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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Ein Tag wie (fast) jeder andere

Guten Tag am Sonntagmittag!

Vorgestern war es also soweit:
Der Tag war gekommen, auf den ich in früheren Jahren sehnsüchtig gewartet habe – der Tag, an dem ich endlich fünfundsechzig werde und dem Arbeitsleben den Rücken kehren könnte.
Wenn… ja, wenn ich denn bis hier hin noch gearbeitet hätte.

Aber es kam ja anders, wie wir alle wissen:
Gearbeitet habe ich ja schon seit fünf Jahren nicht mehr, war lange krankgeschrieben, dann arbeitslos – und bin nun schon seit fast zwei Jahren Rentner. Und damit fiel natürlich auch ein wesentlicher Anlass weg, den Tag vorgestern gross zu begehen. Was mir – ganz ehrlich – auch sehr gelegen war, zumal ja auch eigentlich nichts passiert ist, ausser dass der Zähler meiner Lebensuhr nun eine Zahl höher ist und weil ich es ohnehin nicht mag, das allzusehr in den Mittelpunkt zu stellen und derartige Anlässe gross zu feiern.

Und so war es dann auch genau richtig , wie unspektakulär der Tag gelaufen ist:
Die Liebste war vormittags im Home-Office, während ich mal etwas länger geschlafen und dann ganz gemächlich meine normale Haushalts-Routine abgespult habe – anschliessend gab es einen ruhigen gemeinsamer Nachmittag auf dem Sofa, berieselt von der Glotze, einfach geniessend, dass wir Zeit für uns haben, und abends einfache Hausmanskost, für die ich mal nicht selbst am Herd stehen musste….

So war das – und genauso wollte ich es auch haben.

Wobei ich mich natürlich auch sehr über Eure Glückwünsche gefreut habe und sehr hoffe, dass Eure guten Wünsche für meine Gesundheit vielleicht doch ein wenig helfen.
Denn das ist ja der Knackpunkt, um den sich viel in meinem Leben dreht, weil er mich oft mehr einschränkt, als mir lieb ist – und damit den Rahmen meiner Möglichkeiten zunehmend enger macht.
Also vielen Dank Euch allen, die Ihr daran gedacht habt. :good:

Womit ich auch bei dem Punkt bin, warum hier (und nebenan) momentan so wenig passiert, obwohl es durchaus Stoff gäbe, über den ich mich auslassen könnte. Aber mit steifen Fingern macht das nun einfach keinen Spass, zumal es gerade durchaus auch Tage gibt, an denen ich nicht mal drei Worte unfallfrei schreiben kann. (meine Liebte kann da sicher ein Lied von singen, wenn sie in unseren trotzdem weiterlaufenden Dauer-Chat guckt, der von Tippfehlern und Buchstabendrehern nur so strotzt. :wacko: )
Genau deshalb halte ich mich auch mit Kommentaren in Euren Blogs gerade sehr zurück, obwohl es auch da Einiges gäbe, zu dem ich schon ein paar Sätze zu sagen gehabt hätte.. Immer verbunden mit dem Risiko, anschliessend als jemand dazustehen, der nicht mal die einfachsten Reschtschreibregeln beherrscht. Und deshalb vertraue ich einfach darauf, dass ihr mir mein Schweigen nicht übel nehmt, auch wenn von aussen nicht immer sichtbar ist, was der Grund dafür ist…

Aber da kommen auch wieder andere Zeiten, wenn es wieder wärmer wird. Und dann gibt es auch wieder mehr von mir zu lesen.
Hoffentlich.


Deshalb:
Habt einen schönen zweiten Advent und bleibt auch weiter gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der für dieses bisschen Text jetzt fast anderthalb Stunden gebraucht hat….


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- 12 Bemerkungen zu “Ein Tag wie (fast) jeder andere

  1. Wenn die Hardware nicht mitmacht, aber die Software schon, dann helfen die besten Motive nicht. Wat nit geiht, dat geiht net.
    Wünsche gute Besserung und nachträglich noch mal alles Gute! Man liest sich

  2. Ich kann in dieses Lied mit einstimmen! Zur Zeit bin ich am Basteln diverser Teile aus Filz. Die Tütchen, in denen sie verschenkt werden, stelle ich auch selber her. Zum Verzweifeln bringt mich, dass ich kaum eine Rundung wirklich rund zuschneiden kann. Die rechte Hand zittert (Rheuma? Kortison? Alter?), dass es kaum mit anzusehen ist. Und beim Falten vom Papier für die Tüten jagt ein Krampf den nächsten. Am Donnerstag platzen sogar Äderchen, so dass ich einen riesigen blauen Flatsch auf dem Handrücken hatte. Meine Weihnachtsgrüße fallen in diesem Jahr sehr wortkarg aus. Immerhin habe ich alle Grußkarten selbst gebastelt, das muss das wieder ausgleichen.
    So hoffen wir einfach mal auf Besserung, nicht wahr?
    In diesem Sinne liebe Grüße,
    Elvira

    1. Tja hoffen auf Besserung – und sich mit dem arrangieren, was gerade geht, auch wenn das manchmal nicht einfach ist…
      Das ist auch mein Weg, der mal mehr, mal weniger gut zu gehen ist..

  3. Mir ging es ja mit dem Warten auf meinen 65. Geburtstag ein wenig ähnlich wie dir – 2010 war das damals noch ohne zusätzlichen Monat möglich – aber seit 2004 war ich ja nicht nur arbeitslos, sondern da hatten ja „kluge Leute“ so etwas wie Hartz IV erdacht. Mit Arbeitslosengeld und mit der Nachfolge von Arbeitslosenhilfe wäre es ja noch ein wenig besser gewesen – aber mit 59 Jahren noch einen neuen Job zu bekommen ging einfach nicht.
    Jetzt lebe ich schon 13 Jahre mit meiner Rente und einiges wie meine Wohnsituation hat sich zum Glück sehr viel besser entwickelt.
    Ich wünsche dir wirklich, dass du mit deinen Einschränkungen und Krankheiten so weit leben kannst, dass die DICH nicht beherrschen, sondern du SIE – Das wünsche ich dir ganz sehr.

    1. Ich war zumindest nicht traurig darum, nicht mehr arbeiten zu müssen – auch wenn ich das mit reichlich gesundheitlichen Problemen erkauft habe.
      Und ich hatte ja auch das Glück, dass es – mit Krankengeld und ALG I möglich war, die Zeit bis zum Erreichen der untersten Altersgrenze für meinen Renteneintritt bis auf drei Monate zu überbrücken, für die ich nun zum guten Schluss auch noch kleine Abzüge bei der Rente verbuchen muss…
      Aber das ist – insgesamt gesehen – dennoch verschmerzbar, auch wenn der Übergag vom Arbeitsleben zur Rente ganz anders verlaufen ist als ich mir das eigentlich gewünscht hätte…

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