– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Hinter verschlossenen Türen

Guten Abend in die Runde:

Wenn man von Norden aus den Blick nach Süden richtet, dann fällt momentan vor allem Eines auf:

Dass offenbar gerade nichts so heiss gegessen werden soll, wie es vor 35 Jahren von einem „frustierten“ Teenager in Form einer „überspitzen Satire“ gekocht wurde.
Oder eben von seinem Bruder, der ihm im Zusammenhang damit nach kurzer Bedenkzeit von nur knapp zwei Tagen hilfreich zur Seite springen wollte, indem er alle Schuld auf sich nahm und nochmal einen weiteren Tag später nachschob, dass der vermeintliche Missetäter (seines Zeichens immerhin noch Bayerischer Minister in Amt und Würden) ihm wohl seinerseits damals habe den Allerwertesten retten wollen, indem er sich die Nazipamphlete wieder einzusammeln bemühte und dabei dann erwischt worden sei.
Möglicherweise, vielleicht, eventuell….?

Tatsächlich könnte es vielleicht sogar so gewesen sein, aber so ganz genau, könne er, der sich nun revanchierende Bruder sich halt auch nicht mehr daran erinnern…
Oder es war eben auch nicht so.
Wer ausser den beiden Brüdern weiss das schon?
Zumal ja beide Brüder offenbar als Mittfünfziger schon unter galoppierender Demenz zu leiden scheinen?

-_-_-_-

Und so kam es, dass der Minister gewordene Bruder heute nun ein sehr ernsthaftes Gespräch mit seinem Chef hatte, ohne allerdings für Lückenlose Aufklärung sorgen zu können und besagter Chef in seiner unendlichen Güte entschied, dass der Herr Minister nun endlich mal seine Hausaufgaben ordentlich machen müsse, indem er Stellung zu fünfundzwanzig Fragen nehmen solle…
Was der Chef dann auch öffentlich verkündete, ohne allerdings zum Inhalt der Fragen und zur Zeit näheres publik zu machen, die er seinem Minister dafür einräumt – und auch nicht dazu, wie dezidiert Ergebnise und Noten dieser hochnotpeinlichen und um Jahrzehnte zu spät abgehaltenen Nachprüfung der Öffentlichkeit dann zu Wissen gebracht werden.

Immerhin: So leicht wie die Führerscheinprüfung dürfte es für den Noch-Minister nicht werden – und Multiple Joyce dürfte auch eher unwahrscheinlich sein…

Wobei mein nicht ganz ungesundes Misstrauen mir sagt, dass es dazu wohl kaum mehr als eine zusammenfassende Würdigung geben wird und wesentliche Details niemals an Licht der Öffentlichkeit dringen werden – oder zumindest so lange nicht, bis am 8.Oktober das Wahlergebnis steht…

-_-_-_-

Deswegen bin ich von dem Verfahren auch nicht sonderlich überzeugt, weil es mir viel zu sehr nach Zeit schinden aussieht und viel zu wenig Transparenz bietet: Denn was der Fragenkatalog genau enthält und wie die Antworten darauf ausfallen dürfte angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen wohl eine Menge bayerischer Wähler interessieren, die langsam genug von den Mauscheleien hinter verschlossenen Türen haben.
Und nicht nur die:
Denn so, wie das jetzt abläuft strahlt es natürlich auch auf alle anderen Bundesländer aus, insbesondere auf die, in denen das Vertrauen in die Politik ohnehin schon kurz vor dem Null-Punkt ist…

Und damit ist es dann auch kein rein inner-bayerisches Problem mehr, sondern wird zu einem bundesweiten Politikum mit möglichen Auswirkungen, die sich keiner von uns wünscht. Um so mehr, je länger in München dem unsäglichen Komödienstadl um ein Schmierpamphlet kein Ende bereitet wird, das sich indirekt auch heute noch als Gefährdung der Demokratie erweisen kann…


Habt dennoch einen friedlichen , erholsamen Abend und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der ganz und gar nicht auf Bauerntheater hinter verschlossenen Türen steht……


-1083-

Brüder sind praktisch?

Guten Morgen zusammen!

Schon praktisch, wenn man im entscheidenden Moment einen Bruder hat, der Familiensinn noch als etwas positives begreift – insbesondere dann, wenn es darum geht, seinem Bruder den faltigen Hintern zu retten, in den ihm gerade alle Welt am liebsten kräftig hineintreten will.
Schön, wenn ein Bruder dann in die Bresche springt, seinen eigen Hintern hinhält und aus freien Stücken (?) die Verantwortung übernimmt, um seinen Bruder zu schützen.
Jedenfalls im Normalfall und wenn die Sache nicht so liegt, wie sie hier möglicherweise liegt.

Denn hier geht es nicht um eine einfache Jugendsünde, wie der öffentlich gescholtene Bruder uns gerade weismachen will (der dummerweise auch noch eine wichtige politische Position bekleidet, auch wenn er allenfalls zum Hofnarren geeignet wäre), sondern um ein übel rassistisches Pamphlet der schlimmsten Kategorie, dass seinerzeit sicher nicht nur als Ausdruck jugendlicher Unbekümmertheit entstanden ist, sondern vor Hass nur so trieft und durchaus auch Rückschlüsse darauf zulässt, welcher unguter Geist wohl im Elternhaus der beiden Brüder geherrscht haben mag:
Sowas schreibt man nicht von ungefähr aufgrund einer kurzfristigen Frustration und nicht in einer Umgebung, die Grundzüge der enthaltenen Gedanken nicht fördert und mitträgt.
Soviel ist mal sicher.

Und damit erlaubt es auch (egal, welcher der Brüder es wirklich verfasst hat) Rückschlüsse auf die gedankliche Ausrichtung des in der Öffentlichkeit stehenden Bruders, eine Ausrichtung, die er ja auch durch seine (wenn auch etwas schwächer formulierten und meist ohnehin schon oberpeinlichen ) Äusserungen in heutigen Tagen immer wieder zeigt, welch Geistes Kind er ist – genauso wie durch seine Gedankenlosigkeit über Auswirkungen und Konsequenzen dieser Statements.
Denn zurückrudern und relativieren musste er als Politiker ja schon öfter mal, ohne aber jemals wirklich das zu machen, was als Parole über seinem letzten Wahlkampf stand:

Worin sich wohl auch begründet, dass keiner ihm die Geschichte mit dem Bruder so recht abnehmen will (und dem beispringenden Bruder schon gar nicht, der vorher als kleiner Waffenhändler noch nie im Licht der Öffentlichkeit stand – und es womöglich auch nie wollte(?) ).
Und damit sind die Tritte in den Allerwertesten auch mehr als verdient, die gerade von allen Seiten auf die beiden Brüder einprasseln. Nur das halt einer noch fehlt, der eigentlich wesentlich wäre:

Der staatstragende des Vorgesetzten, der den peinlichen Politiker-Bruder aus Amt und Würden befördert. Und der wäre eigentlich schon lange fällig gewesen, bevor diese üble Geschichte von der Jugendsünde auf den Tisch kam.
Anlässe gab es jedenfalls auch ohne das genug….

Und so wäre wohl „Verantwortung übernehmen!“ jetzt wirklich das Gebot der Stunde.
Für den Politiker-Bruder ohnehin, um nun auch seinen Bruder wieder aus der Schusslinie zu bekommen – und für seinen Chef allemal, der trotz aller öffentlichen Distanzierung schon jetzt nicht mehr unbeschädigt ist und mehr und mehr in den Ruch gerät, nun auch noch das aus reiner Angst um sein eigenes Amt (und die kommende Wahl) zu tolerieren, was keinesfalls zu tolerieren ist…


Habt alle einen feinen Tag und immer einen Bruder, der sich schützend vor Euch stellt , wenn ihr ungerecht behandelt werdet – und bleibt gesund und behütet.
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der seiner Liebsten für die Idee zur Überschrift dankt
und es im Übrigen vorzieht, für selbst gebauten Mist auch selbst gerade zu stehen, ohne seine Brüder zur Hilfe zu rufen…


-1081-

Auf die Sichtweise kommt es an

Guten Abend zusammen!

Als ich dieses Bild zum ersten mal sah, war ich doch etwas irritiert – wie wohl auch viele andere Menschen, die es inzwischen im Netz geteilt haben.
Denn irgendwas stimmt da auf den ersten Blick nicht:

Ein kleiner Mensch und eine viel zu grosse Katze, die ihm offenbar gleich gestimmt hinterher läuft?
Hmm..

Doch schon der zweite Blick offenbart, dass da doch alles mit rechten Dingen zugeht.
Denn natürlich ist der Mensch viel weiter weg als die Fellnase und es sind nur unsere Sehgewohnheiten, die uns da einen Streich spielen.

Wie auch in anderen Dingen – beispielsweise auch dann, wenn jemand in einem Logo gegen Nazis zuerst die Farben einer Reichskriegsflagge erkennt, aber mit dem eigentlichen Sinn des Bildes anscheinend nichts anfangen kann , während alle anderen Menschen sofort und ganz richtig verstanden haben, um was es dabei geht und auf diesen perversen Vergleich offensichtlich gar nicht gekommen sind….

Aber ich will das jetzt überhaupt nicht weiter vertiefen und werde auch nicht weiter darauf eingehen, was ich bei einer kleinen Recherche auf der Seite der betreffenden Person noch alles gelesen habe…
Denn das lässt sich kurz und schmerzlos mit zwei Worten zusammenfassen:

Passt schon!

….und mit dem Eindruck bin ich wohl auch nicht alleine :-(

Genau wie damit, dass es wohl immer lohnt, mal genauer hinzusehen…
Auch und besonders bei den Leuten, die meinen, mit ihren Kommentaren Zwietracht säen zu müssen.

Bleibt noch anzumerken, dass ich daraufhin den Link hinter ihrem Namen beim betroffenen Kommentar entfernt habe – und sie hier auch kein zweites mal zu Wort kommen wird. Denn auf solche Besucher (und auf deren unsachliche Kommentare) lege ich keinen Wert – und auf die Verlinkung zu derart merkbefreiten Schwurbeleien auch nicht.


In diesem Sinne:
Habt ein zauberhaftes und harmonisches Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der damit unter dieses Thema einen Schlusstrich zieht und weitermacht, wie er das schon immer gehalten hat:
linksrotgrünversifft und Spass dabei B-)


-1071-

Ein wenig im Zwiespalt

Guten Morgen!

Ganz oben in diesem Blog, direkt unter dem Headerbild findet sich ein Zitat von Søren Kierkegaard, das gerade sehr deutlich auf den Zwiespalt hinweist, in dem ich mich gedanklich befinde:
Einerseits ist mir wichtig, was ich im vohergehenden Beitrag geschrieben habe, anderseits aber ist es mir auch mehr als zuwider, diesen Blog nur mit politischen Themen zu füllen, und insbesondere mit solchen, in denen es nur um eine einzige politische Gruppierung geht, die unser Land und unser Denken mehr und mehr im Würgegriff zu haben scheint: die Kackblauen.

Deshalb bin ich auch nicht wirklich glücklich darüber, mich an diesem Thema jetzt nochmal abarbeiten zu müssen , tue es aber trotzdem. Denn wer A sagt, der sollte auch B sagen und nicht auf halbem Weg stehen bleiben.

-_-_-_-

Also zur Sache:

Gestern verlinkte Hans-Georg in einem Kommentar und auf seiner Seite einen Hinweis auf eine Petition, in welcher der Bundesrat aufgefordert werden soll, ein Parteiverbot gegen die Kackblauen anzustreben zu prüfen.
Urheber dieser Petition ist u.A. die Seite Volksverpetzer.de, die ich schon lange kenne und in ihrer Positionierung gegen die neonazistischen Umtriebe in unserem Land auch sehr schätze. Insofern hatte ich auch kein Problem damit sie zu unterschreiben, zumal ich selbst durchaus auch die Position vertrete, dass es nun langsam reicht mit dem Mist, den diese Partei verzapft.

Aber ich kenne natürlich auch die Bedenken, die gegen ein Parteiverbot stehen, allen voran die Tatsache, dass sich damit ja an einem grundlegenden Problem in unserem Land nichts ändert:

»Der Höhenflug der AfD in den Umfragen ist auch ein Ergebnis der derzeitigen Regierungsarbeit«, sagt der Berliner Historiker und Nationalsozialismus-Experte Michael Wildt. »Bei vielen entsteht der Eindruck, es gehe mehr um Gendersternchen als um soziale Sicherheit.« Die Diskussionen um das sogenannte Heizungsgesetz hätten zudem zahlreiche Menschen verschreckt. »Es ist der Eindruck entstanden, der Staat wolle in die Privatsphäre eingreifen.« Bei Themen wie Klimaschutz oder Migration brauche es »eine transparente Politik, die im Zeitalter der sozialen Medien zudem gut kommuniziert werden muss«, so Wildt.

Spiegel online – leider hinter der Bezahlgrenze

Aber genau das haben wir ja gerade nicht.
Im Gegenteil scheint es eher so, dass sich die Ampel in Ihrer Zerstrittenheit und scheinbaren Führungslosigkeit geradezu als Treiber für den Aufwind der Kackblauen erweist. Was letztendlich zum selben Effekt führt wie ein Frosch im Wasserglas: Sie strampeln und strampeln und erreichen nur, dass sie dabei immer tiefer sinken, weil zuviel Wasser herausspritzt.

Und weiter:

Ein Verbot der AfD hält der Historiker derzeit nicht für sinnvoll: »Mit einem solchen Antrag würde man der Partei noch mehr Zulauf verschaffen. Eines ihrer falschen Narrative lautet, verfolgt und diskriminiert zu werden.« Gleichzeitig müsse der Staat aber mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gegen Demokratiefeinde wie die AfD vorgehen. Ein Verbot dürfe nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden: »Die Beobachtung und Bewertung durch den Verfassungsschutz ist unerlässlich. Wird festgestellt, dass die Partei insgesamt verfassungsfeindlich ist, dann muss sie sicherlich verboten werden«, so Wildt.

Ebenda

Wobei auch die Parallelen zur Zeit vor 1933 ganz offensichtlich sind und es fast wie ein Deja Vu erscheint, was wir gerade erleben:

Der Wunsch nach einer autoritären Staatsordnung habe schon zum Scheitern der Weimarer Republik beigetragen, sagt Wildt. Er gibt außerdem zu bedenken, dass die AfD fast ausschließlich auf negative Emotionen setze. »Sie schürt gezielt destruktive Gefühle gegen Migranten oder Angehörige der LGBTIQ-Gemeinschaft.« Die Vergiftung der Sprache sei schwer wieder rückgängig zu machen. Bereits in den Zwanziger- und Dreißigerjahren hätten rechtsextreme und faschistische Bewegungen erfolgreich Ressentiments gegen die Demokratie oder jüdische Deutsche bedient: »Auch Hitler setzte auf Hassreden.«

ebenda

Was auch belegt, dass die Überlegung nicht falsch ist, das wir alle etwas gegen diesen blaubraunen Spuk unternehmen sollten, wenn nicht sogar müssen:

Wildt sieht jetzt die Zivilgesellschaft in der Pflicht: »Wir müssen uns gegen das Verächtlichmachen der Demokratie zur Wehr setzen.« Und er warnt vor einer Radikalisierung der politischen Mitte, vor einem Schulterschluss zwischen Konservativen und Rechtsextremen. Wie in der Weimarer Republik, wo in Thüringen 1930 die NSDAP erstmals an einer Landesregierung beteiligt war, weil die bürgerlich-konservativen Parteien um jeden Preis eine SPD-Regierung verhindern wollten.

»Worst-Case-Szenario wäre eine Minderheitenregierung der CDU, die sich von der AfD tolerieren lässt«, so der Historiker. »In Ostdeutschland sehe ich bereits die Brandmauer einstürzen.«

ebenda

Zumal wir ja den ersten Ansatz zu diesem Worst-Case gerade erst erlebt haben…..

Bleibt aber die Frage, wie ein „sich zur Wehr setzen“ aussehen müsste, wenn es denn auch Wirkung zeigen soll und die Zivilgesellschaft als ganzes offenbar genauso handlungsunfähig ist, wie die Politiker in der Ampelkoalition, die ja nicht nur die Kackblauen irgendwie im Schach halten sollten, sondern auch die C-Parteien, deren konservativer Kern am rechten Rand immer weiter abbröckelt und sich blau einfärbt?
Und bleibt auch die Frage, ob nicht jede Einzelinitiative scheitert (scheitern muss?), wenn jedes Posting auf Facebook und jeder Blogbeitrag usw., ja sogar auch das gut organisierte Auftreten der Omas gegen Rechts kaum mehr bewirkt als ein zustimmendes Schulterklopfen, oft begleitet von einem

„Schön dass ihr das macht, aber….. „

Weil es eben nur Einzelinitiativen sind und eine Vernetzung untereinander nur rudimentär besteht.
Und weil dabei der Wums fehlt, der auch die zum Mitmachen animiert, die sich bisher zurückhalten…

Denn besagte Zivilgesellschaft ist ja keine in sich gefestigte und homogene Gruppe, sondern besteht aus hunderten, wenn nicht tausenden von Grüppchen und unzähligen Einzel-Individuen, von denen jeder einen eigenen Kopf hat, seine eigene Meinung und eine eigene Art damit umzugehen.
Die Einen lauter, die Anderen leiser und auch eine ganze Menge, die lieber gar nichts sagt…warum auch immer….und jeder auch in eine etwas andere Richtung strebend, obwohl zumindest über das gemeinsame Ziel ansatzweise ein Konsens herrscht.

(auch das übrigens eine Parallele zur Weimarer Republik, in der zwar viele gegen Hitler waren,
aber sich nur untereinander aufgerieben haben, statt sich auf einen gemeinsamen Weg zu einigen)

Also ist die besagte Petition bisher auch nichts weiter als ein sehr ehrenhafter Versuch, mehr Leute zum Mitmachen zu bewegen und vielleicht auch zu erreichen, dass die schweigende Mehrheit sich beteiligt. Weil die Unterschriften ja nicht öffentlich einsehbar sind, sondern nur als absolute Zahl erscheinen und so niemand Gefahr läuft sich zu exponieren, wenn er das nicht will.
Ob sie letztendlich was bewirkt, ist dabei eine ganz andere Frage, zumal die absolute Zahl der Zeichnenden momentan auch noch eher bescheiden ist und bei Weitem von der potentiellen Wählerschaft der Kackblauen überstiegen wird.
Noch.
Denn das kann sich ja auch noch ändern. Was ich sehr hoffe.
Und so halte ich sie zumindest für unterstützenswert (und habe sie deswegen auch unterzeichnet), selbst wenn ich an ihrer Wirksamkeit meine Zweifel habe. In der Hoffnung, dass auch noch viel andere das tun, damit daraus vielleicht doch ein Zeichen entsteht, was nicht zu übersehen ist.

Wer den ganzen Spiegelbeitrag lesen möchte: hier als PDF zum Download


Aber wie auch immer:
Habt einen schönen Tag, bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der eigentlich lieber über etwas anderes geschrieben hätte….
(Aber alles zu seiner Zeit)


-1067-

Tja, warum eigentlich nicht?

Moin zusammen!

Vorgestern hat meine Liebste sich mal in einem langen Beitrag ihren Frust und ihre Angst darüber von der Seele geschrieben, dass das rechte Gesocks in unserem Land immer mehr im Vormarsch ist – beides Gefühle, die ich nachhaltig teile, weil es mir ja genauso geht.

Leider, leider, leider ohne allzugrosse Resonanz, wenn man mal von den Kommentatoren absieht, die bei solchen Themen immer kommentieren.
Was natürlich die Frage aufwirft, was mit all den anderen ist, die sonst immer so zahlreich ihre Bilder loben. Hat keiner von denen eine Meinung dazu? Ist ihnen das egal? Trauen sie sich nicht?

(und ja, ich weis: sie wird es nicht gutheissen, dass ich das hier so explizit anspreche)

Dennoch tue ich es, weil ich es nicht verstehe…
Schon gar nicht, wo wir doch hier in unserem Land vor neunzig Jahren schon mal die Erfahrung machen mussten, dass Schweigen und weggucken nur Wasser auf die Mühlen derjenigen ist, die lautstark rechte Parolen verkünden – und schlussendlich dazu geführt hat, dass Menschen wie Adolf der Allerletzte an die Macht kommen konnten und nichts als Unglück über die halbe Welt gebracht haben.
Muss das denn wirklich erst wieder passieren?

Jajaja, ich weis…
Ich kann es ja auch nicht mehr hören, die unsägliche und leider auch viel zu oft unwidersprochene bleibende Geschwafel der Kackblauen Truppe. Was inzwischen soweit geht, dass ich den Raum verlasse, wenn die Dummbratzen im Fernsehen mal wieder vor sich hin brabbeln dürfen und kein Reporter genug Hintern in der Hose hat, einfach sein Mikrofon auszuschalten und denen den Saft abzudrehen.
Aber dennoch versuche ich auf dem Laufenden zu bleiben und mich zumindest aus der Presse zu informieren, was allemal erträglicher ist, als sie live und in Farbe auf dem Bildschirm zu haben.
Und ich versuche, einzuordnen, was sie fordern, suche (und finde leider auch !) Parallelen zu dem, was Adolf an die Macht gebracht hat… viel zu viele für meinen Geschmack.
Leider auch im Verhalten der anderen Parteien, die teilweise genauso agieren, wie es ihre Vorgänger vor über neunzig Jahren gemacht haben. Der Unionsmensch mit seinem Vorstoss für eine Zusammenarbeit ist dabei nur die Spitze des Eisbergs, denn auch die anderen ziehen den Schwanz ein und hoffen offenbar, dass der Sturm von ganz alleine vorbeigeht. Wie etwa unser Grinsekanzler vor seinem Urlaub. Wo das hinführt sehen wir ja gerade an den immer weiter kletternden Prozentzahlen der Kackblauen….

Und wir, die Zivilgesellschaft? Machen wir es besser?
Mitnichten, wenn wir uns nur auf das verlassen, was von den Politikern kommt. Und das macht mir viel mehr Sorge als die aktuellen Umfragewerte.

Deshalb habe ich auch wenig Hoffnung, dass sich irgendwas ändert, wenn wir uns nur auf „die Politik“ verlassen. Denn dann wird genauso wenig passieren wie bei allen anderen Themen, über die nun schon seit Jahren gestritten wird – da sei nur die Klimapolitik unserer Regierung als Beispiel für viele offene Baustellen genannt…

Aber wer, wenn nicht unser gewählten Volksvertreter, soll es denn nun richten?
Hans Georg hat das in einem Kommentar drüben bei meiner Liebsten so formuliert:

Andererseits will man sich ja auch nicht von den Enkelkindern fragen lassen: Was hast du dagegen getan?
Warum ist niemand in der Lage, Demos gegen rechts auf die Beine zu stellen? Parteien, Gewerkschaften, die Kirche, Lebensmittelkonzerne – es gibt sicher genügend Organisationen, die die Möglichkeit hätten, Demos zu organisieren. Es gibt schon Omas gegen rechts. Warum nicht auch Blogger gegen rechts oder Kunden gegen rechts oder Bürger gegen rechts?

Kommentar auf Heimathafen Elbinsel

Und darauf muss es wohl hinauslaufen:
Das wir alle den Hintern hoch bekommen, denen die politische Entwicklung in unserem Land Sorge macht. Das wir den Kopf aus dem Sand nehmen, laut werden, Farbe bekennen, uns dagegen aufstellen. Dass wir offen zeigen, dass wir das nicht mit uns machen lassen wollen, was die Kackblauen uns da als goldene Zukunft für unser Land offerieren wollen…

Doch mir ist auch klar, dass einer alleine oder nur wenige da nicht viel erreichen können.
Aber Hey!
Wir sind nicht wenige.
Wir sind viele!
Wir können das!
Besonders, wenn wir uns zusammentun und uns gegenseitig stärken. Wie das geht, zeigen uns die Omas gegen Rechts. Warum also nicht wirklich auch“Blogger gegen Rechts“, so wie Hans-Georg es angeregt hat?

Wenn jeder von uns in seinem Blog nur ein kleines, aber deutliches Zeichen setzt (und das kann man auch, wenn man es sonst lieber unpolitisch mag!!) und so zeigt, dass er die Kackblauen nicht will, dann ist damit schon viel erreicht.
Auch ohne dass man dazu lange Beiträge schreiben muss oder darüber diskutieren (was natürlich trotzdem jedem unbenommen bleibt).

Und je mehr wir werden, um so deutlicher wird auch, was wir wollen – oder besser: was wir nicht wollen.

Denkt mal drüber nach.

Und nochmal Hans-Georg in einem weiteren Kommentar:

Du kannst mir glauben oder auch nicht, ich mag das auch alles gar nicht mehr hören. Aber den Kopf in den Sand zu stecken hilft uns auch nicht, Faschismus, Neonazis und „Heil-Höcke“ Rufe zu verhindern.

Kommentar auf Heimathafen Elbinsel

Dem kann ich nur beipflichten :good:

-_-_-_-

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(es geht natürlich auch jedes andere Bild, das einen sinnentsprechenden Inhalt hat. Im Netz gibt es viele davon)


Also: holt Euren Kopf aus dem Sand und setzt ein Zeichen, habt trotzdem eine feine Woche und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der die Hoffnung nicht aufgeben will, dass wir das alle zusammen doch noch in den Griff kriegen können. Je mehr mitmachen, je besser!


-1065-