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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Vorsätzlich – Roman

Projekt „Acht perfekte Morde“ 2/8

Guten Morgen am Sonntagvormittag!

Diesmal hat es ein paar Tage gedauert, bis ich das nächste Buch meines kleinen Ebook-Projektes vorstellen kann – weil ich mich in der Zwischenzeit weniger mit Lesen als vielmehr mit der Jagd nach den noch fehlenden Büchern für mein kleines Projekt und deren Umwandlung von alternden Druckerzeugnissen in Ebook-Reader-taugliches Format beschäftigt habe. B-)

Wobei das heute vorzustellende Buch tatsächlich am schwersten zu beschaffen war und in der gesamten Sammlung auch das älteste, weil schon in meinem Geburtsjahr gedruckt:

Vorsätzlich
von Francis Iles

Schwer zu beschaffen auch deshalb, weil der Autor, der Journalist Anthony Berkley Cox hier in Deutschland aus rechtlichen Gründen wohl nur unter einem Pseudonym veröffentlicht hat und es erst einer ausführlichen Recherche bedurfte, um das herauszufinden.
Um so erstaunlicher dann aber der Inhalt des zerfledderten Exemplares, was ich schlussendlich im Briefkasten fand:

Denn dieser Krimi ist in seiner Gestaltung tatsächlich auch heute noch äusserst modern, weil er seine Spannung nicht nach dem üblichen „Jagd-nach-dem Mörder“-Schema aufbaut, sondern man im Gegenteil schon von Anfang an weiss, wer Mörder und wer Opfer ist und die Geschichte durchgängig aus der Perspektive des etwas verschroben wirkenden Täters geschrieben ist, zu dem man als Leser schnell ein sehr empathisches Verhältnis aufbaut – bis hin dazu, das man hofft, das er mit seiner Tat – seinen Taten – durchkommen wird. Weil man eben seine Motivation auch gut verstehen kann.
Und es scheint auch lange Zeit, als ob ihm das gelingen könnte. Bis er sich selbst überschätzt und möglicherweise doch einen Fehler gemacht hat…..

Peter Swanon – dessen gleichnamiges Buch den Anstoss für mein Projekt gab – schreibt über dieses Buch:

Vorsätzlich. Die Geschichte eines gewöhnlichen Verbrechens (1931)
von Anthony Berkeley Cox

Berühmt als der erste »auf den Kopf gestellte« Kriminalroman (wir erfahren auf der allersten Seite, wer der Mörder und wer das Opfer ist), it das Buch im Wesentlichen eine Fallstudie darüber, wie man seine Frau vergiftet und damit durchkommt. Es hilft natürlich, dass der Mörder ein Landarzt mit Zugang zu tödlichen Substanzen ist. Seine unerträgliche Frau ist lediglich sein erstes Opfer, denn wenn man erst einmal einen perfekten Mord begangen hat, ist die Versuchung groß, einen weiteren in Angriff zu nehmen.

Acht perfekte Morde -Roman

Und er hat auch recht, wenn er es im weiteren für eine absolute Leseempfehlung hält.
Denn genau das ist auch meine Einschätzung dazu, zumal nicht nur Inhalt und Aufbau der Geschichte wirklich modern wirken, obwohl sie schon in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts spielen, sondern auch, weil die deutsche Übersetzung (entstanden wohl 1949) keinesfalls den betulichen Ton anderer Bücher aus dieser Zeit anschlägt, sondern ebenfalls noch absolut zeitgemäss wirkt – und deshalb wirklich gut lesbar ist.
Hätte ich nicht gewusst, wie alt dieses Buch und die Übersetzung schon sind, dann hätte ich es beim Lesen sicher nicht bemerkt. B-)

Deshalb: Fünf von Fünf und noch ein Extrasternchen obendrauf, auch wenn das hier jetzt nicht zu sehen ist:

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Der Klappentext:

Der Mord als Kunst, als eine Kunst um der Kunst willen — in der Methode mit äußerster Sorgfalt und minutiöser Genauigkeit noch in den geringsten Phasen bedacht und entwickelt: gewisse einfache Regeln sind offensichtlich, die Todesfälle müssen wie Unfälle oder wie natürlich aussehen, keinesfalls wie geplant. Dr. Bickleigh kann jene Mörder nur verachten, die ihre Opfer auf eine der üblichen Weisen erledigen — mit Kugeln durchlöchern, mit Beilen zerstückeln oder mit Arsenik füttern und dann sich darauf verlassen müssen, daß die Detektive schlecht arbeiten. Seine, des Arztes Dr. Bickleigh, Methode ist viel raffinierter, eben eine Kunst, wenn auch nicht für jedermann; außerdem löst sie die angenehme Empfindung aus, sich nicht nur als Künstler, sondern als Übermensch erwiesen zu haben — Nietzsche hat diesen Gedanken nicht weiterentwickelt — und verleiht das Gefühl von Selbstvertrauen und Macht.

Nach dem Urteil auch der gesamten Presse einer der besten Kriminalromane, die je veröffentlicht wurden — Francis Iles, das Pseudonym für einen berühmten englischen Schriftsteller, einen Meister der psychologisch überzeugenden, spannendsten Gestaltung.

Klappentext der Taschenbuchausgabe von 1958

Bleibt noch der Nachsatz, dass ich dieses Buch in der von mir erstellten Fassung auf Wunsch auch gerne verschenken würde.
Eine kleine Nachricht in den Kommentaren genügt, dann bekommt ihr es im gewünschten Format (epub, mobi, azw3 oder PDF) per Mail, genau wie das erste Buch meines Projektes, das ja auch nur noch antiquarisch zu bekommen ist


Ansonsten:
Habt einen enstspannten Sonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich schon auf das nächste Buch seinen Projektes freut…


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- 9 Bemerkungen zu “Vorsätzlich – Roman

  1. Oh, da würde ich gerne für ein PDF die Hand heben! Ich liebe die Golden Era Krimis und ich habe auch sonst schon aus Deinen Büchertipps das eine oder andere auf den virtuellen Bücherstapel gelegt!

    Liebe Grüße gen Norden

    Maike

    1. Ich hatte es an die Email-Addy geschickt, mit der Du hier kommentierst (@yahoo.de)
      Falls das nicht geklappt hat,gibt doch nochmal kurz Laut, dann schicke ich Dir einen Download-Link..

  2. Hallo Wilhelm,
    die Buchbeschreibung hört sich gut an – ich hätte sehr gerne eine pdf-Datei.
    Herzlichen Dank, dass Du sie kostenlos zur Verfügung stellst.
    Liebe Grüße
    anna

    1. Moin, Anna
      Erstmal auch Dir ein herzliches willkommen ;-)

      Aber Deinen Wunsch kann ich leider nicht erfüllen, weil sich mein Angebot definitiv nur an Menschen richtet, die mir durch Ihre Kommentare oder persönliche Kontakte schon länger bekannt sind. Denn allenfalls das (als persönliches Geschenk) ist im Rahmen des Urheberrechtes noch gedeckt, ein freies Verteilen an jeden, der den Wunsch danach hat aber ganz sicher nicht.

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