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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Picknick mit Bären – oder: Der Weg ist das Ziel

Guten Morgen zusammen!

Neulich lief er wieder im Fernsehen, einer meiner erklärten Lieblingsfilme:

Mit Robert Redford und Nick Nolte in den Hauptrollen
(Nach einem Buch von Bill Bryson)

Zugegeben, der Trailer ist etwas klamaukig – und auch der Film weicht in vielen Punkten von der doch um einiges nachdenklicheren, wenn auch nicht weniger unterhaltsamen Buchvorlage ab – aber trotzdem lohnt es sich, den Film nochmal in der Mediathek anzusehen, wo er noch für ein paar Tage aufrufbar ist.
Schon der wunderbaren Landschaftsaufnahmen wegen, die einen guten Eindruck vom Appaliachian Trail geben – mit 3500 Kilometern einem der längsten Wanderwege auf unserem Planeten

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Allerdings ist es weniger der Film, über den ich hier jetzt schreiben wollte, als vielmehr nochmal das Buch, das ich schon während meiner Reha angefangen habe, ein zweites Mal zu lesen – animiert durch eben jeden Trailer, der zufällig irgendwann in der Reha-Zeit im Fernseher lief:

Picknick mit Bären
Von Bill Bryson

War es doch ein guter Einstieg, nach mehr als einem halben Jahr des nicht-lesen-könnens und etlichen vergeblichen Versuchen wieder mal ein Buch von Anfang bis Ende durchzulesen ;-)

Wobei es zu diesem Buch an sich nichts weiter anzumerken gibt, als ich damals in meiner ersten Vorstellung schon dazu geschrieben habe, wohl aber zu meinen Gedanken, die ich beim Lesen hatte:
Denn (und das Thema taucht immer wieder mal in meinem Kopf auf – um so mehr, je weniger gut ich laufen kann) dabei kam wieder einmal die Sehnsucht in mir hoch, selbst und auf eigenen Füssen nochmal ein derartiges Erlebnis zu haben.
Egal, ob man es nun Pilgern nennt, ob auf dem Jakobsweg in Richtung Spanien oder auf dem Olafsweg in Norwegen oder wo(hin) auch immer… Wohl wissend, dass ich die Chance vermutlich kaum noch bekommen werde, wenn meine Fortbewegungsmöglichkeiten auf zwei Beinen sich weiter so entwickeln, wie es momentan scheint, nachdem ich während der Reha ohne Schmerzmittel kaum noch 150 Meter weit gekommen bin und einer der Pfleger meinte, ich solle es doch besser mal mit dem Rollator probieren, so unsicher wie ich auf den Beinen sei.

Und dennoch ist da dieser Wunsch in meinem Hinterkopf, es doch nochmal zu probieren, so schwierig das möglicherweise auch ist. Was zu allererst bedeutet, die Sache mit den Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen, um meinen Schmerzmittelverbrauch reduzieren zu können, der momentan schon ziemlich ausgereizt ist*.
Notfalls halt auch mit einer weiteren Operation, wenn die nur halbwegs Erfolg versprechen würde und mich diesem Ziel ein wenig näher bringen kann. Und dann natürlich auch wieder Training, Training, Training…. was muss, das muss.

Womit auch in diesem Punkt mal wieder der Weg das Ziel ist um später vielleicht auch andere Ziele wieder erreichen zu können.

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*) Bezüglich meiner Medikamente war ich gestern bei der Urlaubs-Vertretung meines Hausarztes, praktischerweise bei der Ärztin, die vor ein paar Wochen nach einigen Hin und Her auch meine Fäden gezogen hatte und mich deswegen schon kannte.
Wobei meine Hoffnung war, dass sie mir vielleicht Alternativen zum Novalgin aufzeigen könnte, das ich zur Zeit fast täglich in Maximal-Dosis brauche. Mit all den Nebenwirkungen, die das so mit sich bringt, wie etwa der bleiernen Müdigkeit, die sich meist am Nachmittag einstellt und mich zumindest genauso einschränkt wie die ständigen Rückenschmerzen.
Allerdings hätte ich mir diesen Arztbesuch auch schenken können.
Denn Alternativen gibt es dafür wohl nicht, es sei denn, ich würde dauerhaft zu Opiaten greifen wollen. Dann wäre ich zwar womöglich schmerzfreier, dürfte aber nicht mehr Auto oder Roller fahren. Und das wäre mindestens genauso einschränkend für mich wie es jetzt die Schmerzen sind.
Bleibt also abzuwarten, was bei meinem Orthopäden-Termin Anfang September herauskommt…


Dennoch:
Habt einen feinen Tag, ein zauberhaftes Wochenende und bliebt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der trotzdem ganz glücklich ist, wenigstens wieder lesen zu können :-)


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