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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Danke fürs Danke sagen

Einen schönen Wochenstart Euch allen!

Nein, Deutschland braucht sie wohl nicht mehr:
Denn die FDP, zu Zeiten ihrer grossen Vordenker wie Hans-Dietrich Genscher oder Gerhard Baum nicht nur Zünglein an der Waage, sondern auch eine stabile dritte und mitgestaltende Säule westdeutscher Demokratie, hat offensichtlich abgewirtschaftet – und kann mit ihrer engstirnigen Klientelpolitik und der Blockadehaltung umweltgerechter und sozialverantwortlicher Politik gegenüber gerade eben noch ein Prozent der Wähler erreichen. Übrigens ähnlich wie die Tierschutzpartei, die sich in Sachsen und Thüringen etwa auf dem gleichen Niveau der Wählergunst befindet.

Und daran wird vermutlich auch nichts mehr zu retten sein bis zur nächsten Bundestagswahl, auch wenn man in die Ergebnisse von Thüringen und Sachsen mit einpreisen muss, das die Gelben dort ohnehin keine guten Voraussetzungen hatten .
Waren sie doch in Sachsen schon vorher in der ausserparlamentarischen Opposition und gab es in Thüringen die Geschichte mit dem Kurzzeit-Minister-Präsidenten Kemmerich, der sich mit den Stimmen der Kackblauen ins Amt wählen lies und schon ein paar Tage später (auch auf Druck der Bundespartei) wieder zurücktreten musste.

Was dennoch nichts daran ändert, dass es eine erhebliche Mitschuld der Bundespartei am katastrophalen Abschneiden der FDP in Sachsen und Thüringen gibt:
Die von ihr ausgehenden ständigen Zerreissproben der Ampel-Koalition in Berlin finden in Dresden und in Erfurt natürlich auch ihren Nachhall und werden sicher auch bei der Landtagswahl in Brandenburg (in drei Wochen) und in Hamburg (im März ’25) eine Rolle spielen, wobei die FDP bei den letzten Wahlen in Brandenburg ohnehin schon unter der 5%-Grenze lag und in der Hamburger Bürgerschaft aktuell nur deshalb vertreten ist, weil eine ihrer Kandidatinnen vor vier Jahren überraschend ein Direktmandat gewonnen hatte.

Immerhin bedankt man sich jetzt ganz artig für die riesige Watsche vom gestrigen Abend:

Screenshot der FDP-Startseite von gestern Abend

Wobei ich aber stark bezweifele, ob dieser Dank von Wählerseite aus erwidert wird.

Denn die guten Ergebnisse für die randständigen Parteien von Adolf Höckel und Putin-Freundin Wagenknecht dürften wenigstens zum Teil ja auch dem Gebaren der Bundes-FDP geschuldet sein. Auch wenn man jetzt nur spekulieren kann, wie die Ergebnisse gewesen wären, wenn die Ampel-Koalition von Anfang an besser und geräuschloser zusammen gearbeitet und sich damit mehr Respekt bei den Wählern erarbeitet hätte. Womöglich hätten dann vielleicht auch die Ergebnisse für die SPD und die Grünen in beiden Ländern besser ausgesehen, die nun unverkennbar von den Liberalen mit in den Abgrund gerissen werden.
Sehr zur Freude des Quertreibers von der CDU und des Bayerischen Landesfürsten übrigens , der nun auch so langsam seinen Hut für eine Kanzlerkandidatur in den Ring wirft.

Also steht wohl zu erwarten, dass die Zeit bis zur Bundestagswahl auch weiter von politischen Grabenkämpfen bestimmt sein wird (falls die Ampel überhaupt noch so lange durchhält):
Innerhalb der Koalition sowieso, wo man sich jetzt wechselseitig wieder mal den schwarzen Peter zuschieben wird (Herr Kubiki hat gestern abend schon kurz nach Bekanntgabe der ersten Prognosen das Ende der Ampel eingefordert) – und von aussen kommend durch eine Union, deren bornierte Führer die Zeichen der Zeit nicht erkennen wollen und womöglich auch noch um die Kanzelerkandidatur streiten, während die Faschisten und Putinisten durch die gestrigen Wahlsiege beflügelt weiter an der Demontage unserer Demokratie arbeiten.
Wobei es mir nur noch als Frage der Zeit erscheint, bis ganz links aussen und ganz rechts aussen sich zur Zusammenarbeit bereit finden werden – was angesichts schon jetzt deckungsgleicher Argumente in einigen Teilbereichen auch nicht mehr so ganz unwahrscheinlich ist.

Keine guten Zeiten also, die uns nun bevorstehen..


Trotzdem:
Bleibt gesund und behütet und habt eine angenehme Woche!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich mal wieder Gedanken übers Auswandern macht… scratch:


-1200-

- 4 Bemerkungen zu “Danke fürs Danke sagen

  1. Wie nicht anders zu erwarten, gibt es schon eine Person aus der CDU, die sich in Thüringen für Gespräche mit der AfD auspricht: Die frühere Landrätin und Neu-Delegierte Schweinsburg. Es sei nicht das erste Mal, dass sie sich in diese Richtung äussert.

    1. Das bleibt auf jeden Fall noch spannend – zumal die CDU ja auch mit der BSW fremdelt und überhaupt noch nicht absehbar ist, was dabei raus kommt.
      In dem Zusammenhang dürfte die Zentrierung der BSW auf die Namensgeberin vermutlich auch kaum hilfreich sein, die ja noch linker ist als die Linke..

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