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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Szenen einer Ehe (II)


Im Lauf der Zeit bilden sich wohl in jeder Beziehung Rituale heraus, die sicher auch etwas über die Form des Zusammenlebens aussagen. Und so ist es natürlich auch bei uns, die wir in ein paar Monaten ins sechzehnte Jahr unseres Zusammenlebens gehen.

Beispielsweise, wenn es Sonntags um das gemeinsame Frühstücken geht, einer Mahlzeit, die wir immmer sehr geniessen, zumal sich die Gelegenheit dazu an anderen Tagen und unter normalen Umständen ja nicht so häufig ergibt. (Leider auch nicht unter Home-Office-Bedingungen, weil meine Liebste auf dem Esstisch im Wohnzimmer ja ihr Büro aufgeschlagen hat und es bei Ihr zeitlich auch mehr für ein schnelles Bütterchen zwischendurch reicht denn für eine ausgedehnte Mahlzeit)

Allerdings:
bevor wir gemütlich zusammen essen können, stellt sich ja immer die Frage, wer denn nun den Tisch deckt, Brot schneidet, Brötchen aufbackt, Eier kocht und alle die gute Sachen auf den Tisch bringt – eine Aufgabe, für die sich leider nicht immer ein(e) Freiwillig(r) findet.
Und so hat sich im Lauf der Zeit eingebürgert, dass de(m/r) die dankenswerte Aufgabe zufällt, der sich zuerst bewegt (bzw, der zuerst das gefährliche Wort „Frühstück „ ausspricht) – frei nach dem guten alten Mikado-Motto

„Wer zuerst zuckt, verliert!“

Wobei aber tatsächlich jede(r) reglmässig mal dran kommt und durchaus Gerechtigkeit bei der Frage  herrscht, wer wie oft dran ist.
Da kommt es halt drauf an, wer zuerst Hunger verspürt…. und das gleicht sich eigentlich ganz gut aus, ohne dass es Grund zu grossen oder länger andauernden  Diskussionen geben müsste.
Mal abgesehen von gelegentlicher Kritik am Frühstücksei meiner Liebsten, welches nicht zu hart werden gekocht werden sollte – so dass sich diese Szene des Altmeisters Loriot durchaus auch schon mal mit umgekehrter Rollenverteilung im Hause B. aus H. abgespielt hat:

Was aber auch bisher nicht zu nachhaltigen Irritationen führte – denn normalerweise stimmt alles mit meinen Gefühlen, auch wenn ich beim Eierkochen nicht immer auf die Uhr gucke….


In diesem Sinne:
Euch noch einen schönen Sonntagnachmittag.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


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- 5 Bemerkungen zu “Szenen einer Ehe (II)

  1. Das Ei war aber trotzdem lecker und ja zum Glück noch nicht ganz hart, so wie Du Deines magst :-)

  2. Haha, das Ei ist bei uns auch ein Problem. Ich bin da der harte Brocken. Also wird mein Ei zuerst mal auf Zimmertemperatur gebracht, Herr E. stopft dann seins direkt aus der Kühlung in den Eierkocher. So klappt das jetzt. (bis zum nächsten Eiersalat. 🙂)

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