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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Zum Horizont und darüber hinaus

Guten Morgen am frühen Samstagmorgen!

Nun sitze ich also hier am Schreibtisch, meinen Blick auf den Monitor gerichtet.
Darauf der neue Blog – dieser Blog – den es jetzt nach und nach mit Worten zu füllen gilt, damit er nicht nur eine Hülle bleibt, sondern auch Leben und Inhalte bekommt.

Doch jetzt, wo der äussere Rahmen fertig ist, will mir erst mal nichts passendes einfallen, obschon ich vorher eine Menge Ideen hatte und Themen, zu denen ich mich auslassen wollte. Doch keines davon scheint mir so recht geeignet für einen ersten echten und eigenen Beitrag, der nur hier erscheinen soll.

Also ist der Editor noch zu und die Tastatur hat Ruhe….

-_-_-_-

Währenddessen jedoch fällt mein Blick auf das Bild, was ich „mal eben schnell als Lückenfüller“ für den Header ausgewählt hatte. Ein Ausschnitt aus einem Schnappschuss, aus einem Bild, das typisch ist für mich:

Aufgenommen irgendwann zwischen Nacht und Morgen, aus unserem Küchenfenster heraus, weil mich der Feuerrand zwischen Bäumen und Wolken so faszinierte und das Herrgottslicht auf den Wolkenrändern darüber.

Motive wie diese gibt es inzwischen viele in unseren Foto-Ordnern, denn es passiert mir immer wieder, dass ich morgens am Küchenfenster hängenbleibe, wenn ich mir eigentlich nur einen Kaffee holen will.
Jedes Mal aufs neuen gefesselt vom Schauspiel am Himmel, während die Sonne langsam höher steigt und ich das drumherum kaum noch wahr nehme:
Das Dach des Gewerbehofes, den Bunker, die Antenne, ja sogar die nahen Bäume sehe ich dann schlicht nicht mehr, auch wenn sie auf dem Foto scheinbar so dominant den Vordergrund bestimmen. Und die sind ja auch nicht wichtig, wenn ich überlege, wie weit mein Blick eigentlich reicht.
Bis in den Himmel hinein, durch die Atmosphäre hindurch bis ins Unendliche…

Und jedes Mal aufs neue bin ich wieder dankbar für diesen Anblick aus dem einzigen Fenster in unserer Wohnung, von dem aus man mehr sieht als die Wände der gegenüber liegenden Häuser…
Auch wenn es kein Blick übers Meer ist oder von einem Hügel aus über eine idyllische Flusslandschaft oder „nur“ über weite Felder. Denn darauf kommt es ja auch gar nicht an – zumal ich das Wesentliche ja auch von hier aus sehe:

Die Weite des Himmels, die niemals gleich ist, sondern sich ständig ändert und Tag um Tag ein anderes, ganz neues Bild bietet.

Genau wie der Verlauf der Tage, an deren Anfang dieser sich jeden Tag wandelnde morgendliche Anblick steht. Auch wenn sie mir in vielem immer gleichförmiger erscheinen mit dem, was sie beinhalten und mit dem Kleinkram, der sich von Tag zu Tag wiederholt und mir auch manchmal zum Hals raus hängt.

Denn dahinter, hinter diesem Alltäglichen, liegt ja auch ein Blick zum Horizont, zu viel weiter entfernten Zielen, als der gerade herauf dämmernde Tag sie zu beinhalten scheint.
Man muss nur den Blick heben, um sie zu sehen – und darf sich nicht von den Nebensächlichkeiten davor oder vom Feuerbrand am Horizont beirren lassen….

-_-_-_-

Und so bekommt auch dieses Headerbild plötzlich einen Sinn, selbst wenn es am Anfang eigentlich nur eine Notlösung war, gedacht als Behelf, bis ich etwas besseres finde.
Gut, es ist jetzt nicht wirklich glatt und schön – und es zeigt auch kein Idyll, wie ihn ein Meerblick oder der Blick vom Hügel ihn bieten könnte. Aber das muss es ja auch nicht. Denn es zeigt etwas besseres, etwas wesentliches, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht sieht:

Dass es nicht auf das ankommt, was man zuerst sieht, sondern darauf, was dahinter liegt.

Und deshalb darf es jetzt auch bleiben, das Bild.
Jedenfalls, bis mir – vielleicht? irgendwann? – ein Motiv besser gefällt…….


Und deshalb wünsche ich Euch heute einen weiten Blick – bis zum Horizont und darüber hinaus.
Habt alle ein schönes Wochenende und bleibt gesund und behütet.
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der auch heute morgen eine Weile am Küchenfenster stand und dem Sonnenaufgang zugesehen hat….


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- 10 Bemerkungen zu “Zum Horizont und darüber hinaus

  1. Hallo Wilhelm,

    wie angekündigt spiele ich in deinem neuen Blog Mäuschen.
    Dein Anfang gefällt mir schon mal gut und probiere gleich aus ob das abonnieren funktioniert.

    Ich wünsche dir viel Spaß mit deinem neuen Blog.
    Liebe Grüße
    Trude

  2. Schönes Foto, der Bunker hat es gestern sogar die Nachrichten geschafft. Hier auf dem Blog kann ich aus dem Ausland kommentieren. Auf dem Wilhelm alltäglich geht das leider nicht, Aber da gibt’s bestimmt einen guten Grund für

    1. Willkommen auch Dir…
      Ja, da gibt es einen Grund für – der allerdings inzwischen auch schon etwas überholt ist.
      Aber ich kann auf die Schnelle was daran ändern, indem ich Kanada auf die Whitelsit setze…

  3. Willkommen auch Dir…
    Ja, da gibt es einen Grund für – der allerdings inzwischen auch schon etwas überholt ist.
    Aber ich kann auf die Schnelle was daran ändern, indem ich Kanada auf die Whitelsit setze…

  4. Den Satz merke ich mir, der hat etws Poetisches

    „Die Weite des Himmels, die niemals gleich ist, sondern sich ständig ändert und Tag um Tag ein anderes, ganz neues Bild bietet.“

    und mit den weiteren Gedanken ist es ein guter Anstoß für die Zukunft, die jeden Tag aufs Neue beginnt

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