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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Drei mal Drei und mehr

Mahlzeit allerseits!

Aller guten Dinge sind drei, so sagt man doch?
Allerdings für mich bis gestern wohl eher nicht, soweit es sich dabei um die drei Etagen unseres Treppenhauses handelte, die ich zu bewältigen habe, wenn ich das Haus verlasse und wieder zurück in die Wohnung will.
Denn damit gab es ja bekanntlich einige Probleme im Zusammenhang mit meinen Rückenproblemen und dem Krankenhausaufenthalt, die in der Summe dazu führten, dass ich jetzt wochenlang die Welt da draussen nur vom Küchenfenster aus begucken konnte.

Aber das ist nun wohl Geschichte, nachdem ich in den Tagen davor eifrig trainiert habe und es vorgestern das erste Mal geschafft hatte, wieder drei Etagen am Stück zu bewältigen – und sich das gestern gleich im ersten Versuch problemlos reproduzieren lies.

Sicherheitshalber zwei runter, drei hoch und eine wieder runter, ausgehend von unserer Wohnungstür, um das Risiko zu minimieren, falls die Kraft doch nicht so ganz reicht.

Grund genug also, bei der zweiten Trainingseinheit etwas mutiger zu werden und den Weg ganz runter bis zum (leeren) Briefkasten zu wagen und im dritten Versuch sogar schon mal ein paar Schritte vor die Haustür zu versuchen, bzw. zu unserem Auto, wo schon seit Wochen ein Bremslicht darauf wartete, repariert zu werden.

Wo ich doch schon mal unten war, konnte ich schliesslich auch gleich was sinnvolles machen und bei der Gelegenheit das kaputte Birnchen ersetzen – nebenbei bemerkt ein Kinderspiel, wenn man weiss, wie es geht, weil man dazu nicht mal Werkzeug braucht. B-)

Und selbst danach ging es ganz gut wieder rauf, wenn auch (was ich jetzt nicht schlimm fand) mit einer kleinen Pause im zweiten Stock.
Womit zumindest ein Ziel für diese Woche schon einige Tage eher erreicht ist, als ich mir das vorgestellt hatte – auch wenn es sicher noch ein paar Trainingseinheiten mehr braucht, bis ich auch wieder Einkäufe hoch tragen kann.
Aber das muss ich nun auch nicht übers Knie brechen, zumal ja auch noch auf der Agenda für die kommenden Tage steht, meinen Aktionsradius noch mehr zu erweitern und Frau Honda aus ihrem Dornröschenschlaf zu befreien, die sich nun schon seit Wochen die Reifen platt steht….

Dank weitgehender Schmerzmittelfreiheit traue ich mir inzwischen die aktive Teilnahme am Strassenverkehr ja auch wieder zu.

Schaunmeralsomal, was die Woche noch so bringt….

-_-_-_-

Bleibt noch eine Sache zu erwähnen, die auch ganz positiv ist:

Jetzt, nach gut sechs Wochen, zeigt endlich auch mein Antidepressivum seine volle Wirkung.
Aus der Talsohle bin ich also auf jeden Fall schon mal raus – und ich merke selbst, dass ich auch wieder mehr an Energie und Durchhaltevermögen habe, um Dinge anzugehen, die mir in der Zeit vor dem Krankenhaus mächtig schwer gefallen sind. Wobei auch kleine Rückschritte oder Hänger kein Drama mehr bedeuten wie noch vor ein paar Wochen.
Mein Treppentraining (samt des damit verbundenen an die eigenen Grenzen zu gehen) zeigt mir das überdeutlich – wie auch, dass ich mehr und mehr die Lust am Bloggen und selbst am Lesen zurück gewinne, die mir lange Zeit abhanden gekommen war. Denn damit zeigt sich halt auch, dass es um mein Konzentrationsvermögen wieder besser bestellt ist

Und sogar die Rhea hängt nicht wie ein Damoklesschwert über mir – im Gegenteil:
Inzwischen ist sie kein notwendiges Übel mehr für mich( wie noch vor zwei Wochen), sondern eher ein Anlass zu freudiger Erwartung, weil ich da sicher noch mehr an Selbstvertrauen und körperlicher Fitness zurück gewinnen kann…. weit über das hinaus, was ich jetzt schon alleine geschafft habe.
Noch zwei Wochen bis dahin…..

Wobei ich auch die einzige (und nicht wirklich negative) Nebenwirkung nicht unerwähnt lassen möchte:
Ich schlafe jetzt deutlich besser und mehr als sonst, komme aber meist auch nicht vor zehn aus den Federn. Dann allerdings ohne die morgendliche Anlaufschwierigkeiten, die ich vorher immer hatte – und ohne erst lange rumdröseln zu müssen, bevor ich irgendwas angehen kann.
Insofern kann ich damit auch gerade ganz gut leben – wohl wissend, dass das eigentlich kein Dauerzustand bleiben kann und ich in der Reha wieder deutlich eher aufstehen muss :wacko:
Aber bis dahin kann ich diese Nebenwirkung doch noch ganz gut geniesssen, oder nicht?


Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

Der Euch allen auch heute das wünscht, was er Euch immer wünscht… und nun erstmal eine weitere Runde auf der Treppe dreht


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