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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Soll ich oder soll ich nicht?

Moin zusammen!

Wenn ich mal rüber gucke auf die Seite meiner Liebsten, dann sehe ich da als Neuestes einen Beitrag, der als „Über mich“ – Seite auch im Hauptmenue des Blog verlinkt ist. Einen Beitrag, der mir – ganz ehrlich – viel Respekt abnötigt, obwohl ich die Geschichten darin ja aus erster Hand kenne. Was da zu lesen ist, habe ich ja alles direkt miterlebt und auch die Entwicklung, die dahinter steht. :heart:

Weshalb ich auch ein wenig verwundert war, als ich vor ein paar Tagen von der Dame meines Herzens gebeten wurde, den Beitrag auch ins Menue einzubinden. Denn bisher hatte ich das immer für ziemlich unvorstellbar gehalten, dass meine Liebste sich so offen und so komprimiert an einer Stelle im Netz zeigt, obschon natürlich ein grosser Teil dieser Informationen schon vorher hier und da angeklungen sind und zumindest viele der Stammleser unserer Blogs sie auch kennen.
Insofern war das jetzt also ein konsequenter Schritt, das alles mal zusammenzufassen und an einer einzigen Stelle zu präsentieren.
Und ich finde es gut so!
Zumal es sich durchaus mit einer Intention deckt, die ich auch immer mal wieder gedanklich auf der Tagesordnung hatte:

Denn auch ich blogge ja schon lange und habe auch an vielen Stellen im Netz schon über Detail aus meinem Leben geschrieben – manchmal offen, manchmal in Andeutungen – aber das alles noch nie konsequent an einer Stelle gebündelt, obwohl der Gedanke daran schon öfter im Raum stand.

Nicht, weil ich das nicht in Worte hätte fassen können, sondern wohl eher aus der Scheu heraus, dass dabei auch Dinge auftauchen könnten, die ich nicht so gerne in der Öffentlichkeit wüsste. Schon weil sich manches in so einem bloggerischen Lebenslauf eben auch aus Ereignissen ergibt (und sich auch nur daraus erklären würde), die für mein „Hier und Jetzt“ zwar eine massgebliche Grundlage bilden, die ich aber in den letzten Jahren immer bewusst ausgeklammert habe, weil sie auch mit Menschen zu tun haben, die zwar zu meinem vorherigen Leben gehören, aber in meinem „Jetzt“ eben keine Rolle mehr spielen, ausser in gelegentlichen Phasen von nostalgisch angehauchten Novembergedanken…

Wobei ich natürlich auch nicht weis, wer hier alle still und heimlich mitliest

Und genau daran bin ich bisher jedesmal auch gescheitert, wenn ich einen Versuch in dieser Richtung unternommen habe. Zumal eine „Geschichtsschreibung meines Bloggerlebens“ ja definitiv nicht erst 2007/2008 beginnen müsste, sondern erste Vorstufen dazu schon viel eher entstanden sind, irgendwann Mitte/Ende der 1990er Jahre, kurz nach meinem ersten Kontakt mit dem Internet.
Damals beginnend mit privaten Mailing-Groups, später in mehr oder weniger offenen Foren und 2003 mit einem ersten Blog auf eigenem Webspace, alle auch aus dem Wunsch heraus, bestimmte persönliche Ereignisse (und daraus resultierende Probleme) mit Menschen ausserhalb meines ganz persönlichen Umfeldes heraus teilen und darüber auch gelegentlich neue Impulse und Denkanstösse zu bekommen.

(Wobei mir gerade auffällt, dass es so wie im letzten Absatz vielleicht doch funktionieren könnte)

Jedenfalls hat mich das bisher auch immer abgeschreckt, eine „Über mich“ Seite zu verfassen, obwohl es genau diese Seiten sind , die ich selbst fast immer zuerst ansteuere, wenn ich einen neuen, mich ansprechenden Blog entdecke. Weil mich interessiert, wer da schreibt und auch, welche Geschichte sich hinter dem Schreibbedürfnis des Blogschreibers verbirgt.

Wobei ich manchmal tatsächlich staune, was sich da auftut. Ein Seelenstriptease ist nichts dagegen… :wacko:

Und so kann ich natürlich auch meine Leser verstehen, wenn sie wissen wollen, wer sich hinter „dem Wilhelm“ verbirgt, was das für ein Mensch ist, der hier schreibt und sich in manchen Dingen sehr offen, in anderen aber auch sehr zugeknöpft zeigt, ja sogar seinen wirklichem Rufnamen hinter einem Namen verbirgt, der zwar auch in seinem Ausweis steht, aber im realen Leben ausser bei irgendwelchen mehr oder weniger erfreulichen Amtshandlungen nie benutzt wurde….

Mag sein, dass ich daran jetzt doch etwas ändere. Da muss ich jetzt halt noch mal ein wenig drauf rum denken…..
Immerhin ist meine Liebste ja schon mit einem guten Beispiel vorangegangen :heart:


Aber wie auch immer:
Habt einen feinen Tag mit guten Ideen und Gedanken – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der das jetzt vermutlich noch ein, zwei mal überschlafen wird, obwohl der Text für eine „Über mich“ im Kopf schon langsam Gestalt anzunehmen beginnt.
Aber : So bin ich halt – Ich kann nichts dafür B-)


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- 6 Bemerkungen zu “Soll ich oder soll ich nicht?

  1. Ich habe mich schon sehr zurück gehalten. Zu einigen Abschnitten gäbe es viel zu schreiben, aber erstens sprengt das den Rahmen, zweitens wäre mir das doch zu viel intimes für das www und drittens will das überhaupt jemand lesen?
    Es ist ein grober Abriss, der ein bisschen das beschreiben soll, was mich ausmacht. Ob mir das gelungen ist, weiß ich nicht mal.

  2. Birtes „Über mich“ ist schon sehr sehr ausführlich und ist detaillierter als die meisten Über-mich-Seiten, die ich kenne. – Meine ist ja jetzt schon ziemlich alt – fast aus der Zeit, als ich mit Bloggen anfing, also so um 2010 herum. – Vielleicht sollte ich da mal ein bisschen was nachbessern.
    Mach, wie du denkst – aber es ist wohl meist so, dass man bei neuen Blogs zuerst auf die „Über-Seite“ guckt.

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