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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Acht perfekte Morde – ein Projekt

Guten Morgen am Samstagmorgen!

Gestern, in meiner letzten Buchvorstellung habe ich es ja schon kurz erwähnt, dass mir beim Lesen dieses Thrillers die (vielleicht etwas spinnerte?) Idee kam, mich im Zusammenhang damit mal an ein kleines Projekt zu wagen. Nicht weil ich jetzt selbst zum Mörder werden will, sondern weil ich bisher keines der acht Bücher kannte, die Peter Swanson seinem Buch zugrunde gelegt hat – und weil mir einige der Autoren absolut nichts sagten:

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Denn damit, so vermutete ich, würden mir womöglich einige Feinheiten des Werkes von Peter Swanson deutlicher werden, auf die er etwas Insidermässig immer wieder anspielt, obwohl man sein Buch eigentlich auch gut lesen kann, wenn man die Vorlagen nicht kennt.

Also hab ich mal ein wenig recherchiert, ob es diese Bücher überhaupt noch gibt und sie ggf. sogar als E-Book erhältlich wären, was leider (oder zum Glück?) bis auf die Bücher von Agatha Christie und Patricia Highsmith nicht der Fall ist – und die sind noch dazu (gemessen an ihrem Alter) auch noch ausgesprochen teuer.

Viel günstiger allerdings die nur noch antiquarisch aufzutreibenden alten Taschenbuchausgaben der anderen Autoren, die allesamt auf Ebay oder bei Booklooker für sehr kleines Geld zu finden waren, bis auf den Text von Ira Levin, der auf einem Theaterstück beruht und gegen entsprechendes, reichlich hohes Entgelt nur bei einem einzigen Verlag zu finden ist….

Dennoch:
Lesen wollte ich die Bücher trotzdem, und mir danach eventuell Swansons Buch noch ein zweites mal zu Gemüte führen, diesmal mit dem gleichen Wissensstand wie Swanson ihn beim Schreiben hatte.
Und zum Glück sind alte vergilbte und schwer zu entziffernde Taschenbücher ja auch kein Problem mehr für mich, weil ich ja über Mittel (u.A. auch meinen neuen Buchscanner, mit dem auch Scans aus verranzten Taschenbüchern perfekt gelingen) und Wege verfüge, daraus leicht lesbare E-Books zu machen. Zeit für eine derartige Aktion hätte ich ja dank meiner Blogpause genug – und alle Textvorlagen auf Papier zu besorgen schien möglich zu sein. So fehlten eigentlich nur noch die alten Schwarten als Scan-Vorlage.

Und damit reifte in mir der Gedanke, diese Überlegung in die Tat umzusetzen – jeweils mit der billigst möglichen Ausgabe der Bücher, die erhältlich wäre – und mit dem Kompromiss, das nicht greifbare Werk von Ira Levin durch eines seiner anderen Bücher zu ersetzen – idealerweise durch das, was als erster Krimi von ihm erschienen ist. Zeit – wie gesagt – für eine solche Aktion hätte ich ja genug und ausserdem reizte auch der Gedanke, mir auf diese Art und Weise nochmal ganz anderen Lesestoff zugänglich zu machen, als ich den üblicherweise lese.

So kam dann also, was kommen musste:

Obschon ich als geborener Ostwestfale manchmal etwas behäbig bin, war es vom ersten Gedanken bis zur Umsetzung des Planes diesmal nicht weit, zumal der Preis aller gebrauchten Bücher zusammen samt dem allfälligen Porto kaum höher lag als das, was ich für die beiden als fertiges E-Book erhältlichen Bücher alleine bezahlt hätte. Und folgerichtig lag ein paar Tage später auch schon der erste Schwung an Scan-Vorlagen in unserem Briefkasten:

Allesamt vom Zustand her deutlich besser, als die jeweiligen Beschreibungen vermuten liessen und keines davon teurer als 1,50€ zuzüglich Versandkosten – die zwei günstigsten sogar für jeweils lediglich 50 Cent. :-)

Und während ich diese Bücher inzwischen schon komplett eingescannt und teilweise auch schon bearbeitet habe (was dank des neuen Scanners ein echtes Vergnügen ist), fliegen auch die drei fehlenden Bücher noch ein, so dass ich nun quasi nahtlos eines nach dem anderen lesen kann… in genau der Reihenfolge, in der Swanson sie auf seiner Liste hat…

Wobei ich mit dem ersten schon fertig bin, was sich als durchaus erfreuliches, wenn auch angesichts der etwas antiquiert wirkenden Sprache als sehr nostalgisches Lesererlebnis erwies… Aber dazu mehr in meiner nächsten Buchvorstellung B-)

Immerhin kann ich jetzt schon sagen, dass mir dieses kleine Projekt eine Menge Spass bereitet – nicht nur beim Lesen, sondern auch schon bei den Vorarbeiten dazu – und dass sich damit für mich durchaus lohnt, zumal ich alle gekauften Vorlagen selbst wieder verkaufe und sie mich ausser dem Porto kaum etwas gekostet haben werden.

Schliesslich muss der Papierstapel in unserer Wohnung ja nicht immer noch weiter anwachsen. Die ersten Kleinanzeigen sind jedenfalls schon fast auf dem Wege der Veröffentlichung…

Bleibt lediglich noch eine Ergänzung:

Natürlich sind auch die Bücher von Guy Endore noch nicht ganz in Vergessenheit geraten, mit denen ich meine E-Book-Basteleinen vor ein paar Wochen wieder aufgenommen habe.
Allerdings werde ich die wohl erst in ein paar Wochen (oder Monaten?) lesen, zumal ich mich damit beim Bearbeiten und der Korrektur aufgrund der schlechteren Scans mit dem alten Scanner deutlich intensiver auseinandersetzen musste und zwangsläufig schon ganze Passagen davon bei der Bearbeitung gelesen habe. Deshalb müssen die jetzt erst noch ein wenig sacken, damit ich mir nicht selbst beim Lesen die Spannung nehme.

Deutlich fühlbar in diesem Kontext jedenfalls auch die viel bessere Qualität der Scans mit dem neuen Scanner, dessen Ergebnisse so gut sind, dass ausser wenigen Rechtschreibfehlern und der Formatierung bei der Textverarbeitung kaum noch etwas zu korrigieren ist – denn damit wird nicht nur der Bearbeitungsaufwand fühlbar geringer, sondern es kommt (ausser ein paar Satzfetzen) auch kaum noch was vom Inhalt rüber.
Und so bleibt der Spannungsfaktor und Lesegenuss der Krimis tatsächlich bis zur ersten kompletten Lektüre erhalten.

Also hat diese Anschaffung wirklich gelohnt… :-)


Insofern:
Habt alle ein spannendes (und gleichzeitig entspannendes) Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der nun wieder ein paar Tage Strohwitwer ist und trotzdem weis, dass seine Zeit gut gefüllt sein wird :-)

Zuletzt auf „…mal nachgedacht“ :
Primitiver geht nimmer…..?


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