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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Ma(n)n müsste Klavier spielen können

Moin zusammen!

Wenn man so viel Tagesfreizeit (und momentan auch halbwache Nächte ) hat und körperlich so eingeschränkt ist wie ich gerade, dann kann man schon auf merkwürdige Ideen kommen, um die Zeit irgendwie „sinnvoll“ zu füllen:

Beispielsweise, wie ich es um Weihnachten herum gemacht habe, exzessiv an allen möglichen Blog-Templates herum zu basteln oder sich intensiv mit anderen Dingen zu beschäftigen, die allesamt irgendwas mit Computern zu tun haben.
Oder (mindestens ebenso ausufernd) alles an Büchern in sich hineinzuschlingen, was sich am Wegesrand so anbietet.
Oder Musik zu hören bis die Kopfhörer glühen.
Oder, oder, oder…..

Bis irgendwann die Erkenntnis kommt, dass man so zwar seine Zeit gefüllt, aber ansonsten eigentlich nicht wirklich viel erreicht hat.
Zumal die meisten dieser Aktivitäten ja eher „passive Genüsse“ sind, die allenfalls etwas Hirnschmalz brauchen, aber bei Weitem nicht den immer stärkeren Drang nach Bewegung und Aktivität ausserhalb der häuslichen vier Wände (etwa mit Rollerfahren oder Drohne fliegen) befriedigen oder die ständige Suche nach „irgendwas“ handwerklichem, handfesten, mit Gebrauch der Hände verbundenen.
Und ja: selbst meine eigentlich eher ungeliebten Wocheneinkäufe fehlen mir inzwischen….

Irgendwas „sinnvolles“ zu tun also – aber was?
Basteln, Puzzlen, zur Not auch die Wohnung renovieren – das wäre mir momentan wohl ziemlich egal, wenn ich denn so könnte, wie ich wollte….
Aber daran scheitert es dann auch gleich wieder, weil ich ja nicht kann, wie ich gerne würde. Weil es an der nötigen Beweglichkeit fehlt oder am Platz, den es dafür gegebenenfalls braucht.

Und dann kommen die oben erwähnten „merkwürdigen Ideen“, angefangen beispielsweise mit irgendwelchen (Lego-)Bausätzen oder ähnlichem , um die ich immer wieder herumschleiche, wohl wissend, dass am Ende dabei auch nicht mehr herauskommt als ein teurer Staubfänger, für den es eigentlich noch nicht mal den Platz gäbe, wo er dann stehen könnte.
Oder mit der absolut unrealistischen Idee, doch noch mal ein Versuch mit einem Instrument zu machen, das ich zu spielen lernen könnte…
Ukulele beispielsweise oder eine kleine elektrische Orgel?
Aber auch diesen Gedanken hab ich schlussendlich wieder verworfen, denn auch der Erwerb eines solchen Instrumentes wäre wohl ebenfalls rausgeworfenes Geld – schon angesichts meiner auch zu normalen Zeiten eher nicht so guten Fingerfertigkeit.
Womit vom Klavier aus der Überschrift schon gar keine Rede mehr sein kann…

Hmm….

Wer vom Euch jetzt denkt, das klänge alles irgendwie nach beginnendem Lagerkoller, der hat wohl auch ein wenig Recht. Denn tatsächlich fällt mir gerade gelegentlich die Decke etwas auf den Kopf – um so mehr, je länger das noch dauert, bis sich jetzt endlich was bewegt und mit der Operation hoffentlich auch mein Aktionsradius wieder grösser wird…

Aber immerhin konnte ich mich bisher irgendwelcher Frustkäufe enthalten, wie ich sie sonst in solchen Zeiten gerne schon mal gemacht habe. Da funktioniert also wenigstens die leise Stimme der Vernunft noch, die in meinem Hinterkopf wohnt, auch wenns gelegentlich in den letzten Wochen schon dicht davor war, auf andere Dinge zu klicken als die, die ich wirklich brauche.
Denn Legosteine oder Ukulelen gehören sicher nicht dazu.

Also heisst es jetzt, auch weiter standhaft zu bleiben und auch die drei Wochen noch hinter mich zu bringen, bis es soweit ist…. Das wird schon irgendwie gehen.
Hoffentlich!


Dennoch:
Habt einen zauberhaften Tag und ein feines Wochenende – und bleibt gesund und behütet.
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der heute mal wieder etwas ungeduldig mit sich selbst ist….


-857-


- 20 Bemerkungen zu “Ma(n)n müsste Klavier spielen können

  1. Ehrlich gesagt bewundere ich schon ein bisschen, wie doch relativ gelassen Du Deinen Stubenarrest aushälst. Ich wäre wohl schon halb durch gedreht.
    Allerdings bitte ich Dich, von Überlegungen wie ein Instrument lernen, oder online Gesangsstunden nehmen zu wollen, doch Abstand zu nehmen B-)

      1. Nur nicht auf dem Fussboden liegenlassen, die kleinen Viecher! Könnte schmerzhaft enden auf dem Weg ins Bad.
        Ich finde es ja to5t6666666666666666’ÄÄÄÄÄÄÄÄÄ (da war ich zu spät, die Tastatur abzuschalten, das war Glinda). Also nochmal: Ich finde es ja toll, was man heute alles aus Lego bauen kann. Zu meiner Zeit gab es das nicht, aber ich hab gern mit Lego gebaut.

        1. Ja, das finde ich auch toll – besonders die Technic-Modelle mit ihren vielen Raffinessen und Funktionen.
          Meine Kiddies hatten davon ja auch schon welche und da war es mir immer ein Vergnügen, beim weihnachtlichen Aufbauen zu helfen, wenn die damit nicht alleine zurecht kamen.

          (Grüsse an Glinda :-) )

          1. Sie würde die Teilchen mit den Pfoten durch die Wohnung schieben. Und eins würde sicher vor meinem Bett liegen und ich würde nachts beim Klogang drauftreten.

  2. Ich weiß gar nicht, ob ich das für mich im voraus festlegen oder entscheiden könnte, was ich in so einer Situation machen würde. – Die wichtigsten Dinge wie Einkäufe würde ich entweder über Lieferdienst oder über Freunde abwickeln müssen, denn ganz ohne Ernährung geht es ja nicht.
    Ich bin zwar insgesamt ein großer Stubenhocker – aber eben freiwillig. Mir macht es üüüüüüüüüüüüüberhaupt nichts aus, mal drei Tage nicht vor die Tür zu gehen. Aber wie es wäre, wenn ich nicht könnte, wenn ich will.
    Ich wünsche dir, dass sowohl die nicht mehr ganz drei Wochen schnell vergehen und es dann danach wirklich drei Schritte vorangeht mit deiner Umfeldvergrößerung – der Roller bringt dich das große Stück, deine Füße das kleine – und so kommst du dann auch vorwärts.
    Toitoitoi
    Ich hatte mal einen 8jährigen zur Kinderbetreuung – Schule und alles drumherum war ihm ein Gräuel – aber Legomodelle hat er die besten und feinsten zusammen gebaut – da blieb mir der Mund offen vom Staunen.

    1. „Unter normalen Umstanden“ hat mir das auch nie was ausgemacht, mal ein paar Tage nicht vor die Tür zu kommen – insbesondere auch nicht, weil ich zu Zeiten , als ich noch gearbeitet habe in meiner Freizeit auch am Liebsten nur zuhause war und es wirklich genossen habe, mal nirgendwo hin zu müssen. Und das hat sich auch so erhalten – bis jetzt.

      Aber nun, nach über zwei Monaten des zwangsweisen Daheimseins ( ich war in der Zeit ganze drei mal vor der Haustür, wenn ich Termine im Krankenhaus hatte oder – wie letztens – um eine Scheinwerferbirne an unserem Auto zu wechseln) ist es auch langsam genug damit. Zumal mir auch inzwischen die Ideen ausgehen, wie und womit ich mich noch beschäftigen kann, nachdem auch all das „erledigt ist“, was ich mir schon länger vorgenommen und immer wieder auf die lange Bank geschoben habe – und ich deswegen eigentlich nur noch vor mich hin drömmele, ohne das irgendwelche Highlights in Sicht wären.
      Denn dagegegen hilft Lesen als einzige „Abwechslung“ nur bedingt und Fernsehen mit seinen ständigen Wiederholungen schon mal gar nicht….

  3. Obwohl ich eher weniger das Problem habe, mich lange innen aufzuhalten, kann ich mir doch vorstellen, dass einem irgendwann die Decke auf den Kopf fallen kann. Aber bisher hattest Du ja immer viel zu tun mit den Rechnern, mit Deinem Blog, mit Lesen etc. Vielleicht ist es gerade mal ein Tief. Eigentlich bin ich sicher, dass Dir reichlich viele „sinnvolle“ (was auch immer das ist) Beschäftigungen einfallen.

    1. Meine Computerspielereien?
      Tja – da ist leider zur Zeit alles ausgeschöpft, was es daran zu tun gab:
      Die Rechner laufen alle perfekt und die Blogs sind auch alle „fertig“. Also wäre alles, was es daran zu tun gäbe eigentlich nur eine Verschlimmbesserung ohne dauerhaften Nutzen, zumal sich auch bei meinen Spielereien in meinem Experimentierblog keine neuen Aspekte ergeben, was da noch zu verbessern wäre…..

      Bleibt als wirkliche Abwechslung eigentlich nur das Lesen und die weitere eher theoretische Beschäftigung mit den Inhalten der Bücher – etwa durch Netzrecherchen und Sekundärliteratur wie Presseberichten ü.a., die mir inzwischen auch manchmal nur wie die Anhäufung nutzlosen Wissens vorkommt.

      Kurz und gut:
      Was mir fehlt, ist die Sensation, das Highlight im täglichen Einerlei und auch eine Beschäftigung für meine Hände, an deren Ende etwas anfassbares, „begreifbares“ entstanden ist, was nicht nur in meinem Kopf oder im virtuellen Raum der Computerwelten existiert….
      (besser kann ich das gerade nicht ausdrücken)

      Mag sein, dass das ein momentanes Tief ist, ja.
      Aber damit verbindet sich dann fast zwangsläufig auch die Frage, was wäre, wenn ich mich auf Dauer mit dem einrichten müsste, was gerade ist….

      1. „Was wäre, wenn…“ Ja, schwierige Frage. Allerdings denke ich, dass es in Deinem Leben schon so viele Punkte gab, an denen Du Dich mit neuen Lebenssituationen auseinandersetzen musstest und dies auch erfolgreich getan hast, dass Du tief in Dir schon weißt, dass Du Dich würdest einrichten können. Aber sowas braucht eben Zeit: das Alte loslassen, darum trauern, Neues zu finden und anzunehmen.
        Aber im Moment hast Du doch noch Hoffnung, dass die anstehende OP wieder einen guten Schritt vorwärts bringt. Ich hoffe es sehr, sehr für Dich.

        1. Tatsächlich fällt es mir im Augenblick ziemlich schwer, mich gedanklich mit einem „Was wäre wenn“ auseinanderzusetzen.
          Denn – den Gedanken mal zu Ende gedacht – würden uns im Falle eines Misserfolges der Operation ziemlich gravierende Änderungen ins Haus stehen.
          Angefangen mit einem Umzug in eine wirklich Barrierefreie Wohnung und mit weiteren organisatorischen Problemen noch lange nicht endend.
          Klar wäre für den Fall nur Eines: das es nicht so weiter gehen kann, wie wir das momentan handhaben.
          Insofern hoffe ich ja sehr, dass die OP mindestens zum Teil das bringt, was ich von ihr erwarte.
          Denn dann wäre zwar auch Veränderungen nötig (und sie waren es auch schon letztes Jahr im Sommer), aber in deutlich massvollerem Tempo…

  4. Alternativ zu Lego könnte ich noch – eine Murmelbahn aufbauen – empfehlen, damit kann man sich auch bestens die Zeit vertreiben und vor allem, wenn man das ohne Anleitung versucht, ist es eine echte Herausforderung. Da mir die Gravitrax von Ravensburger zu platzaufwändig ist, habe ich es mit Fischer Technik bzw. Hubelino Pi versucht. Letztere fand ich für mich echt klasse, allerdings mit Anleitung – ich bin leider technisch etwas „unterbelichtet“.
    Leider fehlt mir bei der Fischer Technik die Kraft in der Hand, um das gut hinzukriegen.
    Murmelbahnen fand ich schon als Kind klasse, wir hatten aber leider keine. Umso toller finde ich die Möglichkeit, damit als Erwachsener zu spielen – ich hatte mir die zum 60. gewünscht.

    1. Eine Murmelbahn – jepp.
      Meine Tochter hatte so ein Teil (von Wehrfritz), anfangs mobil und immer wieder in neuen Kombinationen aufzubauen, später dann mit Steckverbindungen auf ein zwei mal ein Meter grosses Lochbrett montiert als veränderbares Wandbild mir etlichen selbst gebauten Zwischenelementen… etwa wie auf dem Bild unten zu sehen.

      Ansich bestimmt eine gut Idee… aber eben auch eine Platzfrage…….

  5. Möge Die Geduld und die Vernunft weiter mit Dir sein um Instrumente wie Dudelsack oder Violine zu verhindern ;-)

    Lego bzw. Klemmbausteine wie man heute für „nicht Lego“ sagt ist in der Tat faszinierend. da gibt es heute viel mehr als in unserer Jugend, wenn da nicht das Geld und Platzproblem wäre.

    Vielleicht wäre eine Rube Goldberg Haushaltsmaschine die Lösung

    Ich wünsche ein schönes Wochenende.

    1. Oh jaaa……
      Der Mann ist wirklich kreativ ;-)
      (Besonders die Nummer mit der schmelzenden Butter gefällt mir)

      Wie lange der wohl gebraucht hat, bis das Timing passte???

      Dudelsack? Warum bin ich darauf eigentlich noch nicht selbst gekommen?

  6. Ich bin der festen Überzeugung das du auch noch die drei Wochen schaffst. Jetzt ist das Ende ja greifbar 🤔
    🌈😘😎

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