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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Licht am Ende des Tunnels

Guten Tag auch!

Wie es scheint, wird es nach der Aneurismen-OP und der Reha wohl bald schon wieder ein paar Tage geben, an denen ich aushäusig schlafen muss und ggf. daran anschliessend nochmal eine Anschlussheilbehandlung :-(

Denn Muckibude (und Schmerzmittel) wie vor drei Jahren werden wohl diesmal nicht mehr reichen, um der Rückenprobleme Herr zu werden, an denen ich jetzt schon wieder seit vor Weihnachten herum laboriere. Meinte jedenfalls die Orthopädin, bei der ich gestern endlich einen Termin hatte, nachdem ich der Operation an meinen Gefässen wegen den Termin canceln musste, den ich eigentlich schon Anfang Mai bei ihr gehabt hätte und durch meine Reha und Urlaubzeiten vorher kein Ersatztermin möglich war.

Aber nun hat es ja geklappt – endlich. Und nach dem längeren Gespräch sehe ich auch wieder Licht am Ende des Tunnels von Schmerzbeschwerden, in dem ich jetzt seit fast einem dreiviertel Jahr herum tappe – gut beschrieben in diesem Zitat:

Die klassische spinale Stenose äussert sich in Schmerzen in einem oder beiden Beinen, die nach einer bestimmten Gehstrecke oder Zeit im Stehen auftreten. Der Mediziner spricht von einer neurogenen Claudicatio oder auch Claudicatio spinalis. Die Beinschmerzen können von Rückenschmerzen begleitet sein. Typisch ist die Besserung der Schmerzen beim Sitzen, Liegen oder Radfahren, aber nicht allein durch Stehenbleiben. Darin unterscheidet sich die Claudicatio spinalis von der Claudicatio intermittens. Erleichterung verschafft auch das Vornüberbeugen, wie zum Beispiel beim Auflehnen auf einen Einkaufswagen. Es gibt Patienten, die in jeder Körperlage bei gestrecktem Rücken Schmerzen im Bein verspüren, da eine Streckung der Wirbelsäule den Innendurchmesser des Wirbelkanals verkleinert, während eine Beugung ihn vergrössert. Radfahren ist daher meist problemlos möglich. Die typische Claudicatio spinalis tritt allerdings bei 30 % der Patienten nicht auf. Hier treten vielmehr Beschwerden vom Ischias-Typ auf oder Parästhesien wie Beinkribbeln, Wadenkrämpfe, Schwäche im Bein sowie Schmerzen in Ruhestellung.

Inselspital Bern

Wobei ich wohl zu den 30 % gehöre, bei denen die Beschwerden sich eher Ischas-artig äussern, will sagen: beidseitig in die Beine ausstrahlen. Was zusammen mit meinen Durchblutungsstörungen teilweise zu einem äussert fatalen Mischbild führt, weil ich ja deswegen zusätzlich auch noch eine Claudicatio intermittens mein eigen nenne.
Beides zusammen führt jedenfalls dazu, dass sich meine schmerzfreie Gehstrecke deutlich auf unter hundert Meter reduziert hat (weshalb ich vieles in der Reha gar nicht mitmachen konnte) und ich manchmal (vor allem morgens) ohne Schmerzmittel nicht mal die zehn Meter unseres Flurs lang laufen kann, ohne Möbel und Wände zum Abstützen zu verwenden.
Frappant deshalb auch die spontane Verbesserung, als ich neulich das erste mal am Rollator unterwegs war und mich (ähnlich wie beim im Zitat beschriebenen, mir ebenfalls sehr bekannt vorkommenden Einkaufswagen-Phänomen) erstaunlich gut von A nach B bewegen konnte. Denn da waren selbst auf unebenen Gelände plötzlich mehr als dreihundert Meter ohne schmerzbedingte (vom Rücken her kommende) Pausen möglich – und ich hatte durchaus den Eindruck, das da noch Steigerungen möglich sind. Dennoch ist der Rollator natürlich keine Dauerlösung ( weil es eben auch viele Bereiche gibt, wo ich ihn nicht benutzen kann), genauso wenig wie die exorbitanten Dosen an Schmerzmitteln, die ich teilweise inhaliert habe.

Somit ist auch klar, dass es wirklich Zeit ist, das Problem mal bei der Wurzel zu packen, denn anders wird dem Verschleiss meiner Wirbelsäule wohl nicht mehr beizukommen sein:

Eine spinale Stenose oder auch Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule ist eine häufige Ursache für Gehbeschwerden von älteren Menschen und wird von Ärzten leicht übersehen. Durch eine Verengung des Wirbelkanals kommt es zu einer Einschnürung der dort verlaufenden Nerven. Typische Symptome sind Schmerzen, Schwäche oder Gefühlsstörungen in einem oder beiden Beinen, die nach wenigen Minuten Gehen auftreten und zu schweren Einschränkungen bei den Betroffenen führen können. Studien zeigen, dass eine Operation besser hilft als eine konservative Behandlung. Die Operation der Wahl ist die mikrochirurgische Entfernung des überschüssigen Gewebes mit Befreiung der eingeengten Nerven. Der Eingriff zeigt sofortige Wirkung, hat eine niedrige Komplikationsrate und führt bei 8 von 10 Patienten zu einer deutlichen langfristigen Besserung.

Inselspital Bern

So hat es mir meine Ärztin gestern auch erklärt.
Und wenn schon Operation, denn nach minimal-invasiver Methode, weil damit die besten Ergebnisse erzielt werden und ( anders als bei einer offenen Rücken-Operation )umliegende Muskeln und Bandapparate des Rückens damit nicht geschädigt werden (wie man auch auf der Website nachlesen kann, von der die Zitate stammen: Inselspital Bern) sowie eine sofortige Mobilisation möglich ist.

Womit meine Vorbehalte gegen eine weitere Operation (langsam näher mich mich alles in allem, die letzten Jahre zusammengenommen schon meinem silbernen Operations-Jubiläum) zwar auch gestern mittag noch nicht so ganz vom Tisch waren (die Ärztin hatte mir ja damals bei meiner ersten Vorstellung schon geraten, diesen Weg zu gehen), ich aber trotzdem zugestimmt habe, mir in dem Krankenhaus, was hier in Hamburg nach dieser Methode operiert, mal eine Zweitmeinung zu holen – und den gestrigen Nachmittag damit zugebracht habe, mich erst mal über das Was und das Wie schlau zu lesen.

Aber was muss, das muss wohl – und alles ist besser, als mich weiter so rum zu quälen wie in den letzten Monaten. Und deshalb hat sich meine Motivation für den Termin wegen der Zweitmeinung inzwischen auch schon deutlich geändert – hin zur Frage ob und wann mein Rücken operiert werden kann.

Hoffentlich möglichst schnell…..


Wie immer:
Bleibt gesund und behütet und habt ein schönes Wochenende!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der nun vermutlich endlich einen Schritt weiter gekommen ist…


-1201-

Danke fürs Danke sagen

Einen schönen Wochenstart Euch allen!

Nein, Deutschland braucht sie wohl nicht mehr:
Denn die FDP, zu Zeiten ihrer grossen Vordenker wie Hans-Dietrich Genscher oder Gerhard Baum nicht nur Zünglein an der Waage, sondern auch eine stabile dritte und mitgestaltende Säule westdeutscher Demokratie, hat offensichtlich abgewirtschaftet – und kann mit ihrer engstirnigen Klientelpolitik und der Blockadehaltung umweltgerechter und sozialverantwortlicher Politik gegenüber gerade eben noch ein Prozent der Wähler erreichen. Übrigens ähnlich wie die Tierschutzpartei, die sich in Sachsen und Thüringen etwa auf dem gleichen Niveau der Wählergunst befindet.

Und daran wird vermutlich auch nichts mehr zu retten sein bis zur nächsten Bundestagswahl, auch wenn man in die Ergebnisse von Thüringen und Sachsen mit einpreisen muss, das die Gelben dort ohnehin keine guten Voraussetzungen hatten .
Waren sie doch in Sachsen schon vorher in der ausserparlamentarischen Opposition und gab es in Thüringen die Geschichte mit dem Kurzzeit-Minister-Präsidenten Kemmerich, der sich mit den Stimmen der Kackblauen ins Amt wählen lies und schon ein paar Tage später (auch auf Druck der Bundespartei) wieder zurücktreten musste.

Was dennoch nichts daran ändert, dass es eine erhebliche Mitschuld der Bundespartei am katastrophalen Abschneiden der FDP in Sachsen und Thüringen gibt:
Die von ihr ausgehenden ständigen Zerreissproben der Ampel-Koalition in Berlin finden in Dresden und in Erfurt natürlich auch ihren Nachhall und werden sicher auch bei der Landtagswahl in Brandenburg (in drei Wochen) und in Hamburg (im März ’25) eine Rolle spielen, wobei die FDP bei den letzten Wahlen in Brandenburg ohnehin schon unter der 5%-Grenze lag und in der Hamburger Bürgerschaft aktuell nur deshalb vertreten ist, weil eine ihrer Kandidatinnen vor vier Jahren überraschend ein Direktmandat gewonnen hatte.

Immerhin bedankt man sich jetzt ganz artig für die riesige Watsche vom gestrigen Abend:

Screenshot der FDP-Startseite von gestern Abend

Wobei ich aber stark bezweifele, ob dieser Dank von Wählerseite aus erwidert wird.

Denn die guten Ergebnisse für die randständigen Parteien von Adolf Höckel und Putin-Freundin Wagenknecht dürften wenigstens zum Teil ja auch dem Gebaren der Bundes-FDP geschuldet sein. Auch wenn man jetzt nur spekulieren kann, wie die Ergebnisse gewesen wären, wenn die Ampel-Koalition von Anfang an besser und geräuschloser zusammen gearbeitet und sich damit mehr Respekt bei den Wählern erarbeitet hätte. Womöglich hätten dann vielleicht auch die Ergebnisse für die SPD und die Grünen in beiden Ländern besser ausgesehen, die nun unverkennbar von den Liberalen mit in den Abgrund gerissen werden.
Sehr zur Freude des Quertreibers von der CDU und des Bayerischen Landesfürsten übrigens , der nun auch so langsam seinen Hut für eine Kanzlerkandidatur in den Ring wirft.

Also steht wohl zu erwarten, dass die Zeit bis zur Bundestagswahl auch weiter von politischen Grabenkämpfen bestimmt sein wird (falls die Ampel überhaupt noch so lange durchhält):
Innerhalb der Koalition sowieso, wo man sich jetzt wechselseitig wieder mal den schwarzen Peter zuschieben wird (Herr Kubiki hat gestern abend schon kurz nach Bekanntgabe der ersten Prognosen das Ende der Ampel eingefordert) – und von aussen kommend durch eine Union, deren bornierte Führer die Zeichen der Zeit nicht erkennen wollen und womöglich auch noch um die Kanzelerkandidatur streiten, während die Faschisten und Putinisten durch die gestrigen Wahlsiege beflügelt weiter an der Demontage unserer Demokratie arbeiten.
Wobei es mir nur noch als Frage der Zeit erscheint, bis ganz links aussen und ganz rechts aussen sich zur Zusammenarbeit bereit finden werden – was angesichts schon jetzt deckungsgleicher Argumente in einigen Teilbereichen auch nicht mehr so ganz unwahrscheinlich ist.

Keine guten Zeiten also, die uns nun bevorstehen..


Trotzdem:
Bleibt gesund und behütet und habt eine angenehme Woche!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich mal wieder Gedanken übers Auswandern macht… scratch:


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