Unternehmen. Als ehemalige Försterin und unerschütterliche Technikskeptikerin bahnt sie sich heimlich ihren Weg, mit nur einem Ziel vor Augen: die Firma von innen heraus zu zerschlagen. Zusammen mit ihrem Kollegen, dem nicht gerade ehrgeizigen Wes Kavakian, sucht sie nach den Schwachstellen von Every und hofft, die Menschheit von der allumfassenden Überwachung und der emojigesteuerten Infantilisierung zu befreien. Aber will die Menschheit überhaupt, wofür Delaney kämpft? Will die Menschheit wirklich frei sein?

Wie schon bei »Der Circle« weiß Dave Eggers wie kein zweiter unsere Wirklichkeit so konsequent weiterzudenken, dass einem der Atem stockt beim Lesen. Man kann nur inständig hoffen, dass die Realität nicht schneller voranschreitet, als Dave Eggers schreiben kann.

Anmerkung:
Erschien mir schon der erste Teil lediglich an manchen Stellen unglaubwürdig und unrealistisch, so würde ich das für diesen Teil der Geschichte fast durchgängig behaubten. Zumal manche Szenen derartig überspitzt und albern sind, dass ich ernsthaft überlegt habe, das Buch nicht zu Ende zu lesen. Beispielsweise die ganz oben schon mal angemerkten.
Immerhin (und das halte ich dem Buch zugute) gibts auch noch ein paar Running Gags, die (in die übrige Handlung eingestreut) noch ein gewisses Spannungselement aufrecht erhalten, das mich bisher daran hindert, es (symbolisch gesprochen) in die Ecke zu feuern.

Entsprechend mies fällt nach zwei gelesenen Dritteln auch meine Bewertung dafür aus, die nochmal eindeutig schlechter ist als die für den ersten Teil:

Wie schrieb doch eine Kritikerin dazu:

…..Es ist eine Parodie,…..

Juli Zeh

Das hätte man mir vielleicht vorher sagen sollen……
Denn dann wäre ich wahrscheinlich anders an dieses Buch heran gegangen oder hätte es gar nicht erst angefangen zu lesen. :-(

-_-_-_-

So aber (und das gilt jetzt wieder für beide Bücher) bleibt allenfalls der Eindruck, dass ich persönlich das Lob der etablierten Kritiker nicht teilen mag. Denn die Bücher sind zwar teilweise recht unterhaltsam, schiessen aber mit ihren übertriebenen Überspitzungen deutlich am selbst gesteckten Ziel vorbei, ernsthaft auf die Problematiken einer von Internetkonzernen bestimmten Welt aufmerksam zu machen.
Was ich persönlich ziemlich schade finde – weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen….


Und jetzt kommt noch das, was immer kommt:
Habt einen schönen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm

der wieder mal viel mehr geschrieben hat, als er ürsprünglich wollte……


-524-

Zero – Sie wissen, was Du tust
Roman

Und nochmal:

Hallo, Ihr Alle!

Jetzt habe ich mich ja ein paar Tage lang davor gedrückt, aber nun will ich doch mal noch ein paar Worte über das Buch verlieren, das in den vorletzten beiden Wochen auch als Grundlage für meine Sonntagszitate (1) (2) herhalten musste:


Zero – Sie wissen, was Du tust
von Marc Elsberg

Ein Buch, das auf den ersten Blick ein wenig an Orwells „1984“ erinnert, aber doch in vielem deutlich subtiler ist und eine Gegenwart beschreibt, in der „allgemeine Überwachung“ ganz normal ist, ja sogar von vielen Bürgern gewünscht und gefördert wird, in dem sie ihre Daten freizügig in „sozialen Netzwerken“ und auf obskuren Ranking-Plattformen hinterlegen – durch Postings, über automatische Standortbestimmungen, durch Live-Videos, aufgenommen mit neuartigen Datenbrillen, über Online bestellte Waren und über Vitaldaten, wie sie von Fitnesstrackern aufgezeichnet werden – aber auch aufgezeichnet durch smarte Haushaltsgeräte wie beispielsweise Kühlschränke, die selbstständig Waren bestellen können und damit auskunft über unser Konsumverhalten geben.
Vielfältige Daten also, die förmlich danach schreien, miteinander verknüpft und ausgewertet zu werden, um damit Einfluss nehmen zu können und das Leben der Menschen zu manipulieren:

Wobei es in „Zero“ nicht (wie in „1984“) der Staat ist, der als „Big Brother“ auftritt, sondern ein international agierendes Wirtschaftsunternehmen, dass mit seinem Datenpool nicht nur eigene Produkte zu verkaufen gedenkt, sondern auch massiven Einfluss auf politische Entscheidungen und wirtschaftliche Entwicklungen nimmt.

Das Szenario:

Kernstück dabei sind geheime Algorithmen, um die gesammelten Daten jedes einzelnen Menschen zu werten (vorgeblich, um ihm bei der eigenen Selbstoptimierung zu helfen, für die Dutzende von Apps als Ratgeber für alle Lebenslagen bereitgestellt werden), die im Hintergrund aber so fein reguliert werden können, das es einer „Fernsteuerung“ (bis buchstäblich in den Suizid hinein) gleich kommt.
Das Vehikel dazu ist ein öffentliches Rankingsystem, in dem Milliarden von Menschen erfasst sind und ihren Rang – gefiltert nach allen möglichen Parametern – selbst ablesen können, quasi als „Erfolgskontrolle“ für ihre Optimierungsbemühungen.

Klar, dass dadurch auch eine Konkurrenz entsteht, denn jeder will ja möglichst der Beste sein. (wer würde das nicht wollen?)

Das dumme daran ist allerdings, dass dieses Bewertungssystem alles andere als objektiv ist, weil die zugrunde liegenden Algorithmen manipuliert werden können – je nachdem, was den Interessen der Datenkrake gerade förderlich ist:
Dazu werden einzele – dem Kornzern hilfreiche Menschen massiv gepuscht und andere vernichtet, wenn sie den Konzerninteressen Schaden zufügen könnten.

Das ist also die Umgebung, in der die ebenso spannende wie besorgniserregende Handlung dieses Buches spielt – gemessen an den technischen Möglichkeiten eigentlich gar nicht soweit weg von dem, was wir heute auch schon haben:

Beinahe alle Elemente dafür gibt es ja auch heute schon in unserem Altag – man denke etwa an Facebook und andere soziale Netzwerke, wo wir alle ohne Hemmungen inimste Daten und Bilder preisgeben, an Messenger, die jede Nachricht mitlesen, an Livestreams, wie sie immer häufiger zu finden sind und an Rankingsysteme, die (wenn auch verdeckt) ebenfalls schon eingeführt sind.
Und auch unsere Fitness-Uhren und smarten Haushaltsgeräte geben genau wie unsere Handys heute schon vieles über uns preis, was zweifellos auch für alle Ewigkeiten in irgendwelchen Datenbanken landet.
Lediglich diese weitgehende Verknüpfung fehlt dafür also noch—–oder?

Die Handlung:

Die Geschichte selbst lässt sich durchaus mit einem herkömmlichen Krimi vergleichen, auch wenn sie natürlich in ihren Details auf dem oben beschriebenen Szenario aufbaut. Insofern passt auch der Klappentext ganz gut in seiner Zusammenfassung und erspart mir, ausführlicher darauf einzugehen:

London. Bei einer Verfolgungsjagd wird ein Junge erschossen. Sein Tod führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der gefeierten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten – und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die der Online-Newcomer einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones kann man sich nicht verstecken …

Meine Einschätzung:

Tatsächlich ist es hauptsächlich das Szenario, was die grosse Fasination diesesThrillers ausmacht. Denn damit wird ein Bild aufgebaut, das uns allen bekannte Realitäten neu zusammensetzt und zeigt, was möglich wäre, wenn (was Gott verhüten möge) jemand solch eine idee wirklich konsequent umsetzen würde..

Lobenswert in dem Zusammenhang die Form, in der das im Buch „rüberkommt“:
Spannend und schnell geschrieben und gleichzeitig mit soviel realen Hintergrundinformationen gespickt, dass einem Angst und bange werden kann – zeigt es doch, dass es kaum ein Entrinnen gibt, wenn sich die Trends fortsetzen, die sich aktuell in unserer Welt schon abzeichnen…
Einziger kleiner Wermuthstropfen dabei das (obligatorische???? – Achtung Spoiler!!) Happy-End, welches für meinen Geschmack etwas zu süsslich ausgefallen ist.

Aber das ändert auch nichts an meiner Bewertung mit fünf Sternen und dem Wunsch nach einer Fortsetzung – die es leider (noch?) nicht gibt:

Doch zum Glück hat der Herr Elsberg ja noch ein paar Bücher mehr geschrieben B-)

-_-_-_-

Bleibt in dem Zusammenhang noch eine Pressemeldung, die gerade gut passt:

….Texas verklagt Meta auf tausende Milliarden US-Dollar, weil Meta mit automatischer Gesichtserkennung milliardenfach gegen texanisches Recht verstoßen haben soll. Die Vorwürfe richten sich gegen Facebook, das seit über einem Jahrzehnt hochgeladene Fotos automatisch biometrisch gerastert hat, sowie gegen Instagram:
Die Foto-Plattform soll einerseits versprechen, vor Einführung von Gesichtserkennung zu warnen, tatsächlich aber heimlich alle hochgeladenen Bilder der konzerneigenen Gesichtserkennung unterziehen.

Dem nicht genug, Meta soll biometrische Daten auch noch mit Dritten teilen…….

Heise Online am 15.02.2022

Was mal wieder zeigt, das nichts unmöglich ist….. :-(


Und trotzdem:
Bleibt optimistisch, habt einen zauberhaften Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der zwischenzeitlich schon zwei Bücher weiter ist B-)


-517-

Der Marsianer – Roman

Ein Escape-Game feinster Güte – mal nicht in irgend einem dunklen Verlies, sondern auf den unendlichen Weiten der Marsoberfläche.

So könnte man kurz zusammenfassend die Aufgabe beschreiben, vor die sich Mark Watney gestellt sieht, nachdem alle anderen Teilnehmer seiner Mars-Expedition fluchtartig den Planeten verlassen mussten, weil ein Sturm ihr Raumschiff zu zerstören drohte – den einzigen Weg um zur Erde zurück zu kommen.
Mark blieb dabei zurück, nachdem sein Überlebensanzug beschädigt und er verletzt und bewusstlos war….

Soweit der Plot des sehr unterhaltsamen Romanes, den ich nun schon zum zweiten mal gelesen habe:

Der Marsianer
von Andy Weir

Aber Mark – eigentlich Botaniker und zudem auch Mechaniker der Expedition  – hat überlebt und ist nun auf sich alleine gestellt , ohne Kontakt zu irgendwem. Und Mark ist ein Typ, der nicht aufgibt, sondern – seine Fähigkeiten und die vorhandenen Ressourcen  nutzend – einen Weg finden will, solange zu überleben, bis er entdeckt  wird und schlussendlich eine Rettung möglich scheint. Aber das ist ein langer Weg, für den er zuerst die Basis schaffen und dann auch noch um den halben Planeten herum reisen muss – Rückschläge und Irrtümer inklusve…..

Spannung ist also vorprogrammiert.
Aber das Buch lebt auch von seiner naturwissenschaftlich recht fundierten Kulisse, soweit es sich um die natürlichen Gegebenheiten auf dem Mars handelt, den logisch erscheinenden technischen Möglichkeiten, die Mark vorfindet, den Zufällen, die auch eine Rolle spielen und – für mich der Hauptgrund es nochmal zu lesen – von der in Ich-Form recht witzig erzählten Handlung und der eher flapsigen Sprache, die Weir seinem Helden mitgegeben hat.

Der Klappentext – etwas reisserisch, aber passend – auch von der Sprache her:

Gestrandet auf dem Mars

Der Astronaut Mark Watney war auf dem besten Weg, eine lebende Legende zu werden, schließlich war er der erste Mensch in der Geschichte der Raumfahrt, der je den Mars betreten hat. Nun, sechs Tage später, ist Mark auf dem besten Weg, der erste Mensch zu werden, der auf dem Mars sterben wird: Bei einer Expedition auf dem Roten Planeten gerät er in einen Sandsturm, und als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Ausrüstung. Ohne Nahrung. Und ohne Crew, denn die ist bereits auf dem Weg zurück zur Erde. Es ist der Beginn eines spektakulären Überlebenskampfes …

Amazon

Bleibt noch anzumerken, dass ich auch beim zweiten Lesen sehr viel Spass am Buch und an der Geschichte hatte. Wie wohl auch viele andere Leser, wenn man sich die durchgehend positiven Bewertungen und Rezensionen ansieht. ‚

Müsste ich das Buch bewerten, würde ich also wohl auch fünf Sterne dafür geben….


Und wie immer:
Bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns.

Der Wilhelm


-72-