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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Musik: I Muvrini

Guten Morgen zusammen!

Auch das ist Folk-Musik, wenn auch mal ganz anders, als man eigentlich bei dieser Bezeichnung erwarten würde:

A Strada (2010)

Denn sie ist mal nicht an amerikanischen, irischen oder oder schottischen Vorbildern orientiert, sondern hat ihren Ursprung auf Korsika und vereinigt damit ganz unterschiedliche Welten in sich, angefangen von orientalischen Einflüssen, spanische und italienische bis hin zu französischen, gespielt teils auf klassischen Instrumenten korischer Musik bis hin zu einer Art von Dudelsack teils aber auch auf Instrumenten, wie sie im Rock unserer Zeit üblich ist unterlegt mit Texten in korsischer Sprache.
Wobei mich vieles am Stil von I Muvrini entfernt an die schottische Band Runrig erinnert, die ihre Musik ja auf einem ganz ähnlichen Schema, wenn auch mit schottischem Hintergrund aufgebaut hatte…
Beide in ihrer Art sicher Pioniere für diese Art von Musik in ihrer Region und beide mehr lokal als überregional bekannt, wobei im Falle von I Muvrini sicher auch der korsische Dialekt einem grösseren Erfolg entgegenstand, die ja nicht mal in ganz Frankreich verstanden wird, geschweige denn darüber hinaus.
Aber das tut der Schönheit der Musik keinesfalls Abbruch, die ich gerade mal wiederentdeckt habe, nachdem ich zwei erste Alben (beides Sampler nach Art eines „Best of“) der Gruppe auf verschlungenen Wegen schon im letzten Jahrhundert bekommen hatte, etwa zur gleichen Zeit, als ich auch Runrig zum ersten mal bewusst gehört hatte:

I Muvrini – DI

Wobei das erste der hier vorgestellten Alben von 2010, ebenfalls ein Sampler, schon eines der kommerzieller geprägten der Gruppe ist, das zwar noch viele Elemente aus deren Anfangszeit beinhaltet, aber auch durch die Auswahl von Instrumenten und Titeln (unter anderem eine Cover-Version von Jacques Brels „Amsterdam“ und eine – sogar mit Sting zusammen eingespielte – Version von dessen „Fields of Gold“) deutlich massentauglicher, weil weniger experimentell ist als die ersten Alben vom Anfang der 80er Jahre, die aber mit ihrem (typisch korsischenen), sehr dichtem mehrstimmigen Gesang durchaus auch sehr hörenswert sind und einen ganz eigenen Charme entfalten, wenn man sich da erst einmal eingehört hat….

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Ganz anders dagegen das zweite, ebenfalls 2010 erstmals erschienene Album, das den Trend in die kommerzielle Richtung noch weiter verstärkt und teilweise schon fast poppig klingende und am aktuellen Zeitgeist der Musik orientierte Ohrwürmern mit viel Tempo und Gute-Laune-Potential enthält, ohne den eigenen Stil der Band dabei völlig zu vernachlässigen – und damit momentan zu den absoluten Favoriten auf meinem virtuellen Plattenteller geworden ist:

Gioia (2010)

Und auch hierzu ein kleines Hörbeispiel, wie es sehr ähnlich arrangiert und mit derselben Spielfreude auch auf Alben von Runrig aus der gleichen Zeit zu finden sein könnte, wenn auch ein ganzer Kontinent dazwischen liegt.:

I Muvrini – Elli a sanu

Wie immer Führt Euch ein Klick auf die Bilder direkt zu Spotify


Und damit entlasse ich Euch in diesen Dienstag, wie immer mit dem Wunsch, dass es ein angenehmer , gut gelaunter Tag für Euch werden möge – und dass Ihr gesund und behütet bleibt.
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

für den es gestern etwas durchaus erfreuliches gab, worüber in den nächsten Tagen noch zu berichten sein wird….


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- 3 Bemerkungen zu “Musik: I Muvrini

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