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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Wie kann man nur….?

Tach zusammen!

Als Krankenpfleger, der seine Patienten zuhause besucht, macht man ja gelegentlich ähnliche Erfahrungen wie Briefträger:
Oft genug bringt man etwas mit: Zeitungen, Medikamente, Verbandsmaterialien und, ja: gelegentlich auch mal Rechnungen. Und zwangsläufig kommt man dabei auch mit den Haustieren seiner Patienten in Kontakt, jedenfalls solange die Tiere es nicht vorziehen, sich lieber solange unters Sofa zu verkriechen oder ihr Aquarium oder ihren Vogelbauer nicht zu verlassen. Allerdings trifft man dabei auch gelegentlich auf eine Problemgruppe, die ausgesprochen unangenehm ist:

Kleine , verzogene und meist widerwärtig kläffende Hunde, von ihren Besitzern/Besitzerinnen heiss und innig als Kindersatz geliebt und mit den Worten

„Der tut nichts, der will nur spielen“

charakterisiert, in Wahrheit aber ständig danach trachtend, einem zwischen den Füssen rumzulaufen, dem unerwünschten Eindringling in die Waden zu beissen oder gar die Hosen zu zerfetzen und sonstwie von der Arbeit abzuhalten. Kollegen konnten dazu jedenfalls einige Horrorstorys erzählen und ich hab die Erfahrung selbst auch mehrfach machen dürfen müssen, zum Glück ohne ernsthafte Verletzungen und Tollwutimpfungen.
Wobei – das ist ja nun eine alte Erkenntnis – auch hier das Problem immer am oberen Ende der Leine sass, meist gepaart mit absolutem Unverständnis, warum Menschen diese „Fusshupen“ nicht so gerne um sich haben, insbesondere nicht, wenn es gilt, auch noch konzentriert und dem Patienten gegenüber zugewandt einen Arbeitsauftrag zu erledigen…

Schliesslich sind wir Pflegekräfte nicht als Hundespielzeug gekommen, sondern, um – die Uhr im Nacken – unsere Arbeit zu verrichten. Und dazu zählt nun mal nicht, sich mit schleifchengeschmückten, wildgewordenen Sofakissen oder durchgeknallten, bösartigen Fellknäulen zu beschäftigen, deren Besitzer nicht in der Lage sind, ihrem Tier die Grenzen aufzuzeigen.

-_-_-_-

Gut, das ist für mich jetzt zwar Schnee von Gestern, weil ich mich dem dank regelmässiger Rentenzahlungen nun nicht mehr aussetzen muss – aber meine Abneigung gegen diese kleinen Kläffer sitzt (aufgrund der bei der Arbeit des öfteren gemachten Erfahrungen) trotzdem ziemlich tief und erfährt seit ein paar Wochen (seit es so warm geworden ist) wieder neue Nahrung, nachdem sich offenbar eine Nachbarin/ ein Nachbar in einem an unseren Innenhof grenzenden Haus ebenfalls so einen Dauerbeller angeschafft hat.

Jedenfalls beschallt das Gekläffe dieser Töle (oft sogar stundenlang, wenn Frauchen/Herrchen ihre/seine Brötchen verdienen ist oder abends ausgehen muss) die gesamte Nachbarschaft, ob die nun will oder nicht – und um so mehr, wenn das Viech auch noch ungehindert auf den Balkon kann und auf jede Regung in den anderen Wohnungen mit langanhaltendem Gejaule und Verbellen reagiert.
Was in mir, der ich das ja nun auch zwangsläufig mitbekomme (unsere Fenster sind bei warmen Wetter ja auch offen) inzwischen wahre Mordgelüste auslöst. Nicht dem armen Hund gegenüber, denn der kann ja nichts dafür, sondern an seiner/seinem Halterin/Halter, die/der ihn dieser Situation permanent aussetzt.

Artgerecht geht jedenfalls anders – und dass das Tier deswegen wohl eine ziemliche Macke hat, verwundert eigentlich nicht.

-_-_-_-

Was mich jetzt zur Frage führt, wie man nun konstruktiv damit umgehen könnte, nachdem Beschwerden bei unserem Vermieter bisher nicht von Erfolg gekrönt waren, weil ich bislang nicht rausbekommen konnte in welchem Haus und in welcher Wohnung sich dieses tägliche Drama abspielt?

(Hundehaltung ist bei uns nur dann erlaubt, wenn kein Nachbar davon gestört wird)

Wozu meine Liebste schon meinte, man müsse eigentlich mal den Tierschutz informieren. Aber auch dazu müsste man ja erst mal wissen, wer und wie und wo?
Und ausserdem würde ich ja tatsächlich lieber erst mal den direkten Weg gehen und mit dem Frauchen (oder Herrchen?) des Tieres reden und ihr/ihm vermitteln, dass es so ja nun nicht geht… auch wenn das an der Situation des armen, alleine gelassenen Hundes vermutlich nichts ändern würde, sondern allenfalls als schalldämpfende Massnahme taugen könnte…

Bleibt also nur, weitere Detektivarbeit zu leisten und damit hoffentlich irgendwann ans Ziel zu kommen.
Wie immer eine Lösung dann auch aussehen könnte. :scratch:

-_-_-_-

BTW.:
Dieses Schild hab ich vor ein paar Wochen am Eingang eines Hofcafes gesehen:

Die werden wohl gewusst haben, warum sie das aufgehängt haben :wacko:


Trotzdem:
Habt ein ruhiges und erholsames Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der beim besten Willen nicht begreifen kann, wieso man sich ein Tier anschafft und dann so schnöde damit umgeht…
Wie kann man nur?


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- 6 Bemerkungen zu “Wie kann man nur….?

  1. Der Hund tut mir leid. Er ist schließlich ein Rudeltier und sollte auf keinen Fall länger als 5 Stunden am Stück alleine gelassen werden. Der Hauptgrund, warum wir uns keinen wieder geholt hatten.
    Schade das du die Halter nicht ausfindig machen kannst.
    Als vor einigen Jahre gegenüber junge Leute mit kleinem Kind und Hund eingezogen waren, trat das gleiche Problem auf. Obwohl das Tier nur 2 – 3 Stunden am Stück alleine blieb.
    Ich sprach den Mann darauf an, der sich sehr bedankte. Denn selbst hatten sie von dem Verhalten nichts gemerkt und in der alten Wohnung war es auch nicht aufgetreten.
    Es stellte sich dann heraus, daß der Hund in seiner Bewachungsfunktion durch das Haus überfordert war. Künftig wurde ihm, durch das gezielte Schließen von Türen, nur ein reduzierter Verantwortungsbereich übergeben. Und das Problem war gelöst 🤩
    🌈😘😎

    1. Fünf Stunden????
      Bei dem Hund nebenan reicht eine Viertelstunde, um reichlich Terror zu machen…
      Das Gekläffe fängt nämlich dann schon an, wenn das obere Ende der Leine die Wohnungstür hinter sich zugemacht hat.

      Die Idee mit dem eingegrenzten Überwachungsbereich ist übrigens richtig gut….Muss ja auch nicht sein, dass das der Wauwau jederzeit auf den Balkon kann. DAS könnte ich ja mal vorschlagen, wenn ich weis, wo er wohnt :good:

  2. Falsch, lt. unserem Mietvertrag sind nicht mal unsere Katzen erlaubt. Das können wir aber geflissentlich ignorieren, weil solche Pauschalverbote schlicht unwirksam sind und somit nichtig.
    Mich nervt das Dauergekläffe auch, aber mir tut vor allem der Hund leid. Ich werde mal den Tierarzt interviewen, den ich fast jeden morgen treffe, wenn ich zur Arbeit fahre und er die Praxis aufschließt. Vielleicht hat er ja eine zündene Idee.

    1. Ja., Du hast Recht:
      Nicht erlaubt, sondern geduldet… so wurde uns damals bei der Mietvertragsunterzeichnung ja auch gesagt.
      Der Tierarzt könnte vielleicht wirklich helfen…. sahaunmermal

  3. Dauergebell würde mir auch auf die Nerven gehen. – Du kannst ihn zwar vom Balkon hören, aber leider nicht sehen, denn sonst wüsstest du ja, wo er beheimatet ist.
    Genau diese Rasse hat der Teilhaber von meinem Akustiker auch als Hund, den bringt er zweimal in der Woche mit zur Arbeit. Aber den habe ich noch nie bellen gehört, vielleicht kann der das gar nicht :-)
    Ich lasse mir immer ein Leckerli geben, so kennt er mich schon.

    1. Es ist genau wie Du es beschreibst.
      Wobei man das Gekläffe ja nicht nur auf dem Balkon hört, sondern in der ganzen Wohnung, wenn unserer Fenster zum Innenhof offen sind.
      Genau wie viele andere Geräusche aus den Nachbarwohnungen, die das Tier natürlich dann auch hört und auf die es reagiert.

      Ob Leckerlis aber in diesem Fall helfen?
      Das bezweifele ich.

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