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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Der Mann im Strom – Roman

Eigentlich könnte ich es mir bei diesem Buch relativ leicht machen mit meiner Buchvorstellung, weil vieles, was ich zur Deutschstunde vom selben Autor geschrieben hatte, Eins/Eins auch auf das jetzt zu Ende gelesene zutrifft:

Der Mann im Strom
Von Siegfried Lenz

Zumindest, was meine Anmerkungen bezüglich des Schreibstiles des Autors und die von ihm benutzte Bildersprache angeht.
Obschon man natürlich merkt, dass zwischen den beiden Romanen zehn Jahre liegen und manche Feinheiten in Lenz‘ Stil – wie mir sie in der „Deutschstunde“(1968) so gut gefallen haben – beim „Mann im Strom“ (1957) noch nicht so ausgeprägt sind und die Geschichte etwas stringenter und temporeicher erzählt wird.
Aber das tut der Sache keinen Abbruch, ein Genuss ist auch dieses Buch, das ist keine Frage – wie auch nicht, was ich vermutlich als Nächstes lesen werde.

Denn:
Weitere 10 Jahre später(1978) gab es mit dem „Heimatmuseum“ ja wieder einen „grossen“ Roman von Siegfried Lenz B-)

-_-_-_-

Aber zurück zum Buch:

Der sehr treffende Klappentext bietet auch eine gute Zusammenfassung der Handlung, deshalb muss ich dazu auch nichts weiter schreiben, ausser vielleicht noch die Anmerkung, dass auch die Frage von Schuld (und der daraus folgenden Konsequenzen) in diesem Buch eine Rolle spielt:

Hinrichs ist Taucher; er ist alt geworden in diesem Beruf. Fast zwanzig Jahre ist er Tag für Tag hinuntergestiegen in das trübe Wasser des Hafenbeckens, um dort seiner gefahrvollen Arbeit nachzugehen. Jetzt will er sich nicht ausbooten lassen; er will das Sausen in den Ohren, den Druck auf dem Herzen nicht zugeben, er will die Beklemmung, die er plötzlich in der Tiefe spürt, nicht wahrhaben. Um seine Anstellung nicht zu gefährden, fälscht er seine Papiere und macht sich jünger. Er tut dies mit der Entschlossenheit und Überlegung eines Mannes, der seine letzte Chance wahrnimmt.

In Der Mann im Strom hat Siegfried Lenz einen Roman von suggestiver Einfachheit und verhalten-unheimlicher Spannung geschrieben; er hat ein Problem unserer Tage aufgegriffen; das Altwerden im Beruf, die Schwierigkeiten nach dem Zenit des Lebens. Dieses Buch ist Zeitdarstellung und Zeitkritik, ohne satirische Überschärfe und tendenziöse Vergröberung.

DTV

Weiterhin ist dazu anzumerken, dass mir die Handlung aus der zweiten Verfilmung (2006, mit Jan Fedder) zwar in groben Zügen schon bekannt war, allerdings bietet die Romanvorlage doch noch einiges mehr, weil sie auch ein Zeitdokument des deutschen Wirtschaftswunders nach dem Krieg ist – ein Aspekt, der bei der zweiten Verfilmung schon deshalb nicht mehr zum tragen kommt, als vom Autor selbst die Geschichte „modernisiert“ und im Drehbuch an die Jetzt-Zeit der Filmaufnahme angepasst wurde.

Insofern wäre es also durchaus spannend, auch die erste Verfilmung von 1958 (mit Hans Albers in der Hauptrolle) nochmal irgend wann zu sehen….

Bleibt – wie immer zum Schluss – noch meine persönliche Bewertung, die logsicherweise auch diesmal nur auf

lauten kann …..


Habt alle einen schönen Abend und eine gute Nacht – und natürlich:
Bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:


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- Eine Bemerkung zu “Der Mann im Strom – Roman

  1. Ich werde gleich mal sehen, was ich von Lenz in der Onleihe bekommen kann – ich habe es gerade gemacht, die Auswahl ist mehr als bescheiden.
    Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag

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