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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Hamburg meine Perle

Moin zusammen!

So, nun ist aber Schluss mit dem Mist, der Thema in meinen letzten Postings war und damit auch Zeit, wieder zum Alltag zurückzukehren, wie ich ihn mir eigentlich in meinen Blogs vorstelle.

-_-_-_-

Also mal ein Themenwechsel, verbunden mit einem Zeitsprung ins Jahr 2006, in das Jahr, das für mich ziemlich übel begann und mich über einige recht krumme und dennoch wundersame Pfade hierher gebracht hat, wo ich jetzt bin:

Angefangen hatte es in Lübeck mit einer zerbrochenen Beziehung und ohne jeden Plan, wie es nun weitergehen könnte, weiter gings mit einer Zwischenstation in Bielefeld, meiner alten Heimat, in der ich mich ganz und gar nicht mehr heimisch fühlte und dann kam ein Sommer, der für mich einer der schönsten meines Lebens war:
Frisch verliebt und Hand in Hand (bzw. gemeinsam auf einem alten Motorroller) mit der wunderbaren Frau Hamburg erkundend, die seither die Frau meines Lebens ist. Damals bei unseren ersten Treffen noch ohne Vorstellung, wie ein gemeinsames Leben aussehen könnte, aber mit jedem gemeinsamen Tag sicherer, dass wir uns ein Leben ohne einander nicht mehr vorstellen könnten, auch wenn ich zwischendurch immer mal wieder kurz zurück nach Bielefeld musste, um Termine beim Amt aller Ämter wahrzunehmen, das damals meinen Lebensunterhalt finanzierte…

Wenn die gewusst hätten, wo ich mich zwischen diesen Terminen rumgetrieben habe – ohauaha :wacko:

Aber wir hatten ja Glück in diesem Sommer. Nicht nur, weil das Amt der Ämter nichts mitbekommen hat (oder besser gesagt fast nichts), sondern auch, weil zunächst meine Liebste und kurz darauf auch ich neue Jobs in dieser Stadt gefunden haben, die zur Basis dessen wurden, was bis heute Bestand hat und nun mein Leben ausmacht:
Weil ich deswegen mit amtlichem Segen vom ungeliebten Teutoburger Wald in unsere gemeinsame Zukunft an der Elbe umsiedeln durfte und genau seit heute vor siebzehn Jahren auch amtlich gemeldet Einwohner dieser Stadt bin.

Allerdings nicht, ohne dass mir das Amt der Ämter nicht doch noch kurz vor Schluss einen Knüppel zwischen die Beine geworfen hätte:
Denn als ich mich ganz offiziell abmelden wollte gabs noch einen ordentlichen Rüffel, weil ich (vorgeblich zwecks Jobsuche) in Hamburg war, ohne dass ich mich abgemeldet und man mir das genehmigt hätte. Zwei Tage Sperre der Leistungen inklusive :-(
Aber immerhin: meinen Umzug haben sie mir dann doch noch bezahlt, weil er ja der Arbeitsaufnahme diente….

Und so werde ich auch den Tag meines Umzuges nicht vergessen, der „ausnahmsweise“ schon am Freitag vorher stattfinden durfte (der erste Oktober 2006 war genau wie in diesem Jahr ein Sonntag):
Morgens erst noch zum Amt, die Bescheinigung für meinen Mietwagen holen, Mittags zum Autoverleiher, anschliessend packen und nachmittags um drei auf die Autobahn Richtung Norden – voller Vorfreude auf unser Wiedersehen und das was die Zukunft bringen würde – und in Dauerschleife immer die gleiche Musik aus dem CD-Player:

Lotto King Karl – Hamburg meine Perle

Wobei es mir besonders der Refrain angetan hatte, der sich damals schon ziemlich richtig für mich anfühlte und sich im Folgenden ja auch vollkommen bewahrheitet hat:

Oh, Hamburg meine Perle
Du wunderschöne Stadt
Du bist mein Zuhaus, du bist mein Leben
Du bist die Stadt auf die ich kann

Songtexte.com

Und damit wurde diese Lied für mich im Rückblick zum Teil des Soundtracks dieses wunderschönen Sommers im Jahr 2006, das wunderbarerweise ganz anders endete als es begonnen hatte:
Mit Plänen für die Zukunft und gemeinsamen Zielen und damit, dass wir – inzwischen auch mit neuer gemeinsamer Wohnung – kurz davor waren, unseren Bund füs Leben auch amtlich zu besiegeln. Denn fünf Tage nach dem Jahreswechsel war es dann ja soweit, dass ich zum Herrn Momo wurde :-)

Selbstbildnis auf der Elphi mit Blick über die Elbe auf unsere Insel – entstanden 2017

Und ja, es ist wirklich so:
Meine Liebste und diese Stadt sind seither mein Zuhause und mein Leben

das bin ich, das ist mein Leben, das ist die Stadt auf die ich kann

Ebenda

und alles was vorher war (mein altes Leben) schwingt zwar manchmal noch mit, ist aber sicher nichts, wohin ich nochmal zurückkehren möchte…


Habt noch einen feine Restsonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der inzwischen nicht mehr nur ein verliebter Beutehanseat , sondern auch ein überzeugter Hamburger ist….


-1110-

- 10 Bemerkungen zu “Hamburg meine Perle

    1. Getrickst haben wir gar nicht so viel. Martin hatte seine Zeit in HH sogar ordnungsgemäß gemeldet. Er war dann allerdings zwecks Vertragsunterzeichnung zwei Tage länger geblieben und obwohl er sich damit vom Amt abmelden konnte, fiel denen nix besseres ein, als ihm die Leistung zu kürzen.
      Übrigens haben sie ihm, als er sich mit dem Wunsch, vorrangig nach Hamburg vermittelt zu werden, weil er dort zu heiraten gedenke, plötzlich Angebote in Berlin und sonstwo geschickt. Das Amt der Ämter :negative: :wacko:

      1. Naja, so ganz legal war es aber trotzdem nicht, weil ich mich beim ersten Besuch gar nicht abgemeldet hatte und beim zweiten tatsächlich nur für eine Woche aber schlussendlich doch vier Wochen weg war :-)

  1. 17 Jahre schon…. was haben manche damals geunkt, das könne nie gut gehen, weil wir uns erst so kurz kannten, bevor wir Nägel mit Köpfen gemacht haben.

    1. Tja…
      Aber auf die „Manchen“ kam es ja auch nicht an, sondern auf das, was wir für gut und richtige befunden haben. Und die lange Zeit seither zeigt ja auch, dass wir Recht hatten :heart:

  2. Das Amt der Ämter schickt auch gerne Einladungen zu Vorstellgesprächen, für Zeiträume, in denen der Arbeitssuchende sich ordnungsgemäß abgemeldet hat 😱

    Gut das du diese Zeit hinter dich gebracht hast und jetzt deine Birte hast :heart:

    🌈😘😎

    1. Auch das habe ich erlebt, obschon die mich ansonsten damals weitgehend in Ruhe gelassen haben. Bis auf die Idee, ich solle mich in Berlin vorstellen, die sie mir zum guten Schluss noch präsentierten, obwohl ich denen vorher schon mitgeteilt hatte, dass ich vor allem Stellenangebote aus Hamburg wollte…

      Und als ich dann den Job ganz ohne ihre Hilfe gefunden hatte, sollte ich der Sachbearbeiterin noch unterschreiben, dass diese Stelle mir von Ihr vermittelt worden sei. Das hab ich natürlich verweigert und als kleine Rache von ihr rückwirkend noch die Sperre aufs Auge gedrückt bekommen…

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