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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Doppelte Abfindung – Roman

Projekt „Acht perfekte Morde“ 4/8

Moin zusammen!

Verglichen mit dem schon recht angestaubt wirkenden letzten Buch meines Leseprojektes wirkt dieser 1943 erstmals veröffentlichte Krimi mit seiner deutlich gradlinigeren und von einem journalistischen Schreibstil geprägten Sprache geradezu modern:

Doppelte Abfindung
von James M. Cain

Ohne grosse Schnörkel, mich bisweilen an Dashiell Hammett’s Sam Spade erinnernd, erzählt der Täter Walter Huff – eigentlich ein mittelmässig erfolgreicher Versicherungsvertreter, der sich gerne ein Stück vom grossen Kuchen des Geldes seines Arbeitgebers abschneiden würde – wie er zum Mörder wurde und dabei nicht merkt, dass er doch nicht alle Fäden in der Hand hat, sondern letztlich nur Instrument einer raffinierten Frau ist, die nicht zum ersten mal mordet und nur nach einer Gelegenheit und einem Helfer suchte, um sich von ihrem Mann zu befreien (und auch noch seine Lebensversicherung zu kassieren), ohne selbst dabei in Verdacht zu geraten.
Immerhin, der Plan zu diesem Mord ist eigentlich ziemlich einfach und dennoch genial – und einen Teil der Spannung der Geschichte begründet sich auch auf den Tricks, die Huff sich vor der Tat überlegt, damit später kein Verdacht auf die beiden fällt.

Und damit geschieht ein fast perfekter Mordwäre Huff nur nicht von falschen Voraussetzungen ausgegangen.….

Doch so hat die Geschichte auch danach noch einige recht unerwartete Wendungen, als später einer von Huffs Kollegen selbst zu ermitteln beginnt und dabei aufdeckt, was Huff bisher entgangen warbis diesem langsam klar wird, dass sein Plan doch nicht so perfekt war, wie gedacht….

Und tatsächlich hat mir dieses schon seit längerem nur noch antiquarisch erhältliche Buch als recht typischer Vertreter amerikanischer Kriminalromane der 30er bis 50er Jahre des letzten Jahrhunderts sehr gut gefallen, nicht nur seiner Story wegen, sondern auch, weil es mit seiner sehr flüssig wirkenden – und vermutlich auch zeitgemäss ein wenig adaptierten – Neu-Übersetzung (Sabine Hübner 1978) wirklich sehr angenehm zu lesen war.
Mit einem kleinen Wermuthstropfen:
Das Ende der Geschichte zeichnet sich schon sehr früh im Buch ab, selbst wenn das eigentlich unnötige und wie nachträglich angeklebt wirkende Schlusskapitel noch eine kleine Überraschung beinhaltet.
Deshalb ein halbes Sternchen weniger:

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Der Klappentext

Phyllis Nirdlinger ist schön, kalt und berechnend – auf den Versicherungsagenten Walter Huff übt sie einen unheilvollen, aber unentrinnbaren Sog aus. Sie verführt ihn zu einem mörderischen Plan: Bei einem Eisenbahnunfall soll ihr Mann ums Leben kommen und so den Weg freimachen für ihre Liebe — versüßt durch 50000 Dollar aus der Unfallversicherung. Alles scheint glattzugehen nur eines haben die beiden außer acht gelassen: die Macht der Gefühle…

Klappentext der Taschenbuchausgabe von 1992

Habt alle einen schönen Brückentag und eine angenehme Woche – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm

…. die Nase schon wieder im nächsten Buch dieses Leseprojektes


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- 2 Bemerkungen zu “Doppelte Abfindung – Roman

  1. Von wegen Brückentag – Berlin hält sich sowohl mit dem Reformationstag als auch mit Allerheiligen vornehm zurück – hier leben offenbar nur gottlose Politiker, die weder das eine kennen noch das andere brauchen. – Die „katholischeren Bundesländer“ wie Bayern oder Baden Württemberg bräuchten ja zwei Brückentage – wie ich die Sache so einschätze, bekommen sie das auch zur Belohnung für die vielen, die gar keine Christen sind.

    1. Das der Reformationstag kein bundesweiter Feiertag ist, ist mir natürlich klar.
      Genausowenig wie Allerheiligen, Mariä Empfängnis oder der Frauentag bei Euch in Berlin und in Meck-Pomm, den im Rest der Republik ja auch kaum einer kennt.

      Insofern hätte hier halt auch niemand eine Chance, in Verbindung damit ein oder zwei Brückentage nehmen zu können, wenn der im März gefeiert wird….

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