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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Wer war noch mal Sylvie Meis?

Schon seit Tagen – ach was, eigentlich seit Monaten – ärgere ich mich über Meldungen zu dieser Dame, die ungefragt in meinem News-Reader aufploppen, ähnlich wie zu einem gewissen – offenbar frisch verliebten – Herrn Lombardi, einer Dame namens Müller, die vorgeblich mit einem insolventen Schlagerfuzzi („der Wendler“) verehelicht ist – und natürlich auch zu gekrönten Häuptern, deren zweifelhafte soziale Kompetenz mir ebenfalls herzlich egal ist.

Ganz einfach, weil Google – deren News-Reader ich mangels anderer brauchbarer Alternativen nutze –  meint, dass mich dererlei Meldungen zu interessieren hätten. Und das, obwohl ich solche Meldungen eine Zeitlang beharrlich – und scheinbar absolut vergeblich – mit einem „weniger Meldungen wie diese“ quittiert habe.

Weit scheint es also nicht her zu sein mit der künstlichen Intelligenz oder dem Algorithmus, welche  hinter dieser Auswahl stecken, zumal Google eigentlich meine Vorlieben und Abneigungen kennen sollte, so beharrlich und lernfähig, wie die ansonsten meine Aktivitäten im Netz beobachten:
Was Werbung angeht, treffen sie ja auch regelmässig den Punkt und präsentieren mir penetrant die Produkte, über die ich mich gerade vorher informiert habe (oder die im Zusammenhang mit einem Thema stehen, nach welchem ich gesucht habe). Manchmal auch mit Ausnahmen (was z.B. sollte ich mit Damenbinden wollen?) aber meist doch relativ zielgenau. Insofern ist es mir  auch ein Rätsel, warum die Trefferquote in der Schmuddelecke des New-Readers namens „Unterhaltung“ so daneben liegt und mir beharrlich Klatsch und Tratsch über „B“-,  „C“- und „D“-Promies vor die Füsse geworfen wird, von denen ich allenfalls mal die Namen gehört habe – oder zufällig weiss, dass sie vor ewigen Zeiten von  irgendwelchen drittklassigen Privatsendern  in irgendwelchen Containern beherbergt oder im Dschungel ausgesetzt  wurden.
Wobei die Dame aus der Überschrift insofern noch eine Ausnahme darstellt, als dass die wohl mal zusammen mit ihrem Ex-Gatten (einem Fussballspieler) in der Nachbarschaft der besten Schwiegermutter von allen gewohnt, aber selbst wohl  noch nichts wirklich weltbewegendes geleistet hat, ausser ihren Instagramm-Account mit Nichtigkeiten zu befüllen.

Aber wen interressiert das?

Zumal die Menschen hinter solch zweifelhaften Klatsch-Meldungen wohl austauschbar sind:
Einfach einen anderen Namen in die Schlagzeile, dann passt das schon. (so zumindest kommt mir das vor) Und heraus kommen Meldungen, die für mich allenfalls in der Kategorie „unnützes Wissen“ einzuordnen sind, lediglich gut, um Googles Werbeeinnahmen über Klicks eines gewissen Publikums zu steigern. Eines Publikums, dass die Welt und die Skandälchen der Reichen und Schönen für so spannend hält, dass Google darin wohl ein lohnendes Geschäftsfeld sieht. Wie übrigens auch fast alle anderen News-Portale, die ich auf der Suche nach einem „promifreien“ News-Reader abgeklappert habe.Was sehr schade ist, denn ich würde viel lieber ein Portal nutzen, welches sich auf das Wesentliche beschränkt – ohne Spam über die Meis‘, Müllers, Lombardis und auch ohne die unzeitgemässe Anwesenheit der gekrönten Häupter dieser Welt. Aber das scheint es ja nicht zu geben – genauso so wenig wie eine entsprechende Software, die ich lokal auf meinem Rechner installieren könnte zum Abrufen und Filtern von Meldungen, die mich wirklich interessieren.


In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns…
Der Wilhelm


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- 13 Bemerkungen zu “Wer war noch mal Sylvie Meis?

  1. Ich bin seit gefühlt Stunden beinahe ausschließlich dabei, Werbeanzeigen bei Facebook zu blockieren. Da mein Start in den Tag ohnehin nicht so prickelnd war, bin ich mittlerweile jetzt ganz ordentlich angep***t. FB ist seit Einführung des neuen Designs noch um Etliches wüster geworden wie es ohnehin schon gewesen ist…

    1. Das kriege ich zum Glück nicht mehr mit…..

      Meinen Abgang bei FB habe ich jedenfalls noch nie bereut .- nicht nur wegen der Werbekaskaden, sondern auch wegen der mehr als fraglichen Strategie, immer nur mit Meldungen aus der eigenen Filterblase zugeschüttet zu werden

    2. Das mache ich auch in gewissen Intervallen, aber danach ist dann erstmal wieder Ruhe mit Werbung. Das neue Design finde ich grauenhaft

  2. Aber immerhin ist sie dir eine Überschrift Wert. Ein Schelm, der Arges dabei denkt. 🙂
    Ich vergesse nie wieder den Frisörbesuch vor Jahren, als ich gefragt wurde: „Wollen sie was lesen?“ Und Zack, lagen zig nämliche Blättchen neben mir. Als ich verneinte fragte es dann: „Sie können wohl gar nicht lesen?“ Mmm.

    1. Wobei Frau Meis in meiner „Schlagzeile“ ebenso austauschbar wäre, wie in den vorgeblichen „Topp-Meldungen“ aus dem Google-Reader. Da hätte genauso gut Königin Sylvia oder jeder x-beliebige Fussballer herhalten können. B-)
      Auch alles Menschen, die für den Fortbestand der Menschheit zumindest unerheblich sind – bzw. auch nichts Produktives dazu beitragen.
      Allenfalls unter dem Aspekt “ Brot und Spiele“ vielleicht – für Ablenkung, Aufreger und Schlagzeilen sorgend, wenn es um die wirklichen Skandale geht, weil man die damit so schön zudecken kann.

  3. Das Bild ist Klasse :-)
    Ja, ansonsten ist das tatsächlich alles sehr ärgerlich. Ich hoffe aber, dass es über kurz oder lang (eher über kurz) auch entsprechende Angebote für Werbe-Phobiker gibt. Ich wäre eine der Ersten, die dabei wären.

    1. Gegen Werbung an sich habe ich noch gar nicht mal was – solange sie dezent ist und nicht die halbe Seite einnimmt – oder gar als Pop-Up über der Seite liegt.

      Denn irgendwie müssen die Inhalte ja bezahlt werden, die wir allenthalben kostenlos – aber eben auch nicht umsonst – angeboten bekommen. Die Redakteure wollen ja bezahlt werden und auch Webspace gibt es nicht umsonst, was sich bei grösseren Seiten mit viel Traffic auch in erheblichen Serverkosten manifestiert.
      Insofern halte ich ein Mindestmass an Werbung eben auch für begründet – meinetwegen sogar auch personalisiert, damit ich mir nicht dauernd den grössten Müll angucken muss.
      Nazi -Literatur-Werbung vom Kopp-Verlag beispielsweise.

      Im Übrigen würde ich ja auch Werbung angucken müssen, wenn ich die Print-Ausgaben von Zeitunge lese

    1. Herzlich Willkommen, Emil :-)

      RSS ist schon mal eine gute Idee.

      Das funktioniert zumindest bei einigen meiner bevorzugten Zeitungen. Nun muss ich mal gucken, wie ich das entsprechend filtern kann.

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