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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Biedermann und Brandstifter

Moin zusammen!

Dass ich den Vorsitzenden (und möglichen Kanzlerkandidaten – was Gott verhüten möge) der CDU für eine ziemliche Fehlbesetzung halte ist ja nichts neues.

Denn schon letztes Jahr hatte er mit seinem Geschwafel von einer Brandmauer seiner Partei nach Rechts, seinen trotzdem weiter geführten ständigen populistischen Fischen am rechten Rand und seinen ewigen polemischen Zündeleien gegen die Regierungskoalition ja beweisen , dass er wohl kaum ein Mann des politischen Konsenses ist, sondern eher ein Spalter und Quertreiber, dem es nur um einen persönlichen Machtgewinn geht, aber nicht um christliche Werte oder gar um tragfähige Kompromisse, um ein weiteres Abdriften unseres Landes nach rechts zu verhindern.

Also konnte es auch kaum verwundern, dass er in den letzten Tagen mal wieder förmlich zur Hochform auflief und dabei den Terrorakt in Solingen als willkommenes Instrument für seine Hetze gegen die Regierung verinstrumentalisierte – gipfelnd in einem unverhohlenen Ultimatum an den Kanzler, zusammen mit der CDU eine Änderung der Einwanderungspolitik herbeizuführen und dabei die beiden anderen Koalitionspartner auszubooten. Und wohl wissend, dass das zum Zusammenbruch der Ampelregierung führen würde, weil Grüne und (eventuell auch) die FDP da ganz sicher nicht mitspielen würden.

Und dann, so dachte sich der feine Herr Merz das wohl, dann wäre seine Zeit gekommen.
Denn in einer solchen Konstellation wäre der Weg zum erfolgreichen Misstrauensvotum (mit kräftiger Unterstützung von rechts und womöglich von der FDP) nicht mehr weit und er ganz ohne Mitbeteiligung der Wähler bald neuer Kanzler.
Dass sein Alleingang im Erfolgsfall auch Auswirkungen auf die kommenden Landtagswahlen haben und er gleichzeitig seinen bayrischen Konkurrenten ausschalten würde mag in diesem Zusammenhang vielleicht auch noch eine Rolle gespielt haben, war aber bei Merzens perfieden Schachzug sicher nicht das Hauptmotiv.

Doch auch, wenn der Herr Scholz ihm heute einen mehr oder weniger deutlichen Korb gegeben hat, wird diese Aktion des Oppositionsführers nicht ohne negative Folgen für die deutsche Politik und damit für uns alle bleiben:
Der Kanzler ist noch mehr beschädigt und wirkt noch machtloser als ohnehin schon und mögliche Koalitionspartner (die Grünen) für die nächste Bundestagswahl sind verprellt, womit es möglicherweise ohne die Rechten gar nicht mehr gehen wird, wenn die SPD nicht ihren endgültigen Untergang in einer weiteren grossen Koalition riskieren will – während die FDP (falls sie es doch noch mal über die 5%-Hürde schafft) gleich schon wieder anbiedert und sich tatsächlich „in Teilen der Forderungen des Herrn Merz wiederfindet“ (warum wundert mich das jetzt nicht, dass der Lindner gleich wieder sein Fähnlein in den Wind streckt????))

Und welche Auswirkungen der Merz’sche Rundumschlag bei den kommenden Landtagswahlen haben wird – wer weiss das schon?
Wobei ich mal stark vermute, dass dieser Schuss doch recht fatal für die CDU ausgehen könnte und sie überall nur noch zweitstärkste Kraft bleiben wird (wer wählt schon eine billige Kopie, wenn er auch das unverfälschte Original-Kackblau bekommen kann?) – ohne ausreichend starke Partner aus dem von ihrem Vorsitzenden mutwillig demolierten bürgerlichen Spektrum, um noch eine Regierung ohne die Rechten bilden zu können.
Und während ich das schreibe, hoffe und bete ich, dass es nicht so kommen wird.
Denn eines hat Merz mit seiner Schnellschüssigkeit ganz sicher jetzt schon erreicht:
Eine weitere Verunsicherung der Bevölkerung und eine weitere Steigerung der Politikverdrossenheit, festgemacht an einem schwachen Kanzler und einem mit seinen überzogen populistischen Ideen nicht durchdringenden Oppositionsführer, die beide zusammen nur ein weiterer Beweis für die Handlungsunfähigkeit der aktuellen Politik in unserem Lande sind.

Ein ähnliches Szenario gab es in Deutschland übrigens schon mal – vor 1933, als die demokratischen Parteien allesamt nicht in der Lage waren, sich zusammenzuraufen und so ein wirkungsvolles Gegengewicht zu Adolfs Horden zu schaffen. Damals waren es auch zuerst einzelne Länder, wo erste Koalitionen der Konservativen mit den Nazis geschmiedet wurden, bevor am Ende ein schwacher und sich gleichzeitig selbst überschätzender Reichskanzler (Franz von Papen) zum Steigbügelhalter für Hitlers Machtgelüste wurde.

Doch zum Glück:
Soweit sind wir momentan noch nicht und soweit braucht es auch nicht zu kommen, wenn endlich ein konsensfähigerer Mann als Merz das Ruder in der CDU in die Hand bekommen würde. Ein Mann, dem es nicht um eigene Machtgelüste, sondern wirklich um unser Land geht. Auch wenn ich momentan tatsächlich niemanden wüsste, der dafür in Frage käme.

Bleibt also zu hoffen, dass der Herr Merz mit diesem „Geniestreich“ den Bogen auch für eine Reihe seiner Parteigenossen endgültig überspannt haben könnte:

…. Damit deutet sich an, dass der Messer-Anschlag in Solingen die anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg beeinflussen wird. Für Ruhe und Besonnenheit dagegen plädieren am häufigsten die Wähler der Grünen (88 Prozent), aber auch die Anhänger von CDU/CSU sind mehrheitlich (55 Prozent) für Zurückhaltung. Friedrich Merz, der gerade besonders lautstark eine schnelle Wende in der Migrationspolitik fordert, befindet sich damit offenbar im Widerspruch zur Mehrheit seiner Wähler…

Stern.de

Ob deswegen seine Tage als Parteivorsitzender nun möglicherweise schon gezählt sind, wird sich noch zeigen müssen …..selbst wenn es momentan noch nicht so aussieht und er täglich weiter rumholzt, als ob es kein Morgen geben würde….


Dennoch:
Habt einen feinen Rest des Tages und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

immer noch sehr politikverdrossen…und um so mehr gespannt, was am Sonntag in Sachsen und Thüringen passiert :scratch:


-1199-

Aus gegebenem Anlass

Tagchen Ihr Lieben!

Website-Statistiken sind doch manchmal nützliche Werkzeuge.
Allerdings weniger der Zahlen und Klicks wegen, die sie ausweisen – als viel mehr, wenns um die Referer, die anzeigen, von welchen anderen Seiten aus auf die eigene Inhalte zugegriffen wird.
Meist erfreulich, wenn damit auf eigene Inhalte hingewiesen wird, manchmal aber auch unerfreulich wie in dem Beispiel, wegen dem ich mich heute zum Verfassen folgender Mail veranlasst sah.

Wobei- mal abgesehen von den beleidigenden Verlinkungen – auch die sonstigen Inhalte der betreffenden Seite keinesfalls so beschaffen sind, als das man als ehrbarer und realistisch denkender Blogger gerne damit in Verbindung gebracht werden möchte:

Von Chemtrails ist da die Rede, von obskuren Verschwörungstheorien u.a. im Zusammenhang mit Corona und mit unserer ehemaligen Bundeskanzlerin und dergleichen Schwurbeleien noch mehr, die deutlich zeigen welch Geistes Kind die Verfasserin dieser Texte ist…
Mir jedenfalls klappten sich schon beim blossen Überfliegen der Überschriften und Inhalte sämtliche Nackenhaare und Fussnägel gleichzeitig hoch, so dass ich mir den Konsum der eingebundenen Videos vorsichtshalber gleich ganz erspart habe…

(Btw. sind auch noch etliche andere befreundete oder uns zumindest gute bekannte Blogs dort verlinkt, deren Betreiber über die Inhalte dieses Referrers sicher ähnlich wenig amüsiert sein dürften wie wir… Schaut doch einfach mal in Eure Referrer )

Und da ich nicht nur belle, sondern gelegentlich auch beisse, wenn man mich ärgert habe ich auch gleich mal Nägel mit Köpfen gemacht:
Als erstes die Website gespeichert (als Html-Seite, damit man auch die Hinterlegungen der maskierten Links beweisen kann) , dann der Dame die oben eingebundene Mail geschickt, mir anschliessend auch gleich die PDF-Vorlage für eine Online-Anzeige besorgt und schon mal soweit ausgefüllt, dass ich sie jederzeit abschicken kann. Und das wird auch genauso passieren, wenn bis Ende der Woche die beleidigenden Links nicht gelöscht wurden – oder die Blogbetreiberin daraus jetzt eine grosse Nummer macht.

Bleibt noch anzumerken, was in der Präambel der betreffenden Seite zu lesen steht:

…. bitte ich ALLE hier Lesenden um einen höflichen, freundlich und respektvollen Umgangston, sowie um Verständnis, wenn jemand anderer Meinung ist. DAS ist selbstverständlich in Ordnung so. Jeder darf sich äußern, wie es ihr/ihm beliebt. (Gegendert wird hier nicht!)

Bösartige Angriffe, Anfeindungen, Mobbing und Beleidigungen dulde ich indes nicht ….

Heere Grundsätze, die aber offenbar nur für andere gelten sollen???


Dennoch: Lasst Euch den Tag nicht vermiesen und bleibt gesund und behütet.
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich jetzt lieber wieder mit angenehmerem beschäftigt B-)


-1198-

Und noch eine Fuhrpark-Erweiterung ;-)

Mahlzeit zusammen!

Während der Reha hat es sich ja schon abgezeichnet, dass ich wohl um eine weiteres Hilfsmittel nicht herumkomme, wenn es um meine Mobilität geht. Auch wenn ich dort noch ohne „vierrädrige Gehhilfe“ (so die offizielle Bezeichnung) ging:

Wobei sich in Bad Bevensen allerdings nicht meine Beine, sondern vielmehr mein schmerzender Rücken als limitierender Faktor für die fussläufige Bewältigung längerer Distanzen erwies, der mich oft genug so schief wie den sprichwörtlichen Turm in Pisa erscheinen lies, insbesondere, wenn ich schon etwas müde war und dennoch von A nach B wollte.
Grund genug, dass ein Pfleger mich dort schon zu dieser Gehhilfe überreden wollte, nachdem er sich das Elend einige Tage angesehen hatte, ohne etwas dazu zu sagen – und leider auch Grund für mich, meine Schmerzmittel-Bedarf bis zum absoluten Maximum auszureizen (was sich im Nachhinein nicht als die Beste aller Lösungen erwies, weil es zwar die Nebenwirkungen des Novalgins erhöhte, aber bezogen auf meine Rückenschmerzen rein gar nichts mehr brachte)

Deswegen hatte ich in der letzten Woche schon einen Termin bei der Vertretung meines Hausarztes (der leider wenig bis gar nichts brachte) und am Montag nochmal bei meinem Hausarzt selbst, um einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden.
Und das war wirklich zielführend, nachdem er sich eine Menge Zeit genommen hat, um mit mir zusammen eine optimale Lösung zu finden:
Neben einen Umstellung meiner Medikation (das momentan fast wirkungslose Novalgin weitgehend ausschleichen und vorübergehend mit minimalen Ibuprophen-Dosen und – falls nötig – zusätzlich abends wieder Tramal ersetzen) und (als Unterstützung beim Laufen, um meinen Rücken zu entlasten) eben doch jenen Rollator, den ich in Bad Bevensen noch abgelehnt hatte.
Zusätzlich meinte er, könne ich mich nach Ende der Schulferien auch noch auf die Suche nach einer Selbsthilfegruppe machen, um mich mit anderen Menschen mit ähnlichem Krankheitsbild austauschen zu können. Denn das war ja ein Punkt, de mir auch in Bad Bevensen schon über einiges hinweg geholfen hat. (und das werde ich wohl auch machen)

Tatsächlich geht es mir jetzt schon wieder deutlich besser, nachdem ich das Novalgin auf Null reduziert habe und lediglich morgens und abends noch eine 400er Ibuprophen nehme. Denn jetzt bin ich nicht mehr so müde und schlapp und habe sogar eher weniger Schmerzen als unter der maximalen Novalgin-Dosis.
Auch die Sache mit dem Rollator dürfte sich als ganz hilfreich erweisen, wenn ich draussen unterwegs bin. Schliesslich habe ich gestern beim Aussuchen und Ausprobieren im Sanitätshaus schon gemerkt, welche Erleichterung es ist, mich beim Laufen mit den Händen abstützen zu können und ggf. einfach da eine Sitzgelegenheit vorzufinden, wo ich gerade bin. Wobei auch das psychologische Moment dahinter sicher nicht zu unterschätzen ist – nämlich die Motivation, wieder mehr zu laufen und das zusätzliche Sicherheitsgefühl, was ich damit schon beim Ausprobieren hatte.

Und so wird das Teil als „Beiboot“ seinen festen Platz im Auto bekommen, um immer dann zum Einsatz bereit zu sein, wenn absehbar mehr als nur ein paar Schritte auf dem Programm stehen.
Bleibt jetzt noch zu hoffen, dass es möglichst schnell zum Abholen bereit steht, um vielleicht noch während des Urlaubs meiner Liebsten für erste „Probeläufe“ (im wahrsten Sinne des Wortes) eingesetzt werden zu können.

Eine Fahrt zur Ostsee ist jedenfalls schon in Planung B-)


In diesem Sinne:
Habt ein feines Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich inzwischen ein wenig ärgert, nicht schon in Bad Bevensen auf das Angebot des Pflegers eingegangen zu sein. :wacko:


-1197-

Picknick mit Bären – oder: Der Weg ist das Ziel

Guten Morgen zusammen!

Neulich lief er wieder im Fernsehen, einer meiner erklärten Lieblingsfilme:

Mit Robert Redford und Nick Nolte in den Hauptrollen
(Nach einem Buch von Bill Bryson)

Zugegeben, der Trailer ist etwas klamaukig – und auch der Film weicht in vielen Punkten von der doch um einiges nachdenklicheren, wenn auch nicht weniger unterhaltsamen Buchvorlage ab – aber trotzdem lohnt es sich, den Film nochmal in der Mediathek anzusehen, wo er noch für ein paar Tage aufrufbar ist.
Schon der wunderbaren Landschaftsaufnahmen wegen, die einen guten Eindruck vom Appaliachian Trail geben – mit 3500 Kilometern einem der längsten Wanderwege auf unserem Planeten

-_-_-_-

Allerdings ist es weniger der Film, über den ich hier jetzt schreiben wollte, als vielmehr nochmal das Buch, das ich schon während meiner Reha angefangen habe, ein zweites Mal zu lesen – animiert durch eben jeden Trailer, der zufällig irgendwann in der Reha-Zeit im Fernseher lief:

Picknick mit Bären
Von Bill Bryson

War es doch ein guter Einstieg, nach mehr als einem halben Jahr des nicht-lesen-könnens und etlichen vergeblichen Versuchen wieder mal ein Buch von Anfang bis Ende durchzulesen ;-)

Wobei es zu diesem Buch an sich nichts weiter anzumerken gibt, als ich damals in meiner ersten Vorstellung schon dazu geschrieben habe, wohl aber zu meinen Gedanken, die ich beim Lesen hatte:
Denn (und das Thema taucht immer wieder mal in meinem Kopf auf – um so mehr, je weniger gut ich laufen kann) dabei kam wieder einmal die Sehnsucht in mir hoch, selbst und auf eigenen Füssen nochmal ein derartiges Erlebnis zu haben.
Egal, ob man es nun Pilgern nennt, ob auf dem Jakobsweg in Richtung Spanien oder auf dem Olafsweg in Norwegen oder wo(hin) auch immer… Wohl wissend, dass ich die Chance vermutlich kaum noch bekommen werde, wenn meine Fortbewegungsmöglichkeiten auf zwei Beinen sich weiter so entwickeln, wie es momentan scheint, nachdem ich während der Reha ohne Schmerzmittel kaum noch 150 Meter weit gekommen bin und einer der Pfleger meinte, ich solle es doch besser mal mit dem Rollator probieren, so unsicher wie ich auf den Beinen sei.

Und dennoch ist da dieser Wunsch in meinem Hinterkopf, es doch nochmal zu probieren, so schwierig das möglicherweise auch ist. Was zu allererst bedeutet, die Sache mit den Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen, um meinen Schmerzmittelverbrauch reduzieren zu können, der momentan schon ziemlich ausgereizt ist*.
Notfalls halt auch mit einer weiteren Operation, wenn die nur halbwegs Erfolg versprechen würde und mich diesem Ziel ein wenig näher bringen kann. Und dann natürlich auch wieder Training, Training, Training…. was muss, das muss.

Womit auch in diesem Punkt mal wieder der Weg das Ziel ist um später vielleicht auch andere Ziele wieder erreichen zu können.

-_-_-_-

*) Bezüglich meiner Medikamente war ich gestern bei der Urlaubs-Vertretung meines Hausarztes, praktischerweise bei der Ärztin, die vor ein paar Wochen nach einigen Hin und Her auch meine Fäden gezogen hatte und mich deswegen schon kannte.
Wobei meine Hoffnung war, dass sie mir vielleicht Alternativen zum Novalgin aufzeigen könnte, das ich zur Zeit fast täglich in Maximal-Dosis brauche. Mit all den Nebenwirkungen, die das so mit sich bringt, wie etwa der bleiernen Müdigkeit, die sich meist am Nachmittag einstellt und mich zumindest genauso einschränkt wie die ständigen Rückenschmerzen.
Allerdings hätte ich mir diesen Arztbesuch auch schenken können.
Denn Alternativen gibt es dafür wohl nicht, es sei denn, ich würde dauerhaft zu Opiaten greifen wollen. Dann wäre ich zwar womöglich schmerzfreier, dürfte aber nicht mehr Auto oder Roller fahren. Und das wäre mindestens genauso einschränkend für mich wie es jetzt die Schmerzen sind.
Bleibt also abzuwarten, was bei meinem Orthopäden-Termin Anfang September herauskommt…


Dennoch:
Habt einen feinen Tag, ein zauberhaftes Wochenende und bliebt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der trotzdem ganz glücklich ist, wenigstens wieder lesen zu können :-)


-1196-

Einen Antrag zur Erteilung eines Antragsformulars….

Hallo allerseits!

Wer von uns erinnert sich nicht an den herrlich abstrusen Titel dieses Liedes, mit dem Reinhard Mey schon vor vielen Jahren die irrsinnigen Auswüchse unserer Bürokratie aufs Korn genommen hat?Womöglich sogar mit der guten Absicht, damit einen Veränderung im deutschen Bürokratie-Dschungel bewirken zu können – und leider ohne sichtbaren Erfolg.
Denn wie wir alle wissen hat sich ja seit her kaum etwas verändert – und schon gar nichts zum positiven :wacko:

Typisch für unser Land wie wohl auch die Posse, die gestern durch die Nachrichten geisterte und mir – gelinde gesagt – beinahe die Gesichtszüge entgleisen lies:

Da ist doch tatsächlich

ein Gutachten in Auftrag gegeben worden, um festzustellen, wie lange es dauern würde, ein endgültiges Gutachten zum Thema der Endlagerung all des strahlenden Mülls deutscher Atomkraftwerke zu erstellen, der sich innerhalb der etwas über 60 Jahre angesammelt hat, in denen diese Dinger bei uns in Betrieb waren .


Ein Gutachten also zu einem Thema, von dem man spätestens seit 1960, mit Inbetriebnahme des ersten Atomkraftwerkes auf deutschem Boden wusste, dass der radiaoaktive Abfall nicht einfach unter den Teppich zu kehren wäre, sondern über Jahrtausende hinweg sicher gelagert werden muss, auch wenn das Thema Kernenergie schon lange abgeschlossen sein würde.
Aber soweit ist es ja nie gekommen und selbst nach Abschalten des letzten Meilers im letzten Jahr herrscht dazu Schweigen.
Als ob die Dauer eines Menschenlebens nicht schon lang genug gewesen wäre, sich darüber eine abschliessende Meinung zu bilden und obwohl man auch nicht erst seit gestern weiss, dass Salzstöcke wie die Asse oder Gorleben denkbar ungeeignet für eine Endlagerung strahlender Stoffe sind:
Denn eigentlich sollte es ja so sein, das unsere Generation sich sich jetzt darum kümmern muss, wenn sich nicht später unsere Enkel und Urenkel erneut mit dem Thema befassen müssen sollen.

Wobei unsere Enkel ja nach den neusten Zahlen aus diesem Gutachten sogar schon mit im Boot sind (und deren Kinder und Enkel wohl auch noch) – denn angeblich soll es ja nun noch mal gut vierzig bis fünfzig Jahre dauern, alle Bedenkenträger (und auch deren Kinder und Enkel) unter einen Hut zu bekommen, bevor die inzwischen auch schon am Ende ihrer Haltbarkeit angekommenen Castoren wieder durchs Land (und dann hoffentlich in Richtung eines wirklichen Endlagers) rollen können…

Es wäre also wirklich allerhöchste Zeit, da nun mal auf den Punkt zu kommen und der Kleinstaaterei einzelner Bundesländer einen Riegel vorzuschieben. Denn die, die sich jetzt verweigern (und sogar noch einen Laufzeitverlängerung wollten), haben schliesslich auch mit vom „billigen“ Atomstrom profitiert und sind nun genauso in der Pflicht, wenns um die Entsorgung des verstrahlten Drecks geht, der dabei übrig geblieben ist.

Insofern ist es wahrlich eine Farce, dass nun erst wieder ein sinnloses Gutachten zur Dauer dieses Prozesses erstellt werden musste, statt sich gleich gezielt mit dem eigentlichen Problem zu beschäftigen und dafür eine schnelle und tragfähige Lösung zu finden…

Aber so ist das eben:

Wenn man schon nicht mehr weiter weis, dann bildet man einfach einen Arbeitskreis
(oder lässt erst mal eine Studie erstellen)
So kann wenigstens später niemand behaupten, man hätte sich nicht bemüht .:wacko:


In diesem Sinne:
Bleibt fleissig und gesund und behütet;-)
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

Der immer noch den Kopf schüttelt und ganz nebenher auch gerne mal wüsste, was diese Studie nun wieder gekostet hat


-1195-